Lampertheim. Die Überraschung blieb aus, der Aufsteiger musste sich dem etablierten Gast klar geschlagen geben: Der TV Lampertheim unterlag am Sonntagabend dem SV Erbach zu Hause mit 28:37 (15:21) und TVL-Trainer Tobias Führer wusste die Partie danach auch einzuschätzen: „Wir haben heute gegen einen gestandenen Bezirksoberligisten verloren. Das wirft uns nicht um – es kommen auch wieder Gegner von anderem Kaliber, gegen die wir punkten werden“, so der Übungsleiter. Einer dieser Gegner auf Augenhöhe wartet schon am kommenden Sonntag auf die Spargelstädter: Dann geht es zur bislang punktlosen MSG Lorsch/Einhausen. „Darauf werden wir uns jetzt intensiv vorbereiten“, verspricht Führer, der selbst allerdings nicht dabei sein wird, da er privat verhindert ist. Dafür wir Michael Redig die Übungseinheiten und dann auch das Coaching übernehmen.
Führer-Team muss abreißen lassen
Gegen Erbach hielten die Lampertheimer nur in der tempo- und torreichen Anfangsphase bis zum 9:10 (13.) mit. Danach stabilisierten sich die Gäste, während der TVL etwas den Zugriff verlor. „Die Erbacher haben griffiger verteidigt, weniger technische Fehler gemacht und kamen besser ins Tempospiel“, fasste es Führer zusammen. Über 9:12 geriet seine Mannschaft mit 10:16 und 12:19 (28.) ins Hintertreffen. Doch die Moral bei den Spargelstädtern ist intakt und nach der Pause kam das Team wieder auf drei Tore heran (21:24, 37.). „Da hatten wir eine unserer wirklich guten Phasen“, fand der Trainer, der aber auch erkennen musste, dass man sich diese überzeugenden Abschnitte auch immer wieder selbst kaputt machte: „Wenn man im Spielaufbau einen Ball verliert und dann einen Konter kassiert, dann tut das doppelt weh“, so Führer. Dies geschah nach dem 22:27 (42.) immer wieder, Erbach bestrafte das eiskalt und setzte sich entscheidend auf 35:26 neun Minuten vor dem Ende ab.
„Die Erbacher haben das routiniert gemacht heute und uns keine Chance gelassen“, bilanzierte der TVL-Coach, fand aber die Niederlage unterm Strich zu deutlich. „Wir waren nicht so viel schlechter, haben uns immer wieder das Leben selbst schwergemacht.“ Erbachs Abteilungsleiter und Co-Trainer Andreas Lulay sprach den Gastgebern dann auch ein Kompliment aus: „Das ist eine richtig gute Mannschaft für einen Aufsteiger, die sich sicherlich schnell in der Liga etablieren wird“, findet er, sah aber im direkten Vergleich deutliche Vorteile für seine Mannschaft: „Nach einer Viertelstunde hat man schon gesehen, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln wird. dennoch hat uns Lampertheim das Leben schwergemacht und war immer gefährlich.“
Dass die Lampertheimer nach drei Spieltagen mit 2:4 Punkten dastehen, ist für Tobias Führer indes „überhaupt kein Problem“. Angesichts des schweren Auftaktprogramms hatte er seiner Mannschaft sogar mögliche 0:6 Punkte prophezeit. „Dass wir immerhin in Bensheim gewonnen haben, ist schon viel wert. Gegen Trebur und jetzt gegen Erbach muss man allerdings auch gestehen, dass wir – noch – chancenlos waren“, so der Coach, der aber auch zugab, dass es gerade in eigener Halle schön gewesen wäre, eher auf Augenhöhe zu sein.
TVL-Tore: Lochbühler, Eschenauer (je 6), Größler (5/3), Karb (4), Nieter (3), Gaebler (2), Heiler, Kettler (je 1). me
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