Ausschreibung

BASF macht bei Habecks Klimaschutzverträgen mit

Chemiekonzern bewirbt sich um Fördergelder für die Umstellung auf grüne Produktionsweisen.

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Bettina Eschbacher
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Produktionsanlagen der BASF in Ludwigshafen sollen künftig vermehrt mit grünem Strom statt Öl und Gas betrieben werden. © Uwe Anspach/dpa

Ludwigshafen. Die BASF macht beim ersten Gebotsverfahren der Klimaschutzverträge mit. Das neue, milliardenschwere Förderinstrument aus dem Wirtschaftsministerium vom Robert Habeck soll Unternehmen bei der grünen Transformation helfen. Die können sich jetzt im Rahmen von Ausschreibungen um staatliche Zuschüsse bewerben.

Ein BASF-Sprecher teilte mit, dass der Ludwigshafener Chemiekonzern „die Teilnahme am nun eröffneten ersten Gebotsverfahren“ plane. Außerdem prüfe BASF „die Teilnahme mit weiteren Projekten in den kommenden Ausschreibungsrunden“. Mit welchen Projekten BASF ins Rennen geht, verrät der Sprecher aber noch nicht.

Unternehmen haben die Chance auf eine Förderung, wenn sie auf eine klimafreundliche Produktionsweise umstellen, also etwa Erdgas durch grünen Wasserstoff ersetzen. Der Staat übernimmt dabei vorübergehend Mehrkosten für die neuen Verfahren. Für die nun eröffnete erste Gebotsrunde stehen vier Milliarden Euro für eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren zur Verfügung.

Bund springt vorübergehend ein

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un der Bund ein – vorübergehend. Dieser Mechanismus der staatlichen Förderpolitik ist etwas ganz Neues, entsprechend stolz war Minister Habeck (Grüne) auch bei der Präsentation in dieser Woche. „Ich glaube, es ist wirklich was Neues, Tolles und Anderes“, schwärmte der Wirtschaftsminister.

Da ist man sich bei BASF durchaus mit dem Minister einig. BASF begrüße die vorgelegte Förderrichtlinie Klimaschutzverträge, so der Konzernsprecher: „Diese kann förderseitig einen Beitrag zu Investitionen in neue Produktionsverfahren in der chemischen Industrie leisten.“ Allerdings betonte der Sprecher auch, dieses neue Instrument werde „aufgrund zahlreicher Kriterien und Einschränkungen die Wettbewerbsfähigkeit neuer Verfahren zur Chemieproduktion alleine nicht sicherstellen können“. Zudem ist ja nicht garantiert, dass BASF am Ende den Zuschlag bei der Ausschreibung bekommt.

BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller beklagt sich immer wieder deutlich über Wettbewerbsnachteile in Deutschland und Europa. So leide die Chemiebranche unter den hohen Energiepreisen und müsse die strengen Klima-Vorgaben der EU umsetzen.

Energieintensive Unternehmen wie eben BASF schielen da sehnsüchtig in die USA, wo die Energie deutlich weniger kostet. Zudem winken dort lukrative Steuererleichterungen für grüne Investitionen dank des Inflation Reduction Act der US-Regierung.

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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