Sportlerwahl

Ausgezeichnete Sportler

Badminton-Erfolge vereinen viele Stimmen auf sich mit Junioren-Siegerin Leona Frimmel als Krönung

Von 
Thomas Tritsch
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Leona Frimmel gewann die Sportlerwahl-Juniorenkategorie. Währenddessen wurde Reginald Schulze durch Bürgermeisterin Christine Klein mit dem städtischen Ehrenpreis ausgezeichnet; die Laudatio hielt BA-Chefredakteur Michael Roth. © Neu

Bensheim. Die Entscheidung blieb bis zuletzt geheim. Nichts war durchgesickert. Umso größer war die Spannung im Publikum und natürlich auch bei den Kandidaten, die von der Stadt Bensheim in Kooperation mit dem Bergsträßer Anzeiger für die Wahl zum „Sportler des Jahres 2022“ nominiert wurden.

Am Ende der städtischen Erwachsenen-Sportlerehrung im Bürgerhaus wurden die Sieger verkündet: Flames-Handballerin Lisa Friedberger hatte mit über 48 Prozent der Stimmen die Nase vorn.

Junior-Sportlerin des Jahres wurde das Badminton-Talent Leona Frimmel vom TV Bensheim mit fast 53 Prozent in ihrer Kategorie. Knapper war die Entscheidung bei den Mannschaften, hier siegten die Leichtathletik-Mädchen des AKG mit gut 27 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Insgesamt hatten über den BA 1052 Personen votiert. Im Namen des Wahlkomitees überreichte Claudia Richter (HSG Bensheim/Auerbach) die Urkunden an die Sieger, zu den ersten Gratulanten gehörten Bürgermeisterin Christine Klein und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert. Zuvor stellte Moderator Florian Schmanke alle Kandidaten auf der Bühne vor.

bbe, Bensheim, Sportler des Jahres geehrt, Sonderpreis ging an Reginald Schulze,,hier mit Christine Klein und Michael Roth, Bild: Thomas Neu © Thomas Neu

Mit den Mannschaften der HSG Bensheim/Auerbach war Lisa Friedberger bereits mehrfach für die Sportlerwahl nominiert. Jetzt war die Flames-Kapitänin siegreich. Seit 2014 spielt die gebürtige Heidelbergerin für die HSG. Zuletzt wurde sie in den erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen.

Mit der hessischen Polizeiauswahl gewann die Rückraumspielerin im November in Wetzlar den Titel bei den Deutschen Polizei-Meisterschaften. Bei der Wahl ließ sie mit 350 Stimmen Christine Krüll (214) aus der Badminton-Abteilung des TV Bensheim sowie den für den HC Mannheim spielenden Hockeysportler Mario Schachner (154) hinter sich. Schachner musste seine Teilnahme am Ehrungsabend krankheitsbedingt absagen.

Bei den Junioren war Leona Frimmel mit 381 Stimmen erfolgreich. Die Elfjährige feierte im Vorjahr Erfolge bis auf Bundesebene und steht in der deutschen U 13-Rangliste im Badminton derzeit auf Platz fünf. Hinter ihr platzierten sich Levi Tritsch (14) vom Minigolf-Sport-Club Bensheim-Auerbach mit 194 und Kartfahrer Collin Lindner (18) vom AC Bensheim mit 145 Stimmen.

Die Leichtathletik-Mädchen der Wettkampfklasse III vom Alten Kurfürstlichen Gymnasium konnten in 2022 unter anderem den Gewinn der Schulsport-Hessenmeisterschaft sowie der Qualifikation für das Bundesfinale in Berlin vorweisen. Die Schulmannschaft bekam 195 Stimmen; es folgten die Handballerinnen der Junior-Flames (183) und dem Badminton-Team des TV Bensheim (137). Die Sportart und der Verein waren somit in allen drei Kategorien unter den drei ersten Plätzen vertreten. Auf den weiteren Rängen in der Teamwertung folgten der VfR Fehlheim (Fußball) und das Tanzpaar Tina Zettelmeier (Bensheim)/ Benjamin Eiermann (TSG Weinheim).

Bescheidener Ehrenpreis-Gewinner

Im Rahmen der Sportlerehrungen wurde traditionell auch der Ehrenpreis der Stadt Bensheim vergeben. Er würdig Personen aus dem Bereich des Sports, die sich in besonderer Weise für ihre Sportart und ihren Verein verdient gemacht haben. Für sein Lebenswerk wurde der Boxtrainer Reginald Schulze (68) ausgezeichnet. Der Vorsitzende und Mitbegründer des Kraftsportclubs Bensheim (KSC) arbeitet seit 2015 als Sportler und Coach erfolgreich an einem besonderen Konzept, um seinen Sport einem breiteren Kreis von Interessierten zu vermitteln. In Bensheim hat er das Angebot des Clubs um Therapeutisches Boxen erweitert. Der KSC bietet dafür eine Fortbildung zum BoxCoach an.

Darüber hinaus mache sich Schulze mit seinem Verein seit vielen Jahren stark für Kinder und Jugendliche und hier vor allem auch um jene, die dringend Hilfe und Unterstützung benötigen, wie BA-Chefredakteur Michael Roth in seiner Laudatio betonte.

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Das Therapeutische Boxen hilft auch Kindern und Jugendlichen mit ADHS-Symptomen (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndrom), da es speziell auf die Symptomatik abgestimmt und nicht mit Fitness-Boxen oder sportlichem Boxtraining vergleichbar ist. Reginald Schulze hat das Programm mitentwickelt. „Boxen als Schule fürs Leben“, so Roth über den sportlich-sozialpädagogischen Ansatz des Clubs.

Schulze, der seit 1984 in Bensheim lebt, nahm im Bürgerhaus eine Uhr mit einer persönlichen Gravur entgegen, die von Juwelier Ralf Dorsheimer gestaltet wurde. Er stehe hier oben stellvertretend für viele andere, die sich im KSC engagieren, sagte er bescheiden. Er nutzte die Gelegenheit der umrahmenden Sportlerehrung, um mit Christoph und Steffen Wackenhut auf der Bühne zu stehen. Die beiden Brüder hatten im letzten Jahr beim „Las Vegas Masters Invitational“ in ihrer jeweiligen Gewichtsklasse bemerkenswerte Siege mit nach Bensheim gebracht. Auf dem Weg dorthin wurden sie auch von Reginald Schulze betreut. „Das war meine Abschlussarbeit als Trainer“, so der erfahrene Box-Coach vor dem Schlussapplaus im Bürgerhaus.

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