Freizeit-Tipp - Der Förderkreis Kunst und Kultur lädt für den 19. März zum Besuch der Ausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ ein

Zwingenberger auf Exkursion im Kloster Lorsch

Von 
red
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Bei der Exkursion des Förderkreises Kunst und Kultur Zwingenberg im Kloster Lorsch wird auch der Atzmann – eine Skulptur aus dem 13. Jahrhundert – zu sehen. © Gutschalk

Zwingenberg. Der Förderkreis Kunst und Kultur Zwingenberg veranstaltet am 19. März, Samstag, eine Exkursion nach Lorsch. Wie Petra Schöppner ankündigt, will man in der Zehntscheune der Unesco-Welterbestätte Kloster Lorsch die Ausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen” im Rahmen einer Führung ansehen. Die Einladung richtet sich nicht nur an die Mitglieder des Förderkreises, Gäste sind herzlich willkommen.

Was erwartet die Teilnehmer? Bei der Neugestaltung des Klostergeländes im Jahr 2013 wurde ein barocker Brunnen aufgedeckt und archäologisch untersucht. In den Jahren 2016 und 2017 wurden diese Untersuchungen fortgeführt. Es kamen unerwartet qualitätsvolle mittelalterliche Architektur- und Skulpturenfragmente zum Vorschein. Eingebaut in die Wandung konnten einige von ihnen geborgen werden. Diese sind in der Ausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen” zu sehen. Die Ausstellung im Schaudepot Zehntscheune war der Höhepunkt des Jubiläumsprogramms 2021 aus Anlass von 30 Jahre Unesco Weltkulturerbe Kloster Lorsch.

Die kostbaren Steinmetzarbeiten gehörten einmal zur Ausstattung der ehemaligen Lorscher Nazarius-Basilika. Von dem Gotteshaus, das als „Wunder an Pracht und Schönheit” gerühmt wurde, ist heute nur noch der westliche Teil des Mittelschiffs - das sogenannte Kirchenfragment - erhalten. Zu den Werkstücken aus dem Brunnen gehören unter anderem die ornamentierten Elemente einer Chorschranke aus romanischer Zeit sowie Fragmente von gotischen Skulpturen mit bedeutenden Farbfassungsresten.

Der Atzmann – eine Sensation

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Eine Sensation und kunsthistorisch hochbedeutend ist der Atzmann aus dem 13. Jahrhundert. Diese seltene Bilderfindung gehört zu den Kuriositäten steinerner Kathedralskulptur des Mittelalters, ein Diener in Menschengestalt mit liturgischen Gewändern dargestellt, der auf Brusthöhe eine Pultplatte vor sich hält. Insgesamt sind aktuell nur 20 Atzmänner erhalten. Das neu entdeckte Lorscher Exemplar fordert eine Bezugnahme zu anderen heraus, beispielsweise zu jenen der Dome von Naumburg und Straßburg. Daher werden zum Vergleich digitale Modelle und Fotografien gezeigt. Auch der Brunnenschacht selbst war Gegenstand gründlicher Erforschung. Arbeiten aus dem Altbestand des Lorscher Lapidariums wurden ergänzend einbezogen.

Bei der Exkursion wolle man zwar den Fokus auf die Sonderausstellung in der Zehntscheune legen, schreibt Petra Schöppner, dabei aber das Klostergelände nicht ausschließen und dieses – je nach Interessenslage und Zeit – erkunden. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, um in Lorsch oder Zwingenberg einzukehren und den Tag gemütlich und im Gespräch ausklingen zu lassen. Die Exkursion ist auf den 19. März, Samstag, terminiert; Treffpunkt ist um 15 Uhr vor der Königshalle. Der Eintritt zur Ausstellung kostet fünf Euro; die Anreise ist selbst zu organisieren. Das Klostergelände und die Ausstellung sind barrierefrei. Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie müssen die Teilnehmer geimpft oder genesen und geboostert sein. Überdies müssen die Corona-Regeln des Klosters Lorsch beachtet werden (weitere Infos unter: www.kloster-lorsch.de).

Verbindliche Anmeldungen sind bis zum 15. März per E-Mail an Petra Schöppner: ps@schoeppner.de oder Ulrike Fried-Heufel: fried-heufel_art-corner@web.de zu richten. Rückfragen beantwortet Petra Schöppner auch telefonisch: 06251/76044. red

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