Mannheim. Seit 2004 hat der Dämmer-Marathon in Mannheim nun schon 16 Auflagen erlebt und vieles sollte Routine sein. Doch nach zwei Jahren Corona-Zwangspause räumte Organisator Christian Herbert unumwunden ein. „Wir mussten einige Dinge wieder lernen“ – und vor allem neue Umstände zur Kenntnis nehmen. So sind beispielsweise die Kosten für die Verkehrsabsperrungen laut Herbert um das Dreifache angestiegen, was sich auf die Streckenführung auswirkte: Erstmals seit 2005 wird wieder nur rechtsrheinisch in Mannheim gelaufen. Wer die volle Marathon-Strecke laufen möchte, absolviert dann – mit kleineren Variationen – entsprechend zwei Runden auf der bisherigen Halbmarathon-Strecke.
In Ludwigshafen kam diese Entscheidung weniger gut an, im Rathaus der Chemiestadt wurde nicht zuletzt eine entsprechende Kommunikation vermisst. Dies wies Herbert von sich, das Ergebnis wäre aber ohnehin wohl das gleiche geblieben. „Natürlich geht leider der verbindende Symbolcharakter verloren, der die Veranstaltung immer ausgemacht hat“, sagte Herbert, sah aber keine Alternative. „Hätten wir die ganze Strecke wie gehabt absperren müssen, wären wir in ein massives Verlustgeschäft geschlittert“, verwies der Geschäftsführer der veranstaltenden M3-Agentur auf die finanziellen Nöte und das kurzfristige Planungsfenster, nachdem lange nicht klar war, ob die größte Breitensportveranstaltung der Region überhaupt stattfinden kann.
Mannheimer Dämmer-Marathon
Der erste Startschuss fällt am Samstag bereits um 16.30 Uhr zum Fackellauf Special Olympics (Kunsthalle).
Ab 17.00 Uhr folgen weitere Läufe, ehe um 19.00 Uhr die Hauptläufe (Marathon, BASF-Team-Marathon, Duo-Marathon; Start-/Zielbereich Rosengarten) gestartet werden.
Um 19.10 Uhr beginnt ebenfalls am Rosengarten der Halbmarathon, um 19.25 Uhr das Bike&Run, Zielschluss ist um 0:45 Uhr.
Alle weiteren Infos, Streckenpläne und Sperrzeiten unter www. daemmermarathon-mannheim.de
Dies wirkt sich nicht zuletzt auf die Anmeldezahlen aus. Wo zuletzt immer die 10 000er-Marke die magische Grenze war, geben sich die Veranstalter in diesem Jahr mit weniger zufrieden. Derzeit liegen die Voranmeldungen bei rund 6500 – davon 750 reine „Marathonis“ und 3100 Halbmarathon-Läufer. „Mit den Nachmeldungen könnten es bis zu 7000 werden“, prognostizierte Herbert. „Unter den aktuellen Umständen und nach zwei Jahren Pause ist das schon mal sehr gut“, sagte der M3-Chef, rechnet aber aufgrund von Corona-Nachwirkungen und aktuellen Entwicklungen mit kurzfristigen Absagen. „Man sieht auch bei vergleichbaren Veranstaltungen, dass derzeit rund 30 Prozent der Startplätze nicht wahrgenommen werden.“
Trotz aller Hürden, die es zu meistern gilt, erwartet der Marathon-Macher am Samstag guten Sport auf der nun wohl schnelleren Strecke. „Die zweite Hälfte in Ludwigshafen war mit den Brücken schon kraftintensiv“, bestätigte auch Michael Chalupsky, der bei der Auflage 2019 in 2:30,19 Stunden auf Platz vier lief. „Das wird nun sicher etwas entspannter“, sagte der Lokalmatador vom TV Schriesheim/engelhorn sports-Laufteam.
Chalupsky selbst, der am 1. Mai den Neckar Run des TSV 1846 Mannheim für sich entschied, hegt am Samstagabend über die klassische Distanz allerdings keine persönlichen Ambitionen, sondern stellt sich ganz in den Dienst seiner Teamkollegin Merle Brunée (MTG Mannheim), die zu den Favoritinnen bei den Frauen zählt. Bei den Männern ist Simon Stützel von der LG Region Karlsruhe der Gejagte. th
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