Groß-Rohrheim. Die Bezirksoberliga-Handballer des TV Groß-Rohrheim wurden im Derby beim HC VfL Heppenheim ihrer Favoritenrolle voll und ganz gerecht. Im Stile einer Spitzenmannschaft gewann das Team von Trainer Frank Herbert mit 38:22 (16:10) und verteidigte damit die Tabellenführung, während die Kreisstädter als Drittletzter weit hinter den Erwartungen liegen.
„Wir haben das heute sehr gut gelöst und wie so oft mit einer überragenden Deckung den Grundstein zum Sieg gelegt. Egal, ob wir unsere 5:1- oder unsere 6:0-Deckung spielten, Heppenheim fand kein Mittel“, bilanzierte TVG-Trainer Herbert, der zudem in Alexander Wägerle einen herausragenden Rückhalt zwischen den Pfosten hatte. „Alex kam über das gesamte Spiel auf eine Quote von 55 Prozent gehaltener Bälle. Das war natürlich klasse“, betonte der Coach, der auch zugab: „Heppenheim hatte große Probleme, ins Spiel zu finden.“
Dies sah auch HC VfL-Trainer Simon Meier so und war insbesondere mit der Offensivleistung seiner Mannschaft nicht einverstanden. „Wir haben uns zu viele Fehler erlaubt und unsere Angriffe oftmals zu halbherzig abgeschlossen“, kritisierte Meier, dem dann auch die Körpersprache seiner Spieler nicht sonderlich gefiel. „Natürlich hat Groß-Rohrheim aber auch eine hohe Qualität“, lobte der Heppenheimer nach einem Spiel, in dem sein Team in seinen Augen vor allem in der Abwehr trotz der 38 Gegentore ihre Sache ordentlich machte.
Die Groß-Rohrheimer begannen sehr konzentriert, führten nach zehn Minuten bereits 5:1 und bauten nach dem 8:5 (20.) ihre Führung auf 14:5 (24.) aus. In den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel leistete sich der TVG dann zwar ein paar Nachlässigkeiten, aber sonderlich ins Gewicht fiel das an diesem Sonntagabend auch nicht.
Nach der Pause ließ man Heppenheim dann nicht den Hauch einer Chance, setzte sich auf 22:11 (36.) ab und lief aus der kompakten 6:0-Deckung einen Konter nach dem anderen und hielt auch über die zweite Welle das Tempo hoch. Einen herausragenden Job machte dabei wieder die Defensive um Tom Friedrich, der im Mittelblock trotz zweier früher Zeitstrafen in der dritten und 13. Minute durchspielte.
Ein Sonderlob verdiente sich zudem Lukas Baumann: In der ersten Hälfte fehlte er noch beruflich bedingt, kam aber noch in die Halle und nach einem kurzen Aufwärmprogramm im zweiten Abschnitt auf die Kreisposition. Und dort machte er sieben Treffer bei sieben Versuchen. „Das war schon eine herausragende Leistung von ihm“, zollte Herbert Respekt.
Erlemann erleidet Fußverletzung
So war es auch jener Baumann, der mit drei Treffern in Folge die Führung von 25:13 (40.) auf 28:23 (44.) schraubte. Entschieden war die Partie zu diesem Zeitpunkt schon lange. Und es hätte ein vollkommen gelungener Abend werden können, wäre nicht der Ausfall von Louis Erlemann gewesen. Der Rückraumspieler sackte in der 41. Minute ohne Einwirkung eines Gegenspielers zusammen und fasste sich an den Fuß. Die erste Diagnose lautet Achillessehnenriss.
„Das wäre ganz bitter für Louis, der in den letzten Monaten wieder sehr große Fortschritte gemacht hat“, drückt Frank Herbert die Daumen, dass sich die Befürchtung vielleicht nicht bewahrheitet.
TVG-Tore: Niklas Fries (10/3), Fröhlich (9), Baumann (7), Anthes (3), Sebastian Haas, Heß, Friedrich, Erlemann (je 2), Ryan Haas (1). me
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