Bensheim. Bei der dritten Auflage des Dentsply Sirona Cup am vergangenen Wochenende in Bensheim wurde erstmals ein Wanderpokal an den Turniersieger vergeben. „Der Pokal muss nicht auf Wanderschaft gehen, sondern bleibt hier“, freute sich Flames-Geschäftsführer Michael Geil bei der Siegerehrung über den Heimsieg der HSG Bensheim/Auerbach. Nach den Plätzen zwei und drei in den Vorjahren hat es für die Flames-Handballerinnen im dritten Anlauf geklappt mit dem Turniersieg bei der dreitägigen Veranstaltung vor eigenem Publikum in der Weststadthalle. Und: Die Bensheimerinnen können den Wanderpokal 2024 verteidigen. Wie Sirona Dentsply-Geschäftsführer Jan Siefert versicherte, wird der Wettbewerb im nächsten Jahr erneut stattfinden.
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Dem Erfolg beim Domstadt Cup in Fritzlar am zweiten August-Wochenende ließ die HSG mit dem 27:17 im Finale am Sonntag gegen die Sport-Union Neckarsulm nun den Titelgewinn beim eigenen Turnier folgen. Die Bilanz der Flames in der Vorbereitung auf die anstehende Saison liest sich beeindruckend: Elf Spiele, elf Siege.
Sechs Clubs aus der Bundesliga haben die Bensheimerinnen in den vergangenen Wochen bespielt und sich gegen alle Clubs, teilweise deutlich, durchgesetzt. Buxtehuder SV und die Sport-Union Neckarsulm wurde jeweils zweimal bezwungen, des Weiteren wurden die HSG Bad Wildungen, BSV Sachsen Zwickau, Bayer Leverkusen und TuS Metzingen besiegt.
Gesteigerte Erwartungen sind mit diesen Erfolgen laut den Verantwortlichen jedoch nicht verbunden. „Das ist gut für unser Selbstvertrauen, ist aber alles nur Vorbereitung. Wir haben in allen Bereichen noch viel Luft nach oben“, betonte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm im Anschluss an den Finalsieg gegen Neckarsulm. Michael Geil sieht ebenfalls keinen Grund, abzuheben. „Wir bleiben auf dem Boden. Die Art, wie wir Handball spielen, macht Spaß. Man hat gesehen, dass wir in dieser Saison einen Schritt nach vorne machen können.“
„Kimi“ steuert das Spiel
Ähnliche Töne waren aus der Mannschaft zu vernehmen. „Ich glaube, ich hatte noch nie so viel Spaß in der Vorbereitung. Wir haben gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt“, meinte Lisa Friedberger. „Aber die anderen Vereine werden nachziehen“, fuhr die Flames-Kapitänin fort mit Blick auf die vielen Neuzugänge bei der Konkurrenz, deren Integration noch nicht abgeschlossen ist. „Das wird sich in den nächsten Wochen ändern.“
Bei der HSG scheint dieser Prozess beendet zu sein. Kim Naidzinavicius nimmt, wie zu erwarten war, eine zentrale Rolle im Team ein. „Über Kimi brauchen wir nicht zu reden“, verdeutlichte Heike Ahlgrimm den Stellenwert der Rückkehrerin. Die 32-Jährige war an den Tagen in der Weststadthalle das Metronom im Spiel der Flames, glänzte durch kluge Spielsteuerung und raffinierte Pässe an den Kreis. Aber: Auch wenn Kim Naidizinavicius (Foto), die keines der vier Turnierspiele über die volle Distanz von 50 Minuten absolvierte, auf der Bank saß, lief der HSG-Motor weiter rund – ein Beleg für die Ausgeglichenheit des Flames-Kaders, „Wir haben viel gewechselt und es ist nie zu einem Bruch in unserem Spiel gekommen“, analysierte Ahlgrimm. Sophia Ewald (18) und Mia Ziercke (19), die beiden anderen Neuen im Turnier-Aufgebot, deuteten am Kreis und auf Linksaußen ihre Fähigkeiten an. Ein starkes Turnier spielte Amelie Berger auf der rechten Außenposition. Die Nationalspielerin überzeugte vor allem im Tempospiel. „Amelie hat die komplette Vorbereitung mitgemacht und fühlt sich wohl bei uns, das merkt man.“ Die Linkshänderin war im Vorjahr nach ihrem Wechsel von Dortmund an die Bergstraße und langer Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses langsam aufgebaut worden.
Insgesamt wirkten die Flames während der Begegnungen des 3. Dentsply Sirona Cups, die von rund 700 Besuchern verfolgt wurden, gefestigter als in der Vorsaison. Das Team fand nach Schwächephasen immer wieder einen Weg zurück ins Match. „Wir hatten immer Lösungen parat“, befand Heike Ahlgrimm. Bestes Beispiel dafür war das Duell gegen Bayer Leverkusen, in dem die Flames nach guten Start mit drei Toren in Rückstand gerieten. Die Umstellung auf eine 5-1-Abwehr brachte in dieser zeitweise umkämpften Auseinandersetzung schließlich die Wende zugunsten der Gastgeberinnen, die die Werkselfen mit 27:24 auf Distanz hielten. In den beiden anderen Partien der Vorrunde gegen Zwickau (31:23), Metzingen (27:14) und im Finale gegen Neckarsulm hatte die HSG weniger Widerstand zu überwinden.
Bald wird es ernst
Für die Flames stehen bis zum Saisonstart nun keine weiteren Tests mehr auf dem Programm. Nach dieser Trainingswoche gibt es ein freies Wochenende, „um die Köpfe noch mal frei zu kriegen“, so Heike Ahlgrimm. Anschließend geht es los mit der Saison 2023/24. Für den 2. September ist der Supercup in der Ludwigsburger MHP-Arena terminiert. Dabei trifft die HSG als Vize-Pokalsieger auf den deutschen Meister SG BBM Bietigheim. Am 10. September muss Bensheim/Auerbach zum Bundesliga-Auftakt zum Buxtehuder SV.
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