Ratgeber, Entscheider, Vereinsmensch

Bensheim. Viele Jahre hat Siegfried Heinz an der Entwicklung von Bensheim aktiv mitgewirkt und parteiinterne personelle Entscheidungen mitgetragen. „Ich wollte mich immer engagieren“, sagt der leidenschaftliche Kommunalpolitiker, dessen politische Heimat seit 1970 die CDU ist.

Am heutigen Montag feiert Siegfried Heinz seinen 80. Geburtstag im Kreis seiner Familie. Dass der studierte Jurist in politischen Debatten und Auseinandersetzungen in der eigenen Fraktion und mit den anderen Parteien nie ein Blatt vor den Mund genommen und seine Argumente „scharf, aber konsequent“ vorgebracht hat, ist bekannt. „Aber, ich habe nie meine Ellbogen eingesetzt, und ich habe mich nie nach einem Amt gedrängt. Ich bin immer gefragt worden“, versichert er und fährt fort, dass er „im Dienst an der Allgemeinheit und der Partei bereit war, Ämter und Verantwortung zu übernehmen“. 1998 wurde ihm für seine Verdienste die Verdienstplakette der Stadt Bensheim verliehen.

Heinz war gleichzeitig Ratgeber und Entscheider. Dass es in seiner politischen Laufbahn durchaus Höhen und Tiefen und die ein oder andere Enttäuschung gegeben hat, verschweigt er nicht.

Die Zahl der Ehrenämter, die der 80-Jährigen ausgeübt hat, ist beachtlich. Schon kurz nach Eintritt in die CDU wurde er in den Vorstand, dann als Nachfolger von Kurt Edelhäuser zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, später zum stellvertretenden Stadtverordneten und CDU-Vorsitzenden gewählt. Parallel begleitete er ab 1988 für eine Legislaturperiode das Amt des Stadtverordnetenvorstehers.

Darüber hinaus war Heinz für kurze Zeit Mitglied des Magistrats und bis vor drei Jahren Vorsitzender des Wahl-Vorbereitungsausschusses der Kreis-CDU. Seit seiner Jugend hat der begeisterte Kommunalpolitiker eine besondere Verbindung zum Sport. So ist es nicht verwunderlich, dass ihn der Ausbau des Weiherhausstadions mit einer Kunststoffbahn auch im Rückblick mit Freude und Genugtuung erfüllt. Gemeinsam mit Philipp Zimmermann hatte Heinz einen entsprechenden Antrag im Parlament eingebracht.

Seine sportliche Funktionärs- und Aktiven-Karriere begann er bereits als 17-jähriger AKG-Schüler. Er hat den VfL Bensheim mit aus der Taufe gehoben und wurde als Kassenwart in den Vorstand gewählt. Die gleiche Position übte er im Leichtahtletik-Kreis aus. „Ich war in der Schule nicht der beste Sportler und bin erst durch den Verein zur Leichtathletik gekommen.“ Heinz, der sich als guten Mittelstreckenläufer bezeichnet, hat weiterhin die AKG-Sportgruppe betreut und trainiert sowie einen Lauftreff gegründet. Dem VfL ist er treu geblieben und war mehr als 60 Jahre als Vorsitzender, Stellvertreter, Abteilungsleiter und Beisitzer aktiv.

Auch als Spieler im Tennisclub TC Blau-Weiß Bensheim hat er als Sportwart und zweiter Vorsitzender Verantwortung übernommen. Im TC Olympia Lorsch wurde er für sechs Jahre zum ersten Vorsitzenden gewählt. Weiter geht’s: Im Rotary Club ist Siegfried Heinz nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch seit 20 Jahren Schatzmeister. Und bei der Volksbank Bergstraße – heute Voba/Darmstadt-Mainz – führte er eine zeitlang den Vorsitz des Aufsichtsrats, war unter anderem Aufsichtsratsmitglied und begleitete etliche Fusionen, unter anderem mit Groß-Gerau und Heppenheim.

Geboren wurde Siegfried Heinz übrigens nicht – wie man denken könnte – in Bensheim, sondern in Thüringen, wo sein Großvater bis zur Enteignung 1947 eine Glasfabrik leitete. 1955 kam die Familie nach Bensheim und wohnte zunächst in der Schwanheimer Straße. Sein Jura-Studium beendete der Jubilar 1972 mit dem zweiten Staatsexamen. Seit 1977 führt er – bis heute – eine eigene Kanzlei.

Siegfried Heinz ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkel. Sein Sohn Tobias hat das kommunalpolitische Gen seines Vaters geerbt und ist in dessen Fußstapfen getreten. Und es gibt ein weiteres sehr bekanntes Mitglied der Familie Heinz: die Schwiegertochter und neue hessische Familienministerin Diana Stolz.