Zwingenberg. Ideen dafür, was aus dem Grundstück werden könnte, die gibt es bereits, aber prüfen, ob und inwiefern die Vorschläge realisierbar sind, das soll jetzt der Magistrat der Stadt Zwingenberg tun – die Rede ist von einem brachliegenden Areal in städtischem Besitz, das an den Friedhof im Stadtteil Rodau angrenzt und für das es zurzeit keine Nutzung gibt. Die Stadtverordnetenversammlung hat jetzt einen Antrag der FDP-Fraktion beschlossen, mit dem die Stadträte unter der Leitung von Bürgermeister Holger Habich beauftragt werden, ein Nutzungskonzept zu entwickeln.
Wie der aus Zwingenbergs einzigem Stadtteil Rodau stammende FDP-Stadtverordnete Wolfgang Volk erläuterte, soll der Magistrat einen Vorschlag machen, „wie das Grundstück von der Stadtgesellschaft genutzt werden kann“. Zurzeit müsse es vom interkommunalen Bauhof in Trägerschaft des Zweckverbands Kommunale Dienste Alsbach, Hähnlein, Zwingenberg gepflegt werden, dabei könne sich seine Fraktion auch sinnvollere Nutzungen vorstellen. Im Antrag der Liberalen wird zum Beispiel die Reaktivierung als Kleingartenanlage genannt, die Parzellen würden dann an private Interessenten verpachtet.
Mehr Fläche für den Spielplatz?
Vorstellen könnten die Freidemokraten sich aber auch eine Nutzung als Gemeinschaftsgarten, etwa in Kooperation mit dem Städtischen Kindergarten Rodau oder anderen Institutionen. Auch eine Integration der Fläche in das benachbarte Spielplatzgelände wäre für die FDP denkbar, genauso wie eine Vereinigung mit der benachbarten Friedhofsfläche, falls dort die Notwendigkeit einer Erweiterung bestünde. Eher der Vollständigkeit halber listete Wolfgang Volk auch die Möglichkeit auf, das Areal als Baugrundstück zu verkaufen.
Die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung signalisierten allesamt Zustimmung, weil es sich – wie GUD-Stadtverordneter Detlef Kannengießer anmerkte – zunächst ja nur um einen Prüfantrag handelt und nicht schon um die Festlegung, was mit dem Grundstück tatsächlich geschehen soll. „Gegen einen Prüfantrag spricht nichts“, so Kannengießer.
Weil „Eigentum verpflichtet“ sei es an der Stadt, sich mit der Pflege und Nutzung des Areals zu beschäftigen, im Grund genommen spreche aber auch nichts dagegen, das Grundstück weiterhin brachliegen zu lassen: „Dann kann die Natur sich frei entfalten“, so der Kommunalpolitiker der Gemeinschaft für Umweltschutz und Demokratie. Bei der Entwicklung eines Nutzungskonzeptes müsse auch geklärt werden, wie hoch die Unterhaltungskosten sind, so Kannengießer in seinem Statement.
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Den SPD-Stadtverordneten Peter Kaffenberger beschäftigte die Frage, ob die von der FDP ins Spiel gebrachte Friedhofserweiterung vielleicht schon die künftige Nutzung festlege. Nach Aussage von Rathauschef Holger Habich zeichne sich jedoch gegenwärtig keine Notwendigkeit ab, dass eine solche Erweiterung nötig sein könnte.
Grundsätzliche Zustimmung gab es von der CDU, für die deren Fraktionsvorsitzender Christoph Neumeister die Suche nach einer Nutzung für das Areal befürwortete. Mit Blick auf das Thema Friedhofserweiterung erinnerte der Christdemokrat allerdings daran, dass die Entwicklung eines Friedhofskonzeptes für Kernstadt und Stadtteil noch ausstehe.
Die Idee, das brachliegende Grundstück in städtischem Eigentum wieder einer neuen Nutzung zuzuführen, hatte die FDP bereits im Mai dieses Jahres in der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Rodauer FDP-Ortsbeiräte Peter Götz und Wolfgang Volk hatten sich in Begleitung des FDP-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Dams zu einem Ortsrundgang im Stadtteil getroffen. Dabei war auch die Reaktivierung des bereits vor vielen Jahren als Kleingartengeländes genutzten Areals neben Spielplatz und Friedhof ein Thema. In einer Pressemitteilung nach dem Rundgang hatte die FDP mitgeteilt, dass sie sich vorstellen könnte, dass die Fläche wieder für gärtnerisch interessierte Mitbürger parzellenweise zur Verfügung gestellt wird.
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