Bergstraße. Das ehemalige Luisenkrankenhaus in Lindenfels soll ab Mitte Juni der erste Anlaufpunkt für ukrainische Flüchtlinge im Kreis Bergstraße sein, sofern sie keine private Unterkunft finden. Dem Bensheimer Zeltdorf sollen die Neuankömmlinge hingegen von da an bis auf weiteres nicht mehr zugewiesen werden – dieses Vorgehen kündigte der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt bei der jüngsten Sitzung des Bergsträßer Kreistags an.
Infolge des Einmarsch Russlands in die Ukraine hatte der Kreis Strukturen geschaffen, um auf eine große Zahl an Flüchtlingen aufnehmen zu können. Bisher würden aber nicht alle diese Kapazitäten gebraucht, weil die Zahl der Schutzsuchenden geringer sei als angenommen, führte der Landrat aus. Die Unterbringung in Luisenkrankenhaus sei wirtschaftlicher als jene im Zeltdorf. Das 2016 geschlossene Hospital ist in den vergangenen Wochen und Monaten als Sammelunterkunft vorbereitet werden. Eingezogen sind dort bisher keine Flüchtlinge, das soll sich nun ändern. Etwa 400 Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine gebe es in der alten Klinik, sagte Engelhardt.
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Das weitere Vorgehen hänge auch von der Entwicklung der Situation ab. Deshalb bleibe das Zeltdorf als Reserve in der Hinterhand, erläuterte der Landrat gegenüber dieser Zeitung. In der Kreistagssitzung hat das Gremium unterdessen den Kauf des Hotels am Bruchsee in Heppenheim beschlossen. Auch dieses Gebäude soll zum Teil als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, wenn auch nicht vorrangig für Kriegsvertriebene aus der Ukraine. Nicht mehr belegt ist die Halle der Werner-von-Siemens-Schule in Lorsch. kbw
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