Bergstraße. Jeder weiß, dass an Ostern die Auferstehung Jesus Christus gefeiert wird. Während Familien an diesen Feiertagen am Tisch sitzen und ein traditionelles Lammgericht mit Spargeln essen, sind andere schon dabei ihre Geschenke in Form von gefärbten Eiern, Schokohasen und Frühlingsblumen auszupacken. Doch was haben Hasen, Ostereier und Lämmer mit Ostern zu tun? Und welche Osterbräuche gibt es an der Bergstraße und in ihren Partnerstädten?
Ostereier als Symbol für die Auferstehung Jesus
Jeder hat schon einmal Eier zu Ostern bekommen oder verschenkt. Das kommt daher, dass das sogenannte Osterei bereits seit tausenden von Jahren für den Tod Christi steht. Damals war die Schale noch rot gefärbt, um das Blut Jesu zu symbolisieren. Aus diesem Anlass steht das Osterei gleichzeitig auch für die Auferstehung Jesus.
Während der Fastenzeit war es üblich keine Eier zu verzehren, weshalb in dieser Zeit eine große Menge von ihnen angesammelt wurde. Die übrigen Eier wurden in der Kirche durch den „benedictio ovorum”, den katholischen Segen, geweiht. Aus diesem Grund wurden sie auch gefärbt, um sie von den nicht gesegneten Eiern zu unterscheiden.
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Das Suchen nach Ostereiern ist ebenfalls eine bekannte Tradition in Deutschland. Kinder rennen durch den Garten und suchen in jeder Ecke nach den versteckten Schätzen. Woher dieser Brauch stammt, ist nicht eindeutig geklärt. Schriftlichen Überlieferungen zur Folge entstand diese Tradition im 17. Jahrhundert im Elsass. Man ist sich jedoch einig, dass es ein viel älterer heidnischer Brauch an Ostern ist, der auf die Frühlingsgöttin Ostara zurückgeht, deren sprachgeschichtliche Verwandtschaft mit dem Wort „Ostern“ noch heute diskutiert wird. Zu ihren Ehren verschenkten die Menschen Eier als Zeichen der Fruchtbarkeit.
Da die Kirche dies allerdings untersagte, mussten die Eier heimlich versteckt werden. Sie durften während der Fastenzeit jedoch nicht gegessen werden. Daher wurden sie aus Haltbarkeitsgründen gekocht und bunt eingefärbt, um sie von den rohen Eiern unterscheiden zu können.
Hasen sind ein Zeichen der Fruchtbarkeit im Frühling
Hasen sind nicht nur süß und schreckhaft, sondern sie gelten genauso wie Eier seit Jahrhunderten als Symbol der Fruchtbarkeit. Das liegt daran, dass Hasen eines der ersten Tiere sind, die im Frühling Nachwuchs erwarten. Hasen wurden neben Eiern einst als Symbole der germanischen Göttin Ostara betrachtet, während er im Mittelalter auch als Symbol für Christus angesehen wurde. Als Überbringer von Ostereiern war der Hase jedoch in vielen Regionen Deutschlands bis zum 19. Jahrhundert unbekannt. Erst durch die Spielzeug- und Süßwarenindustrie erlangte er Popularität.
Dass an Ostern Lammfleisch oder Lamm in Form eines Gebäcks gegessen wird, hat ebenso einen religiösen wie geschichtlichen Hintergrund. Das Lamm ist im Judentum vor allem als Opfertier bekannt, das traditionell beim Passahfest geschlachtet und gegessen wurde. Sein weißes Fell symbolisiert Reinheit und Frieden und ermutigt die Menschen dazu, ein friedliches Leben zu führen. Das sogenannte Agnus Dei, das Lamm Gottes, steht für die Auferstehung Jesu Christi. Gemäß den Evangelien wurden die Passah-Lämmer geschlachtet, als die Kreuzigung Jesu stattfand beziehungsweise beim Abendmahl gefeiert wurde.
Ein Osterfeuer gibt es in diesem Jahr auch in Lorsch
In einigen Regionen ist es Tradition, ein Osterfeuer zu zünden. So veranstaltet auch der Lorscher Bau- und Gartenverein am heutigen Ostersamstag ein Osterfeuer „im Schnabelseck”.Dieses Feuer dient als Symbol für die Sonne, das schon in vorchristlicher Zeit entzündet wurde, um die Sonne durch das Feuer des Frühlings herauf zu beschwören. Ein Beispiel dafür ist das keltische Beltane, das in der Nacht vor dem ersten Mai gefeiert wird und ein Fest des Frühlings und der Fruchtbarkeit ist.
An einigen Orten werden während des Osterfeuers auch festlich verzierte Osterkerzen entzündet, die dann in die noc
h dunklen Kirchen getragen werden. Dies soll den Sieg Jesu über den Tod, also seine Auferstehung, symbolisieren.
Osterbräuche an der Bergstraße und den Partnerstädten
Ostertraditionen gibt es nicht nur überregional, sondern auch regional an der Bergstraße und länderübergreifend in den Partnerstädten. In Bensheim wird in der heutigen Osterausgabe über die Karfreitagsprozession in der Innenstadt berichtet. Diese Tradition wird seit 1983 jährlich zelebriert und zog auch in diesem Jahr wieder hunderte neugierige Besucher an.
In Zwingenberg werden die Ostertraditionen der Partnerstädte Brisighella, Pierrefonds und Tetbury beleuchtet, während in Lorsch die Bräuche in den Partnerstädten Le Coteau und Zwevegem untersucht werden. Wer mehr über die Verbindung von Parfum und Ostern erfahren möchte, sollte einen Blick auf die Lorsch-Seite werfen.
Des Weiteren geht es um eine Neuerung des Uhrwerks der Kirche St. Nazarius, die in diesem Zusammenhang auch einen neuen Osterbrauch mit sich bringt.
In Einhausen wird über Ostertraditionen vor Ende des zweiten Weltkrieges berichtet – als noch Groß- und Kleinhausen existierten. Auch über die Partnerstädte des Lautertals, Dogliani, Jarnac und Radlett, gibt es Spannendes zu erfahren.
Die Lindenfelser Partnerstädte Pawlowiczki und Moelan-sur-Mer pflegen ebenfalls ihre eigenen Osterbräuche, über die berichtet werden. Darüber hinaus werden sowohl vergangene als auch aktuelle Ostertraditionen im Lautertal und Lindenfels beleuchtet.Beim Lokalsport steht das traditionelle Ostereierschießen im Fokus, das bei den Schützenvereinen in Lorsch und Lindenfels wie immer am Wochenende vor Ostern stattfand.
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