Persönlich

Besondere Auszeichnungen für Nina Engel und Sarah Dekker

Flames-Spielerinnen sind auch international im Einsatz / Olympia-Eröffnungsfeier in Paris ist für Amelie Berger ein Highlight

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eh
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Nina Engel gibt ihr Debüt in der National-mannschaft und wird beim EM-Spiel gegen Island als „Player of the Match“ ausgezeichnet. © Lisa Schuster

Bensheim. Mehrere Spielerinnen der Flames sind in diesem Jahr international unterwegs. Amelie Berger zählte zum Kader der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris. Lucie Kretzschmar ist bei einem Beachhandball-Demonstrationswettbewerb ebenfalls in Paris im Einsatz, zudem gewinnt die Rückraumakteurin mit dem deutschen Beach-Nationalteam den WM-Titel. Nina Engel (Deutschland) und Sarah Dekker (Niederlande) kommen bei den Europameisterschaften in Österreich, der Schweiz und Ungarn zu ihrem Debüt bei einem internationalen Turnier im Frauenbereich.

Das erstaunlichste Comeback des Jahres 2024 feiert Amelie Berger. Ende Februar zieht sich die Linkshänderin in der Partie zwischen der Sport-Union Neckarsulm und der HSG Bensheim/Auerbach einen Kreuzbandriss zu. Eine schwere Verletzung, die in der Regel eine Operation erfordert und eine lange Ausfallzeit nach sich zieht. Nicht so bei der Rechtsaußen der Flames: Mit einem gezielten Reha-Programm inklusive intensivem Muskelaufbau-Training gelingt es der Nationalspielerin, ihr Kniegelenk wettkampftauglich zu stabilisieren. Im Mai steht sie bei zwei Bundesliga-Spielen wieder auf dem Feld und erfüllt sich wenige Wochen später ihren Traum von Olympia. Am 22. Juli, dem Tag ihres 25. Geburtstags, bezieht sie mit Team D(eutschland) das Olympische Athletendorf in Paris. „Das war mein bestes Geburtstagsgeschenk.“

Amelie Berger wird als eine von drei Reservistinnen für den DHB-Olympia-Kader nominiert. Zum Einsatz kommt sie nicht. Das schmälert das olympische Erlebnis für sie allerdings nicht. „Klar, ich hätte gerne gespielt. Aber für mich war es ein Geschenk, überhaupt dabei sein zu können.“ Bei der Eröffnungsfeier schipperten die Handballerinnen mit Team D über die Seine, gemeinsam mit Stars wie Dennis Schröder, Fahnenträger und Kapitän der Basketballer. „Das war ein absolutes Highlight.“

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Lucie Kretzschmar gehört zum Stammpersonal der deutschen Nationalmannschaft, die seit Jahren die internationalen Meisterschaften im Beachhandball dominiert. Die Auswahl des Deutschen Handballbundes gewann seit 2021 alle internationalen Wettbewerbe: Sieg bei den Europameisterschaften 2021 und 2023, Gold bei den World Games 2022, Titelgewinn bei den Weltmeisterschaften 2022 – und auch im Juni beim WM-Turnier im chinesischen Pingtan steht das deutsche Team wieder ganz oben auf dem Podium.

Lucie Kretzschmar erneut im Beachhandball auf Erfolgskurs

Obschon Titelverteidiger, zählt das DHB-Ensemble wegen einiger personeller Ausfälle sowohl nach eigener Taxierung als auch nach Expertenmeinung im Vorfeld des Turniers nicht zum Favoritenkreis auf den WM-Sieg. „Dieser Titel ist etwas Besonderes. Das Turnier hat gezeigt, dass man auch ohne die vermeintlichen besten Spielerinnen mit einer funktionierenden Mannschaft und Teamgeist sehr viel erreichen und Widerstände überwinden kann“, so Lucie Kretzschmar.

Die 24-Jährige, die als DHB-Kapitänin den WM-Pokal in Empfang nimmt, wird als beste Abwehrspielerin der Weltmeisterschaften ins All-Star-Team berufen. „Jede Spielerin bringt ihre Stärken ein und nur zusammen kann es funktionieren. Meine Mitspielerinnen hätten die Auszeichnung genauso verdient.“

Bei der Frauenhandball-EM im November/Dezember sind die Flames mit zwei Spielerinnen vertreten. Nina Engels Weg zur Nationalspielerin und zur EM ist rasant. Ihre erste Partie in der DHB-Auswahl bestreitet sie bei einem Testturnier Ende Oktober in Norwegen, vier Wochen später steht sie im EM-Match gegen die Ukraine auf dem Parkett. „Ich sehe das entspannt und mache mir keinen Druck“, sagt die 21-Jährige im Vorfeld der Kontinentalmeisterschaften. Entsprechend unbeschwert agiert sie auf dem Feld. Sie ist bei ihrer EM-Premiere mit 23 Treffern beste Feldtorschützin der DHB-Truppe, die im Abschlussklassement Rang sieben belegt. Gegen Island gelingen Nina Engel sieben Treffer – sie wird zur Spielerin dieses Spiels (MVP) gekürt. Und sie steht auf der Shortlist für die beste „Junge Spielerin“ des Turniers.

Den MVP-Titel gibt es auch für die zweite EM-Spielerin der HSG Bensheim/Auerbach: Sarah Dekker erhält die Auszeichnung nach dem Sieg der Niederlande gegen die Ukraine in der Vorrunde. Für die Rechtsaußen der Flames, die schon mehrfach auf dem Sprung in das holländische Nationalteam stand und immer wieder von Verletzungen ausgebremst worden war, ist es ebenfalls das erste große Turnier. Die 23-jährige Linkshänderin fungiert als Backup für die erfahrene Angela Malestein und steht in jeder Begegnung auf dem Feld. Oranje verliert das Spiel um Platz fünf gegen Schweden mit 32:33. eh

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