Natur und Umwelt

Nabu erwartet schlechtes Krötenjahr in Hessen

Neben den aktuellen Wetterumschwüngen würden insbesondere die trockenen, heißen Sommer den Kröten zusetzen.

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dpa/lhe
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Ein Krötenmännchen lässt sich über die Straße zum Laichplatz tragen.

Hessen. Das wechselhafte Wetter und die Schneefälle in Teilen Hessens erschweren die diesjährige Krötenwanderung.

Wegen der niedrigen Temperaturen blieben die Tiere dieses Jahr länger im Boden oder kämen auf ihrer Wanderung durch die Kälte um, erklärte eine Sprecherin des Naturschutzbunds Nabu Hessen. Zudem würden die zum Schutz der Kröten errichteten Zäune teils von Schneeräumfahrzeugen umgefahren oder vom Schnee niedergedrückt, so dass die Kröten leichter auf die für sie tödlichen Straßen gelangen.

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Die Tiere verlassen erst ab einer Temperatur von rund 5 Grad ihre Winterquartiere und machen sich für die Fortpflanzung auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Der Nabu ruft Autofahrer zur Rücksichtnahme auf, denn auch schon die Druckwelle schnell fahrender Autos verletze die inneren Organe der Amphibien.

Vor allem in den südhessischen Landreisen Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und Bergstraße seien bereits wandernde Amphibien gesichtet worden, teilte die Umweltorganisation weiter mit.

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Die Nabu-Referentin für Naturschutzkommunikation Sybille Winkelhaus erwartet generell ein schlechtes Krötenjahr. Neben den aktuellen Wetterumschwüngen würden insbesondere die trockenen, heißen Sommer den Kröten zusetzen.

"Wenn sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt, bei früh hohen Temperaturen ohne große Niederschläge, dann vertrocknen die Kaulquappen mit dem Wasser zusammen. Die Klimakrise dezimiert die Arten", erklärt sie.

Um eine bessere Übersicht über die Amphibienwanderung in Hessen zu erhalten, hat der Nabu zudem dazu aufgerufen, Funde von Kröten, Fröschen und Molchen zu melden.