Bensheim. Für den FC 07 Bensheim war die vergangene Saison in der Fußball-Gruppenliga eine Spielzeit voller Höhen und Tiefen. Nach einem guten Start folgte eine längere Durststrecke, so dass die Mannschaft von Andy Zehnbauer am Ende nicht über einen zehnten Tabellenplatz herauskam. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, sagt Mark Schneider, der das Trainer-Amt zur neuen Saison übernommen hat; bis dato fungierte er als Co-Trainer von Zehnbauer.
Seine fußballerische Laufbahn hat Schneider bei Olympia Lorsch begonnen. Es folgten Stationen bei Starkenburgia Heppenheim und FC Alsbach, ehe der Übungsleiter 2019 zum Bensheimer Traditionsverein stieß und an der Seite von Zehnbauer sein Handwerk perfektionierte. „Andy und ich haben eine ähnliche Spielidee“, erklärt der neue 07-Coach. Daher wird in der Vorbereitung der Fokus mehr auf dem Fitness-Aspekt liegen als auf taktischen Neuerungen.
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Gegen die Top-Teams VfR Groß-Gerau sowie RW Walldorf II (stieg in die Verbandsliga auf) feierten die Nullsiebener in der Rückrunde eindrucksvolle Siege und zeigten, welches spielerische Potenzial in ihnen steckt. „Das waren unsere besten Saisonleistungen“, lobt Schneider. „Aber insgesamt waren wir nicht konstant genug.“
Besonders an der Defensive möchte der Übungsleiter arbeiten. Allein im Derby gegen den FC Alsbach kassierte man fünf Gegentreffer. Mit der Verpflichtung von Abwehrkante Christian Dingeldey hat sich der FC 07 in dieser Hinsicht bereits verstärkt.
Vorne fällt allerdings Maximilian Köhler weg. Der Top-Torjäger wechselt zum Ligakonkurrenten VfR Groß-Gerau. „Das schmerzt uns natürlich sehr“, bedauert Schneider den Weggang seines besten Neuners. „Max war sowohl aus sportlicher als auch aus menschlicher Sicht ein absoluter Gewinn für uns.“ Mit Denis Holdschick sowie Niclas Blüm kehren zwei Offensivkräfte zu ihrem ehemaligen Verein zurück. „Die beiden haben einen guten Zug zum Tor“, sagt Schneider, der angesichts der Neuzugänge davon ausgeht, den Abgang Köhlers kompensieren zu können.
Mehr Sorgen bereiten dem 07-Coach die künftigen Gegner. Hinter dem Kreisoberliga-Aufsteiger SV Hummetroth steht ein zahlungskräftiger Investor, der das Odenwälder Dorf in die Hessenliga schießen möchte. Auch Groß-Gerau habe für die kommende Saison nachgerüstet. Dass der Bensheimer Traditionsverein die Ansprüche daher etwas zurückgeschraubt hat (letztes Jahr wollte man noch unter die besten Fünf kommen), ist nachvollziehbar. „Mit einer Platzierung im Mittelfeld wäre ich schon sehr zufrieden“, betont Schneider, der vor allem auf die Zukunft setzt. „Nächstes Jahr kommt ein starker 2005er-Jahrgang nach oben.“
Jugend bündelt die Kräfte
Gute Jugend-Mannschaften sind im Kreis rar gesät. Immer mehr Clubs kämpfen mit Nachwuchsproblemen, betont der 33-Jährige. „Viele Jungs gehen lieber ins Fitnessstudio als in den Fußballverein.“ Nicht zuletzt deswegen hat sich die Talentschmiede des FC 07 mit jener der TSV Auerbach vor einigen Jahren zusammengeschlossen, um die Kräfte zu bündeln. „Wir haben nicht die finanziellen Ressourcen wie andere Clubs. Daher müssen wir über die Jugend kommen.“
Auch in der Torwartausbildung hat sich bei den Bensheimern etwas getan. Markus Arzberger legte sein Amt zum Saisonende nieder. Ein Verlust, der für den FC 07 besonders schmerzhaft ist. „Markus war eine Institution bei uns“, bedauert Schneider den Verlust des langjährigen Torwarttrainers und früheren Klassekeepers. Mit Christian Lertes kommt der Nachfolger vom ehemaligen Liga-Konkurrenten SV 07 Nauheim, der dieses Jahr in die Kreisoberliga abstieg.
Weniger als zwei Wochen bleiben Schneider und seiner Mannschaft noch, um sich auf das erste Highlight der neuen Saison vorzubereiten. Am 16. Juli (Sonntag) trifft der FC 07 im Viertelfinale der Stadtmeisterschaft auf den VfR Fehlheim. Für Schneider ist es nicht nur der erste Härtetest als Cheftrainer, sondern auch „ein Prestige-Duell. Darauf freue ich mich riesig.“ maz
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