Bergstraße. Hohe Energiekosten und Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften stellen viele Unternehmen vor Herausforderungen. Wie Betriebe ihre Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energien sinnvoll nutzen und von attraktiven Förderprogrammen profitieren können, war Thema bei der Veranstaltung „Mit Energie in die Zukunft“, die kürzlich bei der GGEW AG in Bensheim stattfand.
Veranstalter waren die Wirtschaftsförderung Bergstraße, die GGEW AG und die Volksbank Darmstadt Mainz eG. Als Kooperationspartner fungierte die Landes-Energie-Agentur Hessen (LEA). 40 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Wirtschaftsregion Bergstraße nahmen laut einer Pressemitteilung teil.
Eine Gesamtleistung von 293 Kilowattpeak
Die Veranstaltung startete mit einer Besichtigung der Photovoltaik-Anlage, die den GGEW- Mitarbeiter-Parkplatz überdacht. Stephan Kneissl, Abteilungsleiter Energiedienstleistungen bei der GGEW AG, informierte über die Anlage. Diese erzeugt demnach seit Anfang 2024 mit 792 Einzelmodulen eine Gesamtleistung von 293 Kilowattpeak (kWp) und liefert unter anderem grünen Strom für die 16 Wallboxen der GGEW-Mitarbeiter.
„Große und ebene Dachflächen sind ideale Standorte für selbst genutzte PV-Anlagen wie diese“, erklärte Kneissl. „Deshalb eignen sich nicht nur private Dächer, sondern auch Firmenparkplätze oder Freiflächen sehr gut zur Installation von Modulen.“
Anja Schmitt, Referentin Innovationsmanagement / Leitung Produktentwicklung bei der GGEW AG, sowie Hagen Lücken, Account Manager, Abteilung Geschäftskunden bei der GGEW AG, lieferten einige Beispiele für Projekte der GGEW, darunter ein PV-Freiflächenvorhaben für ein international agierendes Unternehmen in der Region. Die Anlage deckt demnach mit einer Leistung von rund 999 kWp circa 63 Prozent des Eigenverbrauchs und sorge damit für etwa 35 Prozent Energieautarkie. „Die GGEW hat die Beratung und Planung übernommen und sorgt für die Wartung der Anlage“, so Schmitt und Lücken. Sie klärten über Modelle von PV-Anlagen auf – Kauf, Pacht, Dachpachtmodell – und für welche Bereiche die Energie verwendet werden kann, etwa für Energiespeicher, die Ladeinfrastruktur für elektrische Fuhrparks, Wärmepumpen oder LED-Beleuchtung.
Weitere Beispiele aus der Praxis kamen von Robert Weicht, Senior Berater Energieeffizienz und Dekarbonisierung in Unternehmen bei der LEA. Diese berät im Auftrag der hessischen Landesregierung unter anderem Unternehmen bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. „Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bedingen nicht immer neue Anschaffungen.
In den meisten Fällen können Gebäude und Systeme nachgerüstet und Maschinen durch veränderte Einstellungen, ohne Verlust an Produktivität, effizienter betrieben werden. Man kann den Energieverbrauch häufig durch einfache Mittel um 20 bis 30 Prozent senken“, sagte Weicht. Er verwies auf das kostenlose Online-Tool ecocockpit der LEA, mit dem Unternehmen aus Hessen eine CO2-Bilanz durchführen können. Finden kann man es online unter tool.ecocockpit-hessen.de.
Stefan Ensinger, Abteilungsleiter Mittelstandskunden Regionalcenter Kreis Bergstraße, Volksbank Darmstadt Mainz eG, sowie Marc Prinz, Betreuer Fördermittelberatung, Volksbank Darmstadt Mainz eG, informierten über Fördermittel. „Es gibt viele Modelle: Bürgschaften, Darlehen, Zuschüsse“, so Ensinger und Prinz. Förderungen gebe es für Vorhaben, die die Energieeffizienz in der Produktion steigern, dem Klimaschutz dienen, für nachhaltige Mobilität, Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft sowie Innovation und Digitalisierung.
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