Kommunalpolitik

Stadt Zwingenberg soll mehr kommunale Dächer für Photovoltaik zur Verfügung stellen

Das Zwingenberger Kommunalparlament hat einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion einmütig gebilligt

Von 
Michael Ränker
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Auf dem Dach des Kita-Neubaus Tagweide wurde im Spätsommer 2020 durch die Energiegenossenschaft Starkenburg eine Photovoltaik-Anlage installiert. © Thomas Neu

Zwingenberg. Möglichst viele Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie auf den Dächern von kommunalen Gebäuden zu installieren, das ist das Ziel eines SPD-Antrags, den die Zwingenberger Stadtverordnetenversammlung in ihrer jüngsten Sitzung einmütig gebilligt hat. Stadtverwaltung und Magistrat sollen zunächst eine Liste aller städtischen Gebäude erstellen, „deren Dachflächen für Photovoltaik geeignet sind, die aber aktuell noch nicht entsprechend genutzt werden“, so die SPD-Stadtverordnete Natascha Barrett, die den Antrag ins Stadtparlament einbrachte.

Nicht ausgeklammert werden sollen bei dieser Recherche auch die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der Kommune, zum Beispiel die Remise des Alten Amtsgerichts. Mit Blick auf die Frage, ob sich auch die Dächer dieser Immobilien für Photovoltaik-Anlagen eignen, soll jedoch Kontakt mit der Denkmalschutzbehörde aufgenommen werden.

Als erstes Projekt könnte das Dach des Feuerwehrgerätehauses im Stadtteil Rodau, das ohnehin im nächsten Jahre erweitert und modernisiert werden soll, mit der erforderlichen Technik bestückt werden. Ergibt die Detailprüfung für dieses Bauvorhaben, dass Photovoltaik sinnvoll und technisch möglich ist, dann soll das erforderliche Budget im Haushaltsplan 2023 eingeplant werden.

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Die Zwingenberger Sozialdemokraten haben die Initiative für mehr Sonnenstrom vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise entfaltet und sehen „weiteres Potenzial“ zur Nutzung von regenerativen Energien auf den Dachflächen von kommunalen Gebäuden. Auf den Dächern der Kitas Alsbacher Straße und Tagweide sowie auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses in Zwingenberg sind bereits Photovoltaik-Anlagen installiert, „mit Sicherheit lassen sich auch weitere Dachflächen von kommunalen Gebäuden in Zwingenberg und Rodau entsprechend ausrüsten“, so die SPD in ihrer Begründung. Darin schreibt sie überdies: „Entsprechende Maßnahmen wären eine Investition in nachhaltige Energienutzung und hätte auch eine Vorbildfunktion für die Bürgerinnen und Bürger.“

Die politischen Mitbewerber in der Stadtverordnetenversammlung signalisierten durchweg Zustimmung, störten sich jedoch an der Forderung der SPD, „zur Finanzierung der ersten Projektphase einen Betrag von 30 000 Euro in den Haushaltsplan 2023 einzustellen“. Um über eine wie auch immer geartete „erste Projektphase“ entscheiden zu können, müssten schließlich die Recherchen der Verwaltung und des Magistrats abgewartet werden. In der Folge der kurzen Debatte wurde die Forderung nach dem Budget aus dem Beschlussvorschlag gestrichen.

FDP-Stadtverordneter Harald Pieler befürwortete die SPD-Initiative für seine Fraktion genauso wie das die CDU-Stadtverordnete Cora Bügenburg für ihre Fraktion tat. Allerdings solle die im Rathaus zu erstellende Liste nicht nur die Dachflächen benennen, wo Photovoltaik-Anlagen installiert werden können, so Frau Bügenburg, sondern generell auf Möglichkeiten zur Nutzung alternativer Energieformen – zum Beispiel Wärmepumpen – abstellen. Auch der Einsatz von Wärmedämmung, um Energie zu sparen, dürfe nicht aus dem Blick verloren werden.

GUD-Stadtverordneter Detlef Kannengießer hielt es „in der heutigen Zeit für eine Selbstverständlichkeit“, dass Dachflächen für den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen genutzt werden und regte an, nicht nur das Thema Sonnenstrom im Blick zu haben, sondern auch die Nutzung von Solartechnik zur Brauchwassererwärmung und zur Heizungsunterstützung.

Für den FDP-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Dams steht fest, „dass wir keinen Ansatz im Haushalt brauchen, weil die Dachflächen für die Nutzung von Photovoltaik ja verpachtet werden“.

In der Tat ist das bei den vorhandenen Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Dächern der Fall: Die Technik auf dem Zwingenberger Feuerwehrgerätehaus wird vom Energieversorger GGEW AG betrieben, die Anlagen auf den Kitas Alsbacher Straße und Tagweide hat die Energiegenossenschaft Starkenburg installiert.

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