Schannenbach. Zu einem Internationalen Frühstück hatte der Arbeitskreis Partnerschaft Europäischer Gemeinden (Apeg) in das Dorfgemeinschaftshaus in Schannenbach eingeladen. Mehr Gäste als erwartet folgten dieser Einladung im Rahmen der Feierlichkeiten rund um das 50-jährige Bestehen der Gemeinde Lautertal.
Der Vorsitzende, Lautertals Bürgermeister Andreas Heun, zeigte sich überwältigt, dass so viele Besucher den Weg in den malerisch gelegenen Ortsteil gefunden hatten. Er dankte dem Vorstand für die Vorbereitung der Veranstaltung und den Ehrenamtlichen, die seit vielen Jahren mit ihrem Engagement auch die Gemeindeverwaltung unterstützen und entlasten. Das internationale Frühstück mit Speisen aus den drei Ländern, solle die Vielfalt von Europa darstellen, sagte Heun.
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Lautertal ist mit den europäischen Gemeinden Jarnac (Frankreich) und Dogliani (Italien) verschwistert. Zu der nahe London gelegenen Gemeinde Radlett (England) bestehen weiterhin freundschaftliche Verbindungen.
Heun erinnerte auch an das 40-jährige Bestehen des Apeg, das am Sonntag, 11. Juni, im Rahmen einer Matinee im Gasthaus Zur Traube in Reichenbach begangen werden soll. Dazu sind alle Bürger eingeladen. Für Musik werden ab 11 Uhr die Blütenweg-Jazzer sorgen.
Heun freute sich, unter den Gästen den Vorsitzenden der Lautertaler Gemeindevertretung, Helmut Adam, und Wolfgang Freudenberger aus Birkenau, den Vorsitzenden der Europa-Union Bergstraße begrüßen zu können. Außerdem waren Ursula und Lennart Nilsson dabei, die erst kürzlich dem Apeg beigetreten sind.
Wolfgang Freudenberger dankte für die Einladung und dem Apeg für seine Initiativen, die heute wichtiger denn je seien und Europa auf kleiner Ebene zusammenhielten. Europa sei an einem Wendepunkt angekommen, wie es in der Zeitenwende-Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Ausdruck gekommen sei.
Mehr Macht für das Parlament
Darüber hinaus habe aber erst kürzlich mit den auf europäischer Ebene initiierten Zukunftskonferenzen fast unbemerkt ein Prozess begonnen, bei denen die Bürger Europas ihre Zukunftsvorstellungen für Europa artikulieren konnten. Die Vorschläge seien vor kurzem an den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, den derzeitigen Vorsitzenden des EU-Rats, übergeben worden.
Alle europäischen Gremien hätten sich verpflichtet, die Vorschläge umzusetzen. Die drei Kernforderungen seien die Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips der EU-Mitgliedsländer, ein Initiativrecht für das EU-Parlament und die Stärkung der europäischen Prinzipien Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Es handele sich um einen Reformprozess, der es erlaube, optimistisch in die Zukunft zu schauen, sagte Wolfgang Freudenberger.
Helmut Adam betonte, dass es bei dem europäischen Gedanken um mehr gehe, als um den ungehinderten Tourismus. Er dankte dem Apeg für die ehrenamtliche Arbeit in den vergangenen 40 Jahren, die vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine noch einmal wichtiger geworden seien. Adam schlug deshalb vor, das Engagement nach Ende dieses schrecklichen Krieges mit einer Patenschaft auf eine kleine ukrainische Gemeinde auszudehnen. Dabei sei es wichtig, die Jugend einzubeziehen, so Adam abschließend.
Bevor Andreas Heun das Buffet freigab, gaben Marion Heldmann, Monika Reimund und Helmut Lechner Erläuterungen zu den Speisen und Getränken; Pain au chocolat, Salami und Baguette aus Frankreich, Gorgonzola dolce, Pesto con tartuffo, Salami de Finocchi aus Italien, Yorkshire Tea, ein Sunriser, Shortbread und Gingernuts und ein zwölf Jahre alter Whisky aus England luden unter anderem zum Kosten und Schlemmen ein.
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