Ehrung

BMW-Chef Oliver Zipse ist "Botschafter der Bergstraße"

Der Top-Manager erhielt die Ernennungsukunde für die Ehrenbezeichnung in seiner früheren Schule, dem Alten Kurfürstlichen Gymnasium in Bensheim. Oliver Zipse wohnte während seiner Schulzeit in Bensheim-Schwanheim.

Von 
Thomas Tritsch
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BMW-Chef Oliver Zipse zusammen mit seiner Mutter Ute Zipse vor dem Alten Kurfürstlichen Gymnasium in Bensheim, an dem er sein Abitur gemacht hat. © Neu

Bergstraße. Der Ort steckt voller Erinnerungen. „Hier haben wir immer Volleyball gespielt“, so Oliver Zipse in der ehemaligen Sporthalle des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums. Heute ist der Bau eine moderne Mediathek und der ehemalige Schüler eine der großen Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft. Seit 2019 ist der gebürtige Heidelberger Vorstandsvorsitzender der BMW AG. In der Münchner Zentrale, dem „Vierzylinder“, managt der 60-Jährige den Autokonzern vom 22. Stockwerk aus. Und das enorm erfolgreich. Die BMW-Group fährt Rekordgewinne ein. Trotz Weltkrisen und der politischen Debatte über die Zukunft der Mobilität.

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Mit Oliver Zipse hat Landrat Christian Engelhardt am Freitagabend eine weitere international renommierte Persönlichkeit zum 18. „Botschafter der Bergstraße“ ernannt. „Eine der wichtigen Topmanager Deutschlands und ein hervorragender Repräsentant für unsere Region.“ Zipse hat während seiner Schulzeit in Bensheim-Schwanheim gewohnt. 1983 hat er am AKG sein Abitur gemacht. Bis heute leben mehrere Familienmitglieder in der Stadt, die er zwar nur noch selten, aber regelmäßig besuche. Der Vater von zwei erwachsenen Söhnen ist mit einer Japanerin verheiratet. Bei der Ernennung in den „diplomatischen Dienst“ des Landkreises waren auch seine Frau und seine Mutter anwesend.

Zipses Biografie ist ein steter Kurs nach oben. Nach dem Abi hat er bis 1985 an der University of Utah in Salt Lake City Informatik und Mathematik studiert, danach setzte er sein Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt im Studienfach Allgemeiner Maschinenbau fort und schloss 1991 mit dem akademischen Grad des Diplom-Ingenieurs ab.

Seither verbrachte sein gesamtes Berufsleben beim bayrischen Autokonzern. Der Weg führte von der Basis bis in die Spitze. 1991 trat er als Trainee im Bereich Entwicklung, Technische Planung und Produktion ins Unternehmen ein. Danach arbeitete er als Projektingenieur in der Technologieentwicklung und übernahm verschiedene Führungsfunktionen in der Entwicklung, Produktion und Produktionsplanung in München und Südafrika. Von 2007 bis 2008 war er Werksleiter im Mini-Werk Oxford. 2022 wurde Zipse zum Honorarprofessor der Technischen Universität München berufen.

Die 18 „Botschafter der Bergstraße“



Lisa Edling – Deutsche Weinprinzessin 2003/2004

Franz-Josef Fischer –: Gründer der Strahlemann-Stiftung

Charlotte Freiberger-Rabold – Deutsche Weinprinzessin 2017/2018

Jürgen Gromer – Präsident a.D. und CEO von Tyco Electronics

Caroline Guthier – Deutsche Weinprinzessin 2015/2016

Harald zur Hausen (2023 gestorben) – Nobelpreis für Medizin

Timo Hildebrand – Fußballspieler

Carolin Hillenbrand – Deutsche Weinprinzessin 2019/2020

Original Blütenweg Jazzer

Reinhold Joest – Geschäftsführer der Joest Racing GmbH

Franz Lambert – Komponist und Orgelvirtuose

Thomas Johannes Mayer – Opernsänger

Nicole Reinhardt – Kanu-Weltmeisterin

Walter Renneisen – Schauspieler

Klaus Schlappner – Fußball-Lehrer

Sebastian Vettel – Formel -1-Weltmeister

Holger Zinke – Gründer der BRAIN AG

Oliver Zipse – BMW-Vorstandsvorsitzender

Bis 2015 war der Bergsträßer Leiter der Konzernplanung und Produktionsstrategie, im Sommer 2015 wurde er in den Vorstand der BMW AG berufen. Sein aktueller Vertrag als Vorstandschef läuft bis Sommer 2026. Trotz seines internationalen Wirkens ist Oliver Zipse immer noch eng mit seiner Heimat Bensheim verbunden, betonte Christian Engelhardt im AKG, wo sich zahlreiche Botschafter in die Riege der Gratulanten einreihten: Holger Zinke, Franz Lambert, Walter Renneisen, Jürgen Gromer, sowie die Original Blütenweg Jazzer mit Bruno Weis, Rainer Dorstewitz und Markus Jörg. Klaus Schlappner hat den „Neuen“ offiziell willkommen geheißen. Der Fußballtrainer sprach von einem „gelungenen Transfer des Landrats“. Engelhardt bezeichnete die Bergstraßen-Botschafter, die seit 2003 ernannt werden, auch als „Kreis-Influencer“ mit einer Strahlkraft bis weit über die Region hinaus.

Die Lateinklasse hat ihn geprägt

Er habe Bensheim niemals wirklich verlassen, sagte Oliver Zipse, der heute bei München lebt. Die Bindung an die Bergstraße sei nach wie vor gegeben. Die Lateinklasse des AKG habe ihn bereits als Schüler für das Leben geprägt. Im Bensheimer Gymnasium hatte er im damals noch blutjungen Fach Informatik zudem die ersten Begegnungen mit einem C64 Computer machen dürfen, was sein Interesse an IT gefördert habe. Aber auch der Sport – vor allem die Leichtathletik – habe früh eine wichtige Rolle gespielt und sein Faible für den Wettbewerb gepusht. Später im Berufsleben hatten ihn vor allem die Sparte Technik und Produktion fasziniert.

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Zur Ernennung des neuen „Botschafters der Bergstraße“ hatten sich viele bekannte Gratulanten eingefunden. Darunter die IHK-Vizepräsidentin und Unternehmerin Tatjana Steinbrenner, der BMW-Händler Marco Vogel, der Vorsitzende der Wirtschaftsregion Bergstraße, Matthias Zürker, sowie der Bensheimer Sparkassenchef Johannes Erich Schulz und viele weitere Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Christian Engelhardt begrüßte zudem Mitglieder des Kreisausschusses, der die Ernennung eines „Botschafters der Bergstraße“ absegnen muss. Und die AKG-Schulleiterin Nicola Wölbern freute sich über die Rückkehr eines ehemaligen Schülers. „Von AKG zu BMW“, kommentierte „Schlappi“ augenzwinkernd.

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