Zwingenberg. Wenn die Feuerwehr mit Blaulicht und Tatütata ausrückt, dann wird sie im Städtchen von vielen Menschen wahrgenommen – die Tätigkeit der Ehrenamtlichen im Rahmen von Einsätzen ist aber nur eine Facette ihrer Arbeit: Viel mehr Stunden als in die „echten“ Notfälle investieren die Kameradinnen und Kameraden in Unterrichte und Übungen, das geschieht meist im Verborgenen. Wie kürzlich auf dem Gelände des Zwingenberger Gerätehauses am Gießer Weg, wo die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Wehrführer Stefan Diefenbach eine Technische Hilfeleistung übte, wie sie bedauerlicherweise immer wieder bei schweren Verkehrsunfällen erforderlich ist: Unfallopfer müssen mit Hilfe von hydraulischen Scheren und Spreizern aus den demolierten Fahrzeugen befreit werden.
Möglichst realistisches Szenario mit zwei Fahrzeugen
Weil die Einsatzkräfte der Feuerwehren dabei in der Regel mit medizinischem Personal Hand in Hand arbeiten müssen, hatte Diefenbach zu der Übung auch die Kolleginnen und Kollegen der örtlichen DRK-Bereitschaft unter der Leitung von Udo Bächer eingeladen. Um das Übungsszenario möglichst realistisch zu gestalten, hatte sich sogar ein Notarzt die Zeit genommen, um die Ehrenamtlichen bei dieser Probe des Ernstfalls zu unterstützen.
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Geübt wurde an einem nahezu neuwertigen Fahrzeug, nämlich einem Pkw des Herstellers VW, Modell Passat: Das Fahrzeug war zwar bereits drei Jahre alt, wurde aber nicht klassisch im Straßenverkehr eingesetzt, sondern diente dem Autozulieferer Continental zur Entwicklung von Software für „Autonomes Fahren“ auf Autobahnen. Wilfried Dörner, ehemaliger Vorsitzender der FFW Zwingenberg, hatte die Limousine für diese Übung beschafft.
Drei „Schwerverletzte“
Als Übungsaufgabe angenommen wurde ein Frontalzusammenstoß des Pkw mit einem Lkw. Die Übungsaufgabe bestand darin, insgesamt drei schwer verletzte Personen – zwei aus dem Pkw und eine aus dem Lkw, wofür ein Feuerwehrfahrzeug diente – möglichst behutsam zu befreien. Dazu arbeitete man mit drei Verletztendarstellern.
„Gemeinsame Übungen von Feuerwehr und Rettungsdienst sind sehr wichtig“, so Wehrführer Stefan Diefenbach, „da gerade bei schweren Verkehrsunfällen die Unfallbeteiligten, also die Patienten, sowohl medizinisch versorgt werden und zeitgleich von der Feuerwehr durch schweres Gerät aus dem Fahrzeug befreit werden müssen. Mein Dank geht hier an die Zwingenberger DRK-Bereitschaft unter der Leitung von Udo Bächer, mit der die Zusammenarbeit wieder hervorragend funktioniert hat.“
Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt werden
Auch DRK-Bereitschaftsführer Bächer ist zufrieden: „An den verschiedenen Abschnitten galt es die richtigen Maßnahmen durchzuführen. Dabei ist die gegenseitige Kommunikation sehr wichtig, da die Maßnahmen aufeinander abgestimmt erfolgen müssen. Nach der Übung gab es eine Nachbesprechung und verschiedenen kleine Punkte gilt es noch zu verbessern, genau dafür werden allerdings solche Übungen abgehalten. Im Großen und Ganzen verlief die Übung allerdings gut. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Zwingenberg hat toll funktioniert und wir sind dankbar für die Einladung zur gemeinsamen Übung.“
Nach der Probe des Ernstfalls bot eine Grillparty die Gelegenheit zu einem gemütlichen Beisammensein und überdies den passenden Rahmen für zwei Beförderungen. Stadtbrandinspektor Reiner Schellhaas konnte an zwei Kameraden die Beförderungsurkunden und die für die Uniform bestimmten Dienstgradabzeichen überreichen. Befördert wurden nach erfolgreicher Absolvierung der geforderten Lehrgänge und der dazugehörigen Mindestdienstzeit die Kameraden Stefan Pleil zum Feuerwehrmann und Marcel Lehrian zum Hauptfeuerwehrmann.
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