Freizeit

Jugenheimer Freibad-Jubiläum soll endlich 2022 gefeiert werden

Von 
Hans-Joachim Holdefehr
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Jugenheim. Der Eintritt ins Jugenheimer Freibad könnte die Besucher ab dem kommenden Jahr teurer kommen als bisher. Das kündigte Bürgermeister Alexander Kreissl (CDU) jetzt bei der Einbringung des Seeheim-Jugenheimer Haushaltsplanes 2022 in der Gemeindevertretung an. Grund für die vorgeschlagene Preiserhöhung ist, dass die Gemeinde ein Haushaltsdefizit von rund 3 Millionen Euro abzubauen hat; dazu soll auch eine mögliche Verteuerung des Freibad-Eintrittes beitragen. Über den Vorschlag des Gemeindevorstandes müssen die Fraktionen nun im Rahmen der Etat-Beratungen diskutieren und abstimmen.

Keine Vergabe an die GGEW

In den beiden Corona-Sommern 2020 und 2021 sind – gemessen an früheren Jahren und bedingt durch die Pandemie-Regeln – auch im Jugenheimer Freibad die Besucherzahlen zurückgegangen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Einnahmen der Gemeinde an dieser Stelle. Weiterhin kein Thema ist dennoch die Vergabe des Freibades an einen externen Betreiber, etwa die Bensheimer GGEW AG. Der Energieversorger hatte in der Vergangenheit Interesse an der Jugenheimer Freizeiteinrichtung bekundet. Das Bad soll aber in den Händen der Gemeinde bleiben. Dies bekräftigte Bürgermeister Kreissl bei der Jahresmitgliederversammlung des Schwimmbadvereins.

Der Verein war trotz Corona auch in den Jahren 2020 und 2021 aktiv und hat die Gemeinde Seeheim-Jugenheim beim Bemühen unterstützt, das Schwimmbad unter Pandemie-Bedingungen öffnen zu können. Nach weit überwiegender Meinung der Badegäste ist dies auch äußerst gut gelungen: Es wurden täglich drei Zeitzonen eingeführt; das Schwimmen im großen Becken war nur in einer Kreisrichtung erlaubt; die Zahl der gleichzeitig zugelassenen Besucher war begrenzt; im Rahmen des Hygienekonzepts wurden nach jeder Zeitzone alle kritischen Stellen desinfiziert; Duschen und Umkleidemöglichkeiten waren nur limitiert zugänglich.

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Im Jahr 2020 wurde auf dem Spielplatz des Freibades ein Klettergerät installiert, das vom Schwimmbadverein mit 10 000 Euro voll finanziert wurde. Eingeleitet wurde zudem die Erneuerung der elektronischen Pumpen; hier beteiligte sich der Schwimmbadverein mit einem Anteil von 60 000 Euro. Von dieser Maßnahme verspricht sich die Gemeinde erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten und beim Ausstoß von schädlichem CO2.

Schon in der Vergangenheit hatte der Schwimmbadverein diverse Maßnahmen initiiert und finanziert, die zu Energieeinsparungen beigetragen haben. Der Ehrenvorstand Karl-Heinz Kloos erinnerte bei der Mitgliederversammlung an den Einbau einer energetisch verbesserten Pumpenanlage und die Installation der Solaranlage. Dadurch hätten in den vergangenen zehn Jahren Elektro- und Gaskosten um bis zu 45 Prozent verringert werden können.

Georg Roth posthum geehrt

Die Mitglieder des Schwimmbadvereins müssen ab diesem Jahr nun einen etwas höheren Jahresbeitrag entrichten, der von 10 auf 12 Euro erhöht wurde. Dies wurde bei der Hauptversammlung einstimmig beschlossen. Ebenso einmütig wurde Georg Roth posthum zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der im Januar 2021 verstorbene Roth hatte 25 Jahre lang an der Spitze des Vereins gestanden und sich große Verdienste um den Erhalt des Freibades erworben. Roths Nachfolger an der Vereinsspitze ist der bisherige Pressereferent Jürgen Pfliegensdörfer. Der Alsbacher wurde von der Versammlung einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Der Vorstand wird komplettiert durch den zweiten Vorsitzenden Jürgen Knackstedt, die Kassenführerin Mechthild Schulz, die Schriftführerin Christine Görisch, die Beisitzer Gerd Zboril und Birgit Dingeldey sowie den Ehrenvorstand Karl-Heinz Kloos.

Bürgermeister Alexander Kreissl, der ebenfalls den unermüdlichen Einsatz des verstorbenen Vorsitzenden Georg Roth würdigte, äußerte die Hoffnung, dass Verein und Gemeinde auch weiterhin so miteinander in Kommunikation und Austausch bleiben, wie es sich bisher bewährt habe.

Das 90-jährige Bestehen des Freibades, das eigentlich schon im Jahr 2020 hätte gefeiert werden können und wegen der Corona-Lage auch 2021 nicht gefeiert werden konnte, soll nun endlich im laufenden Jahr 2022 der Anlass für eine besondere Veranstaltung sein. Man werde sich auf jeden Fall darum bemühen, kündigte der neue Vereinsvorsitzende Jürgen Pfliegensdörfer an.

Ehemalige Mitarbeit Hans-Joachim Holdefehr ist Redakteur beim Bergsträßer Anzeiger.

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