Bergstraße. Insgesamt 76 Schulen betreibt der Kreis Bergstraße in seiner Verantwortung und tut das mit hohem finanziellen Aufwand. Seit einem knappen Vierteljahrhundert wurden in die Sanierung, Erweiterung und den Neubau der Bildungsstätten über 730 Millionen Euro investiert und bis 2028 werden inklusive der Verpflichtungsermächtigungen weitere 570 Millionen Euro eingeplant.
Was in dem zu Ende gehenden Jahr alles geleistet wurde und was im kommenden Jahr vorgesehen ist, darüber informierte jetzt Landrat Christian Engelhardt mit seinen beiden Betriebsleitern Johannes Kühn (technischer Bereich) und Simon Menden (kaufmännischer Bereich) des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft.
Millionenprojekte in Odenwald, Ried und Bergstraße
Mit geplanten Investitionen von rund 100 Millionen Euro im kommenden Jahr übertrifft der Kreis die finanziellen Leistungen des aktuellen Jahres um knapp 30 Millionen Euro und erreicht damit eine Rekordsumme. Rechnet man noch die Aufwendungen für Personal, Tilgung. Zinsen und Abschreibungen dazu, erhöhen sich die Ausgaben auf insgesamt 120,3 Millionen Euro. Auf der Einnahmenseite steht als höchster Posten die von den Kommunen gezahlte Schulumlage in Höhe von rund 108 Millionen Euro.
Geplante und aktuelle Bauprojekte an der Bergstraße
In Vorbereitung ist die Sanierung und der Umbau der Schlossschule in Heppenheim. Auch bei dieser Grundschule geht es um den Ausbau für die Ganztagsbetreuung. Vor dem Beginn der Baumaßnahme muss erst ein Ersatzstandort für die Schülerinnen und Schüler gefunden werden, wobei der Bereich der früheren Vitos-Klinik ins Auge gefasst wurde. Die Investitionskosten liegen bei 15,5 Millionen Euro, die Fertigstellung des Projekts ist 2029 geplant.
Bis 2026 soll Lorsch ein neue zweite Grundschule erhalten, die bis zum Schuljahresbeginn 2026/27 die Stadt schulbezirksmäßig in Nord und Süd aufteilt. Neu bei diesem Projekt ist die komplette Vergabe der Planung und des Baus an einen Holzbauunternehmer. Die Investitionskosten für die vierzügige Grundschule liegen bei 30,93 Millionen Euro.
Bereits im kommenden Jahr soll die Generalsanierung der Eichendorffschule in Kirschhausen inklusive der Außenanlagen abgeschlossen werden. Auch hier hatte der Kreis mit einer Unternehmensinsolvenz des Fensterbauers zu kämpfen. Die Sanierungskosten schlugen mit 11,7 Millionen Euro zu Buche. js
Ob Odenwald, Ried oder Bergstraße – bei allen geplanten Maßnahmen, die im kommenden Jahr begonnen, fortgesetzt oder abgeschlossen werden, handelt es sich um Millionenprojekte. Die Bandbreite ist groß und reicht von 5 Millionen Euro in Fürth mit dem Neubau der Mensa an der Müller-Guttenbrunn-Schule für den Ganztagsausbau der Grundschule bis zu 81,6 Millionen Euro für den Neubau des Lessing-Gymnasiums in Lampertheim, der „größten Schulbaustelle“, so Landrat Engelhardt.
MINT-Zentrum soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden
Zum Abschluss kommen soll 2025 unter anderem die in fünf Bauabschnitten erfolgte Gesamtsanierung und Erweiterung des Alten Kurfürstlichen Gymnasium (AKG) in Bensheim. Hier ist der Zeitplan aufgrund der Insolvenz der beauftragten Elektrofirma etwas ins Stocken geraten, doch bis zum Frühjahr wird mit der Fertigstellung gerechnet. In den Ausbau zum sechszügigen Gymnasium wurden dann rund 35 Millionen Euro investiert.
Fertiggestellt werden soll im kommenden Jahr auch das neue MINT-Zentrum in Bensheim. Der Spatenstich erfolgte im Oktober in der Nachbarschaft der Geschwister-Scholl-Schule, die Grundsteinlegung soll im März sein. Engelhardt sprach hier von einem „spannenden Projekt“, das komplett nachhaltig gebaut werde und auch dem Kultusministerium als Beispiel für weitere Projekte in Hessen diene. Nachfolgend die geplanten Schulprojekte im Einzelnen.
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