Zwingenberg. Bei Kindern sind Neugier und Wissensdrang besonders ausgeprägt. Diese guten Eigenschaften macht sich der Verein „Gesellschaft für Umweltbildung“ (GUB) Baden-Württemberg zu Nutze und fördert mit Forscherprojekten in Kindergärten den Entdeckergeist der Mädchen und Jungen. So soll frühzeitig der Grundstein für ein nachhaltiges Interesse an den Naturwissenschaften gelegt werden.
Das Engagement der GUB bleibt seit geraumer Zeit aber nicht auf das Nachbarbundesland beschränkt: GUB-Mitarbeiterin Silvia Schäfer – Biologin mit Wohnsitz Zwingenberg – ist mit den Forscherprojekten auch an den Städtischen Kindertagesstätten Rodau und Zwingenberg, den Evangelischen Kitas in Zwingenberg und Auerbach sowie der Gemeinde-Kita im Alsbach-Hähnleiner Ortsteil Sandwiese aktiv.
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Die Zeit im Kindergarten gehört bekanntermaßen zu den optimalen Lernphasen. Kinder in diesem Alter sind besonders aufgeschlossen, aufnahmebereit und beim Experimentieren begeistert dabei. Durch die frühkindliche Förderung der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – gemeinhin als „MINT-Fächer“ bezeichnet – entwickelt der Nachwuchs nicht nur ein Verständnis für naturwissenschaftliche Phänomene und ihre Umwelt, „sondern die Kinder werden nebenbei ermutigt, zu beobachten, Fragen zu stellen und ihre spannenden Entdeckungen mit eigenen Worten zu erklären“, so Biologin Silvia Schäfer bei einem Ortstermin in der Rodauer Kita.
Frühkindliche Bildung
Seit der Gründung der GUB im Jahre 2004, initiiert von Projektleiter Bernd Schlag, ebenfalls Biologe, konnte der Verein sein für die Kindergärten kostenfreies Angebot dank zahlreicher Förderer stetig ausweiten und Erfahrungen sammeln. Im vergangenen September kam das Projekt auch in die Region Bergstraße. „Aktuell hilft die TÜV SÜD Stiftung dabei, den innovativen Ansatz in weitere Regionen zu bringen: Seit Herbst 2021 wird das Modellprojekt zur frühkindlichen Bildung auch in zehn Kindergärten in Südhessen und rund um Karlsruhe realisiert“, schreibt die Stiftung in ihrem jüngsten Jahresbericht.
Matthias Andreesen, Geschäftsführer der TÜV SÜD Stiftung, nutzte den Ortstermin in Rodau zum persönliche Kennenlernen der Akteure und um nach einer Forscherstunde mit den Kita-Leitungen ins Gespräch zu kommen. Umgesetzt wird das naturwissenschaftliche Projekt in der Region neben Silvia Schäfer auch von den weiteren GUB-Fachkräften Heike Breitling und Alaya Rodeck.
Frau Schäfer wiederum begeistert mit ihrem bunten Forscher-Portfolio in den genannten Kitas aktuell 80 Vorschulkinder. Geforscht wird alle zwei Wochen, jeweils vor Ort und in den vertrauten Räumlichkeiten. Mit dem altersgerecht aufbereiteten Angebot zu Farben, Licht, Strom und Magnetismus sowie Umwelt und Natur vermittelt Silvia Schäfer den Kindern spielerisch ein ganzheitliches Verständnis für MINT und Umwelt. Das Mikroskop ermöglicht den Blick ins Kleinste und macht scheinbar Unsichtbares sichtbar. „Die Themen füllen wir mit Versuchen, die wirkungsstark und greifbar für die Kinder sind. Wir wollen sie neugierig machen. Dabei stehen Freude und Kreativität stets im Mittelpunkt.“
Prima vorbereitet
Bei den Mädchen und Jungen ist die Begeisterung zu spüren und auch bei den Kindergartenleitungen kommt das Projekt gut an. „Die Forscherstunden sind prima vorbereitet und bieten viel Qualität. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch der kommende Jahrgang teilnehmen kann“, betont Simon Pfaff, Leiter des städtischen Kindergartens in Rodau.
Neben der in dieser Form besonders wirksamen frühkindlichen Förderung, direkt im Kindergarten zu forschen, ist es der GUB ein weiteres wichtiges Anliegen, die Erzieherinnen und Erzieher durch ihre Teilnahme an den Forscherstunden und durch geplante Teamfortbildungen auf die naturwissenschaftliche Projektarbeit mit den Kindern vorzubereiten. Themenbezogene Forscherkisten, die in den Kitas verbleiben, ermöglichen es, alle Versuche jederzeit selbstständig „zu erforschen“.
Diese Idee lobte auch Susanne Scheuls, die Leiterin des evangelischen Kindergarten Zwingenbergs: „Die Regelmäßigkeit der Forscherstunden vor Ort tut den Kindern gut, und durch die Forscherkisten können wir das Experimentieren im Alltag umsetzen.“
Kathrin Puntschuh, Leiterin der Gemeinde-Kita Sandwiese, hob hervor, dass gerade der direkte Kontakt mit Silvia Schäfer, ihre Begleitung und ihre Anleitung es ermöglichen, das Thema Forschen in der Kita breit und nachhaltig anzubieten. „Die Kinder freuen sich, wenn wieder Dienstag ist und sie erwartungsfroh in die neue Forscherkiste greifen können.“
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