Fotografische Besonderheit in der Bensheimer Nibelungenstraße

In unserer Serie zeigen wir heute die 1843 entstandene Abbildung einer Villa in der Bensheimer Nibelungenstraße.

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red/BILD: Neu
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Bensheim. Der heutige Bildvergleich in unserer Serie „Bergsträßer Ansichts-Sachen“ ist etwas ganz Besonderes. Wir verdanken die historische Aufnahme samt den Hintergrundinformationen dem Museum Bensheim.

Im November 2019 wurden im Bensheimer Museum die ältesten Fotografien des Darmstädter Vermessers und Amateur-Daguerreotypisten Johann Wilhelm Debus der Öffentlichkeit präsentiert. Die Sonderausstellung „Der Bensheimer Fotoschatz – Frühe Daguerreotypien von Johann Wilhelm Debus“ zeigte die Daguerreotypien aus der Zeit von 1842 bis 1853. Sie gelten als eines der größten Konvolute aus der Hand eines Amateurfotografen in Europa und konnten durch eine Patenschaftsaktion vom Museum Bensheim angekauft werden.

Die Daguerreotypie

Am 19. August 1839 veränderte eine Erfindung die Welt: Die Daguerreotypie gilt als Beginn der Fotografie.

Auf versilberten und polierten Kupferplatten gelang es dem französischen Maler Louis Jacques Mandé Daguerre mit einem revolutionären Verfahren, die Umwelt naturgetreu abzubilden.

Die erzeugten Bilder sind Unikate, die sich durch einen großen Detailreichtum und eine hohe Plastizität auszeichnen.

Es gibt nur noch wenige Entdeckungen aus der fotografischen Frühzeit. Umso bedeutender war der Fund der Schönberger Aufnahmen. red

Die Aufnahme, die oben auf dieser Seite zu sehen ist, stammt aus dem Frühling des Jahres 1843. Sie zeigt die Ansicht der Villa Debus in Schönberg von Westen her. Johann Wilhelm Debus besaß dieses Landhaus wenigstens seit den 1840er Jahren und lebte dort zeitweise bis mindestens 1855. Wahrscheinlich fiel seine Wahl auf den Wohnort Schönberg aufgrund der Tatsache, dass die Schwester seiner Mutter, Friedericke Daum, Beschließerin auf Schloss Schönberg war.

In dieser frühen (Vor-)Zeit der Fotografie war es ungewöhnlich, Architektur zu daguerreotypieren. Auch Debus konnte das Haus nicht einfach für sich stehenlassen: Vor dem Gebäude und auch in dessen Fenstern positionierte er Menschen und schaffte damit eine lebendige Staffage.

Unsere aktuelle Aufnahme zeigt die Südseite des Hauses an der Nibelungenstraße. red/BILD: Neu

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