Mittershausen. Ein bisschen Kult ist er schon, der Sportverein Mittershausen in der Fußball-Kreisliga D. Da ist zum einen die einsame, aber schöne Lage des Sportgeländes, zum anderen die Tatsache, dass der Verein über einen der letzten Hartplätze verfügt, der eigentlich gar nicht mehr bespielbar ist.
Kult ist auch der Vorsitzende Klaus Bitsch, der seit über 50 Jahren Vereinsmitglied ist und bei personellen Engpässen immer noch aushilft. Selbst mit 64 Jahren streifte sich der Vereinsboss noch sechsmal das Trikot über. Die Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängen zu können, hofft die Führungspersönlichkeit sehr: „Ich muss nicht noch mein zehntes Abschiedsspiel absolvieren.“
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Nach einem Jahr Spielpause nahmen die Heppenheimer Stadtteil-Fußballer im vergangenen Jahr den Spielbetrieb wieder auf, und es gelang, alle Spiele ohne Absagen zu absolvieren. Dass der D-Ligist Letzter wurde, ist für Klaus Bitsch nebensächlich:
„Die Ergebnisse waren egal. Hauptsache wir haben unser Ding durchgezogen, was uns auch viel Lob der Gegner einbrachte.“ Nicht immer leicht hatte es Trainer Daniel Nagel. Waren nur zwölf oder 13 Spieler zur Stelle, stellte sich die Mannschaft von selbst auf. Mussten mehr als vier Leute auf der Ersatzbank Platz nehmen, kamen Unstimmigkeiten auf.
Dabei haben die Mittershäuser einen großen Namen in ihren Reihen. Denn wer kann hierzulande schon beanspruchen, einen ehemaligen Champions-League-Sieger in seinen Reihen zu haben? Der SVM kann’s, auch wenn der gebürtige Mittershäuser Thomas Franck (einstmals Borussia Dortmund) nur ein Spiel beim 0:0 gegen Hammelbach II absolvierte. Der monierte allerdings die schlechte Trainingsbeteiligung, die dringend besser werden muss.
Mit Pascal Kalista vom SV Schönberg kommt ein Allroundspieler dazu. Daniel Weis und sein Bruder Nico steigen beim SV Mittershausen neu ein. Mit Patrik Hilkert, der sich dem SV Kirschhausen angeschlossen hat, verliert der Dorfclub eine tragende Säule in der Abwehr. Hilkert, der auch im SVM-Spielausschuss tätig war, wird nur schwer zu ersetzen sein. Und wie es mit dem SV Mittershausen auf Jahre hinweg weitergeht, steht in den Sternen, wird auch von der Umsetzung der Rasenplatz-Pläne abhängen. hei/ü
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