Bergstraße. Er hat den Weinbau an der Hessischen Bergstraße fast vier Jahrzehnte lang in der ersten Reihe mitgeprägt: Heinrich Hillenbrand. Von 1971 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 war er Leiter der Domäne Bergstraße bei den Hessischen Staatsweingütern.
Hillenbrand (Jahrgang 1938) hatte sich bereits seit 1973 im Weinbauverband engagiert, zunächst als Beirat und ab 1998 als stellvertretender Vorsitzender bis zu seinem freiwilligen Rückzug im Jahr 2008.
Im Rahmen der Hauptversammlung wurde der Bensheimer jetzt vom Verband für sein Lebenswerk mit einer Urkunde ausgezeichnet. Vorsitzender Otto Guthier würdigte ihn für seine „herausragenden und außerordentlichen Verdienste um den Bergsträßer Weinbau“. Der Vorstand hatte die Ehrung im Januar beschlossen, die durch eine Satzungsänderung im September 2021 ermöglicht wurde. Hillenbrand ist der erste Preisträger dieser Art. Die Laudatio hielt der Heppenheimer Kollege Heinz Freiberger, der zu den ersten jungen Winzern gehörte, die Hillenbrand als Domänenchef ausgebildet hatte.
Rückkehr aus dem Rheingau
Nach seiner Ausbildung zum Winzer hatte er zunächst die Höhere Weinbauschule in Bad Kreuznach besucht, bevor er als Verwalter zum renommierten Weingut Schloss Reinhartshausen ging.
Als der Winzer aus dem Rheingau an die Bergstraße zurückkehrte, wurde das Staatsweingut gerade mit dem Hessischen Rebmuttergarten in Heppenheim zusammengefasst, fortan der traditionellen Adresse des Gutsverwalters. Hier hat er viele Jahre mit seiner Familie gelebt.
Im Jahr 1972 wurde unter seiner Regie der erste Eiswein gelesen. Von 1974 bis zur Pensionierung brachte das Staatsweingut Bergstraße jährlich eine dieser edelsüßen Spezialitäten auf die Flasche.
Impulse gesetzt
Unter seiner Leitung hatte die Domäne als regionales Flaggschiff weinbautechnische Impulse gesetzt und als Ausbildungsbetrieb viele Bergsträßer Winzerpersönlichkeiten geprägt.
Heinrich Hillenbrand hat insgesamt 36 Staats- und Bundesehrenpreise gesammelt, ein Höhepunkt war auch der Titel „Gutsverwalter des Jahres“, den ihm der Gault-Millau-Wein-Guide im Jahr 1999 zugesprochen hat. 2008 erhielt er den Landesehrenbrief. Mehr als 25 Jahre lang war er Zweiter Vorsitzender des Weinbauverbands Hessische Bergstraße und über zwei Jahrzehnte in der Spitze des Verkehrsvereins Bensheim aktiv. Im Winzerfestausschuss sitzt er nach wie vor.
Bewegt dankte Hillenbrand für die Ehrung. Die Arbeit im Weinbauverband habe dazu beigetragen, die Weine aus dem Anbaugebiet nicht nur überregional bekannter, sondern über die Jahrzehnte auch insgesamt besser zu machen. Auf diese Entwicklung könne die Bergstraße stolz sein.
Zu den ersten Gratulanten gehörte auch die amtierende Bergsträßer Weinkönigin Stefanie Kippenhan. tr
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