Bergstraße. Mit den ersten Sonnenstrahlen finden auch viele Fahrräder ihren Weg ans Tageslicht. Doch einfach so aufs Rad schwingen und losfahren, so einfach ist es leider meistens nicht. Der Frühling eignet sich perfekt für den Check des Zweirades. Der bekennende Fahrrad-Fan und Landrat Christian Engelhardt hat im Hof des Landratsamtes sein eigenes Rad zur Verfügung gestellt, um über die Bedeutung der Wartung im Frühling zu informieren.
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Für die technischen Details war Marvin Molitor von Gath Bikes in Heppenheim vor Ort. Molitor gab zunächst Tipps zur richtigen Reinigung. Da kann bereits einiges schief gehen. Der Fachmann rät zu Wasser und einem Tropfen biologisch abbaubarer Seife. Der Hochdruckreiniger ist grundsätzlich auch für den Dreck am Rad eine Option: „ Man sollte ihn aber nur auf Distanz benutzen. Sonst kann man dabei durchaus die Bremsbeläge kaputt machen, wenn sich da Dreck reinsetzt.“
Die Kette sollte man am besten mit einem Lappen vom Schmutz befreien und mit ganz wenig Öl einfetten. „Weniger ist da mehr. Vor allem weil das Öl nicht biologisch abbaubar ist“, so Molitor. Im Anschluss sollte ein Blick auf die Bremsbeläge und die Reifen geworfen werden. Wird größerer Verschleiß festgestellt, sollte beides getauscht werden. Die Beläge dürfen, wie Molitor erklärt, nicht quietschen oder schleifen: „Bei den Reifen gilt es zu wissen, dass immer Luft verloren geht. Das ist gar nicht zu verhindern. Der korrekte Luftdruck steht normalerweise auf der Seite des Reifens angegeben. Zudem sollte natürlich noch ausreichend Profil drauf sein. Wenn man die Karkasse sieht, ist es dringend an der Zeit zu wechseln. Grundsätzlich hängt ein Reifenwechsel vor allem von den gefahrenen Kilometern ab, nicht unbedingt vom Alter.“
Auch E-Bikes regelmäßig warten
Im nächsten Schritt müssen das Licht und die Reflektoren geprüft werden. Grundsätzlich rät der Experte zu einer Probefahrt vor der ersten längeren Tour. So merke man schnell, wo es noch hänge und könne schnell Abhilfe schaffen. Das gilt auch für die Technik, wie die Schaltung und die Federung. Sollte letztere Öl verlieren, werde es Zeit für einen Service.
Regelmäßige Wartung ist auch Thema für E-Bikebesitzer. Der Akku sollte vor der Einlagerung im Winter rausgenommen werden und bei 30-60 Prozent Ladestand in einem warmen Raum auf den Frühling warten. Im professionellen Service werden dann, wie Molitor rät, auch Updates aufgespielt. Je nach Nutzung wird ein solcher Service alle 1-2 Jahre empfohlen.
„Bei Job-Bikes kann ein solcher Service sogar vorgeschrieben sein“, ergänzt Engelhardt. Auch auf den passenden Helm weist der Landrat noch hin. Denn: „So kommt man gut und sicher als Radfahrer durch den Kreis.“
Drei Gründe, den Radverkehr zu fördern
Ganz grundsätzlich sei der Radverkehr ein wichtiges Thema für die Verwaltung. Zuständig dafür ist die Abteilung Öffentlicher Personennahverkehr und Mobilität. Lisa-Marie Riemann aus diesem Bereich berichtet im Rahmen des Termins auch über den Radwegeausbau und das Radverkehrskonzept. Viele Maßnahmen seien Aufgabe der Kommune, die man aber als Landkreis gerne unterstütze. Zuständig seien künftig zwei Nah-Mobilitätsbeauftragte, die sich neben dem Radverkehr auch dem ÖPNV und den Fußgängern annehmen. „Hinzu kommen Aktionen wie „Stadtradeln“ ab dem 1. Mai und „Abstand halten“. Mit Letzterer machen wir darauf aufmerksam, dass andere Verkehrsteilnehmer 1,50 Meter Abstand von Radfahrern einhalten müssen“, erklärt Riemann.
Letztendlich gibt es für Engelhardt drei Gründe, den Radverkehr so gut es geht zu fördern: „Erstens reduziert es die CO2-Emissionen im Verkehr. Zweitens unterstützen wir damit, dass die Menschen sich bewegen. Es ist ein wichtiger Beitrag für die Gesundheitsprävention. Drittens geht es auch um den Schutz der Radfahrer, für die es die einzige Form des Individualverkehrs ist, zum Beispiel für Schüler.“
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