Bergstraße/Odenwald. Die Natur birgt Schätze, die es wert sind, für die Ewigkeit festgehalten zu werden. Man findet sie hoch oben im Himmel oder tief verborgen im Wald. Der Fotograf Jürgen Busse hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Schönheiten mit außergewöhnlichen Mitteln in Szene zu setzen. Er eröffnet damit eine ganz neue Sichtweise auf unsere Welt.
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Bei der Überwälder Traumnacht am morgigen Samstag, 13. Juli, ist der Fotokünstler mit einer Premiere vertreten. Denn in der evangelischen Kirche in Hammelbach zeigt er erstmals seine beiden Serien „Magic Mushrooms – Die magische Welt der Pilze“ und „Vogelparade“. Außerdem wird er von 19 bis 21 Uhr vor Ort sein, um die Besucher seiner Ausstellung zu begrüßen.
Mythen um "des Teufels Schnupftabakdose" und "Hexenringe" gelüftet
Die Pilze beleuchtet der in Siedelsbrunn wohnende Fotograf mit einer Taschenlampe, so dass seine Bildmotive je nach Winkel eine magische Anziehungskraft entfalten. Von den klassischen Arten wie Fliegenpilz oder Steinpilz bis zum leuchtenden Mikropilz zeigt er dem Betrachter die Vielfalt der Organismen, die sowohl tierische als auch pflanzliche Eigenschaften besitzen.
„Traumnacht“ mit Musik und Ausstellungen
Am morgigen Samstag, 13. Juli, steht im Odenwald die 15. „Überwälder Traumnacht“ an: Zahlreiche Museen, Baudenkmäler und Kirchen in den Gemeinden Abtsteinach, Grasellenbach und Wald-Michelbach laden gemeinsam zu einer „langen Nacht der Museen“ ein. Der Eintritt ist frei Eintritt und auch Shuttlebusse können kostenfrei genutzt werden.
Wenn ab 18 Uhr die zehn Veranstaltungsorte ihre Türen öffnen, sorgen Musiker, Autoren und Künstler für ein buntes Rahmenprogramm. An den vielen Bewirtungsständen kann dann „Kunst, Kultur und Ambiente“ genossen werden. So versprechen es der Museums- und Kulturverein sowie die Zukunftsoffensive Überwald als Organisatoren der Traumnacht.
Bis nach Mitternacht können die Besucher viel erleben und manches Mal ins Staunen kommen. Neu dabei sind das Wald-Michelbacher Begegnungszentrum im ehemaligen Bahnhof und die Radler-Station in Wahlen (Gemeinde Grasellenbach). In Hammelbach haben das Motorrad- und DDR-Museum sowie das kleine Museum für alte Läden und Reklame geöffnet.
Auf dem fußläufigen Weg dazwischen bieten die evangelische Kirche, die Kapellruine und das Eisenbahnmuseum interessante Einblicke. Wald-Michelbach ist bei der Traumnacht mit der Heckenmühle (zwischen Aschbach und Affolterbach gelegen) sowie dem Einhaus und dem Überwaldmuseum vertreten. Von den beiden letztgenannten Standorten ist man in wenigen Minuten zu Fuß am Draisinenbahnhof und kann via Draisine nach Kreidach zum dortigen Haltepunkt (mit toller Aussicht) pendeln. Alle Standorte erreicht man auch mit einem der kostenlosen Shuttle-Busse.
So auch Ober-Abtsteinach mit dem Rosenplatz. Wer einen rustikalen Transfer bevorzugt, kann zwischen
Begegnungszentrum und Radler-Station einen Traktor-Planwagen besteigen.
Etliche Bands werden am Samstagabend bis spät in die Nacht aufspielen. Kunst- und Fotoausstellungen können besucht und Autoren bei Lesungen zugehört werden. Führungen durch die idyllischen historischen Ortskerne, durch Kirchen, Mühlen und Museen stehen auch auf dem Programm der Traumnacht.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es durch die Absage der Theatergruppe der Sommerspiele Überwald, die ursprünglich ihr Stück „Der Raubacher Jockel – ein Singspiel“ aufführen wollten.
Das Programm der „Überwalder Traumnacht“ ist online unter www.überwälder-traumnacht.de abrufbar. Hier findet man auch weitere Informationen zu den beteiligten Akteuren, den Standorten und den Bewirtungsangeboten. red
Busse lässt damit auch die Mythen aufleben, die sich um die Pilze ranken und ihnen zum Teil einprägsame Titel geben. So ist der Pilz Hallimarsch wegen seiner abführenden Wirkung von „Heil im Arsch“ abgeleitet.
Ebenso klangvoll sind die Namen „Des Teufels Schnupftabakdose“ für einen kleinen, rund geformten Wiesenpilz oder „Hexenringe“. Die Aufnahmen entwickelt Busse per „Focus Stacking“, einer speziellen Aufnahme- und Bildbearbeitungstechnik, um so eine optimale Schärfentiefe zu erhalten.
Aufnahmen von Vögeln sind von Natur gerahmt
Andere Fotografien zeigen besondere Momente und Ansichten aus dem Leben der Vögel. Den Adler fängt Busse majestätisch ein und der Blick einer Eule wirkt hypnotisierend. Seine „Vogelparade“ wird am Samstag in Hammelbach auf der Kirchenempore in großformatigen, auf Karton aufgezogenen Postern zu sehen sein, um die Wirkung zu verstärken. Die Aufnahmen sind farbenprächtig und mit Naturmaterialien wie Schilfrohr, Rinde, Ästen, Blättern, Treibholz und verrottetem Palettenholz eingerahmt. Busse nennt das Ensemble „Natural Framing“.
Über den Fotografen
Seit September 2007 ist Jürgen Busse selbstständiger Fotograf.
Neben seiner großen Leidenschaft, der Reisefotografie, ist er fasziniert von den modernen Methoden der Bildbearbeitung.
Seine Bilder werden von renommierten Verlagen publiziert und in namhaften Zeitschriften wie Stern, Geo-Saison, Focus oder Hörzu veröffentlicht.
2011 wurde er vom Weltverband FIAP mit dem AFIAP-Titel und 2012 von der Photographic Society of America PSA mit dem EPSA-Titel ausgezeichnet.
Seit 2014 ist der Fotograf im Vorstand des Kunstpalastes Rimbach tätig. red/ü
Seine aktuellen Ausstellungen sind neben Pilzen und Vögeln unter anderem dem „UNESCO-Weltkulturerbe“ und der „Farbschüttung“ gewidmet. Am 12. September wird Busse in der Cool-Tur-Eröffnung in Rimbach ausstellen und ab 4. November veranstaltet er die Wanderausstellung „Geheimnisvoller Odenwald“, die Sagen des Odenwalds hat er in Collagen bildlich dargestellt. Die Texte trägt Michael Valentin vor. groe/ü
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