Fastnacht

Bergsträßer Narren feierten auf dem Heppenheimer Umzug

Bei strahlendem Sonnenschein verwandelte der bunte Gaudiwurm die Kreisstadt in ein Paradies für Fastnachter.

Von 
Thomas Zelinger
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Bergstraße. Groß, weil mehr als einhundert Zugnummern, und großartig, da mächtig prächtig bunt, so erlebten Zigtausende am gestrigen Sonntag den Heppenheimer Fastnachtsumzug. Einmal mehr machte die Kreisstadt am Nachmittag ihrem Ruf als Fastnachtshochburg alle Ehre.

Heppenheim, Helau; Straßenfastnacht, Helau; Heppenheimer Straßenfastnacht, Helau. Und über dem Vierfarbbunt auf und entlang der Zugstrecke spannte sich ein von Sonnenschein getränkter blauer Himmel. Es waren Zugmarschall Norbert Weiser und sein Team, die mit enormer Vorarbeit und großer Lust an der Fastnacht ein Spektakel inszenierten, bei dem Jung und Alt auf Wagen und in Fußgruppen gemeinsam mit dem Publikum entlang der Straße und Gassen Akteure eines närrischen Geschehens waren, das den grauen Alltag fernab ließ, weil es den Sonntag zum kunterbunten Festtag machte.

Eben hierfür hatte der Schirmherr des Gaudiwurms 2025, Robin Chaterjee, Vorstandsmitglied der Sparkasse Starkenburg und in der närrischen Zeit als Robin, der Münz-Magier unterwegs, schon seit Wochen bei den Saalfastnachtern die Werbetrommel gerührt. Ein Aufruf, der Gehör fand. Quer durch die Generationen und Nationen waren Menschen gestern unterwegs, feierten Seite an Seite. Einer liebgewonnenen Tradition folgend, stand am Sonntagvormittag in der katholischen Pfarrkirche Sankt Peter, dem Dom der Bergstraße, ein Fastnachtsgottesdienst mit gereimter Fastnachtspredigt zum Auftakt des Narrentreibens auf dem Kalender vieler Christen und Karnevalisten. Ebenso in der evangelischen Heilig-Geist-Kirche. Alsdann formiert sich in der Weststadt der Umzug.

Umzug mit geänderter Route durch Alt- und Weststadt

Und schon kurz vor dem närrischen Glockenschlag um 14.11 Uhr machte sich der Gaudiwurm auf den Weg durch die Stadt. Die Route war hier in Teilen neu, weniger Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, dafür mehr Weststadt mit langen Geraden. Zugnummer folgte auf Zugnummer, dicht an dicht standen an den Straßenrändern die Zuschauer, zumeist wunderbar kostümiert und allesamt bestens gelaunt. Heppenheim gehörte ganz den Karnevalisten, für den Durchgangsverkehr war die Stadt in weiten Teilen gesperrt. Umleitung für Nichtfeiernde! Weil: Vorfahrt für die Fastnacht.

© Thomas Zelinger

Das dreifaches Helau, immer wieder war es zu hören. Vereine und Organisationen, auch manches Unternehmen, waren bei der spätwinterlichen Freilufttour mit Temperaturen um zehn Grad dabei. Die Wagen und Fußgruppen reihten sich aneinander. Heppenheimer und Gäste aus umliegenden Städten und Gemeinden, aber auch Zugteilnehmer mit längerer Anreise waren dabei. Das Bild war ebenso bunt wie fröhlich. Mit besagtem Helau zog die bunte Schar durch die Kreisstadt, ließ Süßigkeiten, darunter viel Eis, auf die Narren entlang der Zugstrecke regnen.

Musikkapellen marschierten mit, intonierten Fastnachtschlager und andere Ohrwürmer zum Mitsingen und zum Schunkeln, Gardegruppen waren dabei, Ballettformationen ebenso. Es war ein herrlicher Mix, der Begeisterung auslöste. Das ist Straßenfastnacht, Lebenslust und Lebensfreude pur, teils bodenständig der närrischen Tradition folgend, teils in neuem Gewand und mit neuen Rhythmen, den jüngeren Generationen gerecht werdend. Ein wunderbarer Mix.

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Allerdings: Das gehört auch zu den Wahrheiten dieser Tage, unter Sicherheitsvorkehrungen, wie sie die Gegebenheiten der Gegenwart Organisatoren von Großveranstaltungen inzwischen abverlangt. Safty first. Wochen und Monate vor dem großen Umzug war in den Wagenbauhallen eifrig gehämmert, geschraubt und gepinselt worden. Wurden Privat- und Vereinsräume zu Kreativwerkstätten und Schneiderateliers. Jetzt zelebrierten die Narren ihren großen Auftritt, feierten Fastnacht ganz im Zeichen von Jokus, zeigten mit manchem Motiv Heimatverbundenheit, kommentierten Geschehnisse der Gegenwart humoristisch. Und gefeiert wurde auch nach dem Umzug noch. Da nämlich gab es inmitten der Stadt auf dem Parkhofareal die große Nachumzugs-Party.

An Aschermittwoch, dem Ende der Fastnachtszeit, wollte in diesen Stunden und an dieser Stelle mit großer anzunehmender Wahrscheinlichkeit kaum jemand denken.

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