Brandschutz - Die Hirschhorner Feuerwehr richtete die Leistungsspangenabnahme für die Jugendwehren aus dem Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis aus

Bergsträßer Feuerwehr-Nachwuchs traf sich in Hirschhorn

Von 
Thomas Wilken
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Der Brandschützer-Nachwuchs aus Schlierbach und Kolmbach bei der Abnahme der Jugendfeuerwehr-Leistungsspange in Hirschhorn. © Thomas Wilken

Bergstraße. Endlich wieder die Gemeinschaft mit anderen Jugendfeuerwehrleuten erfahren. Das hebt die Stimmung und hilft dabei, sich mit der Feuerwehr und ihren Aufgaben zu identifizieren, sagt Maike Krieger von der Hirschhorner Feuerwehr. Die war in diesem Jahr Ausrichter der Leistungsspangenabnahme. Da coronabedingt diese seit Frühjahr 2020 nicht mehr stattfinden konnte, hatten sich nun Teams aus dem Kreis Bergstraße, dem Odenwaldkreis und dem Kreis Darmstadt-Dieburg zusammengetan und kamen dafür ins Neckartal.

Höchstmögliche Auszeichnung

Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung, die ein Mitglied der deutschen Jugendfeuerwehr erlangen kann. Verliehen bekommen können sie Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren. Wegen des Ausfalls während der Pandemie war die Altersgrenze in diesem Jahr auf 18 angehoben wurde. Für viele Mitglieder stellt die Abnahme auch den Höhepunkt am Ende ihrer Jugendfeuerwehrzeit dar.

Jugendfeuerwehr-Leistungsspange

Beim Wettbewerb „Jugendfeuerwehr-Leistungsspange“ müssen in gemeinschaftlicher Arbeit fünf Disziplinen bewältigt werden.

Diese gliedern sich in zwei sportliche – Kugelstoßen und Staffellauf – sowie drei feuerwehrspezifische: Aufbau eines Löschangriffs, Theorie und Schnelligkeitsübung.

Gefragt sind dabei nicht nur feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen, sondern auch Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Teamgeist.

Punkte gibt es auch für gute persönliche Haltung sowie geordnetes und geschlossenes Auftreten der Gruppen.

Erreicht werden müssen insgesamt mindestens zehn Punkte, wobei keine der Disziplinen mit null abgeschlossen werden darf. Die Höchstpunktzahl liegt bei 24 Punkten.

Es bestanden 14 von 16 Teams. Eine Siegerehrung gab es dieses Jahr nicht – wie üblich war der Grund: Corona. tom

In diesem Jahr war es erstmals so, dass nicht nur eine Gruppe mit neun Personen, sondern auch eine Staffel mit sechs Personen antreten durfte. Damit, erläutert Krieger, konnten auch Feuerwehren mit geringerer Stärke teilnehmen. Viele junge Brandschützer hatten sich zu größeren Einheiten zusammengeschlossen, um dabei zu können. Etwa Beerfelden, Olfen und Rothenberg zu Oberzent oder Kröckelbach, Fürth und Weschnitz.

Bewerbung schon zu Jahresbeginn

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Coronabedingt war es schwierig, größere einzelne Teams zusammenzubringen, erläutert Wertungsrichter Gerd Hoffmann von der Breuberger Wehr. Auch aus diesem Grund führten die drei Kreise gemeinsam die Leistungsspange durch. „Wir gehören zu einer größeren Gemeinschaft“, betont Krieger. Das Zusammensein unter Gleichgesinnten hebt die Stimmung in einer schwierigen Zeit.

Hirschhorn hatte sich bereits Anfang des Jahres um die Ausrichtung beworben. Stadtbrandinspektor Marko Albert hatte der Kreisjugendfeuerwehr-Leitung mitgeteilt, dass die Neckartalwehr gerne als Ausrichter fungieren würde. Denn die Floriansjünger feiern in diesem Jahr 125-jähriges Bestehen, die Jugendfeuerwehr wird 50 Jahre alt. Da dies nicht im normalen Rahmen groß gefeiert werden kann, wollte man zumindest auf diese Weise viele liebe Gäste begrüßen. Neben den vielen Zusagen freute es die Ausrichter auch, dass sechs eigene Mitglieder aus Hirschhorn und drei aus Darsberg gemeinsam antraten. Die aus vier Mädchen und fünf Jungen bestehende Gruppe hatte bereits im Januar 2020 mit der Vorbereitung begonnen, bevor die Übungen wegen Corona unterbrochen werden mussten.

Kein Kreiszeltlager

Eigentlich wird die Leistungsspange immer im Rahmen des Kreiszeltlagers abgelegt. Allerdings fiel dieses schon zweimal aus. Damit die Jugendlichen nicht „zu alt“ werden, wählte man die aktuelle Art der Durchführung. 250 Feuerwehrleute, darunter die Jugendlichen mit ihren Betreuern und Gästen, sowie 20 Wertungsrichter waren an diesem Tag an dem Neckar gekommen. Wer die Spange schafft, darf ein Jahr früher zum Grundlehrgang.

Ein Organisationsteam mit fünf Personen hatte dort alles akribisch vorbereitet. Bereits mehrere Monate im Vorfeld war die Planung gestartet, erzählt Maike Krieger. Fürs leibliche Wohl sorgte der Hirschhorner Feuerwehrverein. Die vielen positiven Rückmeldungen am Ende eines herrlichen Spätsommertags war der verdiente Lohn für die Veranstalter, denn alle genossen eine unbeschwerte Zeit im südlichsten Zipfel Hessens.

Die Theorie-Vorbereitung war die für die Jugendlichen kein Problem, denn büffeln konnte man während Corona auch zuhause, erzählt Krieger. Schwieriger war es mit der Praxis, denn die durfte ja erst seit kurzem wieder geübt werden. Deshalb ließ sich beobachten, dass es manchen Teams doch etwas schwerer fiel, die Anforderungen zu erfüllen. Die Freigabe, die Veranstaltung überhaupt durchzuführen, kam erst in den Sommerferien, ergänzt Hofmann.

Zehn Mannschaften aus dem Kreis Bergstraße hatten sich angemeldet. Darunter waren: Hirschhorn und Darsberg, Einhausen, Kulmbach und Schlierbach, Ellenbach, Biblis und Bürstadt, Birkenau, Kröckelbach, Fürth und Weschnitz sowie Bensheim. Aus dem Odenwaldkreis beteiligten sich Michelstadt, zwei Teams aus Oberzent, Höchst sowie Brensbach und Nieder-Kainsbach. Außerdem war Groß-Umstadt als nördlichste Wehr aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg mit dabei.

Freier Autor Freier Journalist für Tageszeitungen im südlichen Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis

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