Wirtschaft

Überwiegend Lob von Aktienexperten für Brain

Finanzchef Schneiders: „Ein führendes internationales Multi-Nischen-Enzym-Unternehmen werden”.

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Zwingenberg. Die Aktionäre waren offensichtlich zufrieden mit dem Vorstand ihrer Brain AG. Bei der Hauptversammlung am Mittwoch stimmten 99,96 Prozent der anwesenden Anteilseigner für die Entlastung des Vorstands. Auch alle anderen Tagesordnungspunkte wurden mit großen Mehrheiten angenommen. Wenige Tage zuvor hatte Brain einen Kapitalmarkttag veranstaltet. An einem Kapitalmarkttag laden börsennotierte Firmen Aktienanalysten von Banken ein, um einen Ausblick auf die nächsten Monate und Jahre zu geben. Hier die Resonanz der Experten, die die Aktien von Brain genauer beobachten und Anlageempfehlungen geben:

Deutsche Bank: Die Analysten des größten deutschen Geldhauses berichten, dass, obwohl sie den Kapitalmarkttag mit einem positiven Eindruck verlassen haben, nicht alle Botschaften rosig gewesen seien. Die jüngste Ankündigung, dass eine Kooperation mit dem französischen Unternehmen Roquette nicht weiter geführt wird (der BA berichtete) wird als Enttäuschung bezeichnet. Positiv zu vermerken sei, dass Brain auf dem Gebiet natürliche Süßstoffe weiter arbeiten werde. Insgesamt sind die Analysten der Ansicht, dass die Investorenstory von Brain weiterhin faszinierend sei, mit erheblichem Aufwärtspotenzial, insbesondere mittelfristig. Gleichwohl bleibe die Story auch ein Fall von „Zeig es mir“, der Geduld erfordere.

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Warburg Research: Christian Ehmann, Aktienanalyst von Warburg Research, berichtet, dass Brain von dem anhaltenden Trend zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion und zu industriellen Produktionsmethoden profitieren werde. Auf der anderen Seite habe sich der Inflationsdruck auf Beschaffungspreise und Löhne erhöht. Und hier gebe es zunehmenden Widerstand der Kunden gegen Preiserhöhungen. Ehmann begrüßte die Fortschritte, die das Brain-Management bereits gezeigt habe und jeder Kapitalmarkttag zeige ein klareres Bild eines stärker fokussierten Konzerns, der seine einzigartige Enzymexpertise nutze um von Nachhaltigkeitstrends zu profitieren.

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Kepler Cheuvreux: Fabien Le Disert von Kepler Cheuvreux fand den Kapitalmarkttag informativ und nützlich, da es viele Klarstellungen gegeben habe. Die Prognosen unterstrichen die Tatsache, dass Brain bis zum Ende des Jahrzehnts zu den Top Ten im Enzymbereich (Novozymes, Symrise etc.) aufsteigen wolle. Dabei werde Brain sich weiterhin auf Nischenmärkte konzentrieren mit dem Schwerpunkt auf Lebensmittel- und Getränke-Inhaltsstoffe für Kunden aus den Branchen Molkerei, Käse, Brauerei, Protein und Fleisch. Wie von anderen Analysten auch wurde der Bereich Genom-Editierung (CRISPR) hervorgehoben, mit dem Fokus auf mögliche Krebstherapien.

Baader Bank: Markus Mayer von der Baader Bank bekräftigte seine optimistische Sicht auf die Aktie, ist aber auch der Ansicht, dass das Management noch weitere Beweise erbringen müsse, dass die Strategie von Brain aufgehe. Mit einem Nettogewinn, also schwarzen Zahlen, rechnet er im Geschäftsjahr 2023/2024. Andere Analysten sind nicht so zuversichtlich und rückten die Gewinnschwelle in das Geschäftsjahr 2024/2025.

Michael Schneiders, Finanzvorstand von Brain, sagte nach dem Kapitalmarkttag: „Wir haben durch strukturelle Veränderungen in unserem Unternehmensportfolio und durch technologische Ergänzungen nun eine solide Basis geschaffen, unsere Strategie des profitablen Wachstums zu verwirklichen, mit dem Ziel ein führendes internationales Multi-Nischen-Enzym-Unternehmen zu werden.“ mir

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