Quartalszahlen

Brain startet mit höherem Umsatz und höherem Verlust in 2023

Der höhere Verlust wird mit gestiegenen Personalaufwendungen und Investitionen in Projekte begründet.

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Zwingenberg. Das Biotechnologieunternehmen Brain ist mit einem Umsatzsprung von gut einem Drittel auf 13,7 Millionen Euro in das neue Geschäftsjahr 2022/2023 gestartet. Unter dem Strich stand für das erste Quartal allerdings ein Verlust von 2,5 Millionen Euro, nach einem Minus von 2,3 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahresquartal. Der höhere Verlust wird mit gestiegenen Personalaufwendungen und Investitionen in Projekte begründet.

„Brain ist weiterhin auf einem guten Weg zu profitablem Wachstum. In den letzten drei Jahren haben wir hierfür den Boden bereitet durch strukturelle Veränderungen im Portfolio, Verbreiterung der technologischen Basis, kulturelle Veränderungen und Personalmanagement“, sagte Brain-Vorstandsvorsitzender Adriaan Moelker laut einer Mitteilung.

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Organisch, also ohne die Übernahmeeffekte der Breatec-Gruppe (Hersteller von Zutaten für Bäckereien und Mühlen, darunter Enzyme und Emulgatoren) und die Erlöse aus dem Verkauf der L.A. Schmitt GmbH lag das Umsatzwachstum von Brain bei knapp 20 Prozent.

Eine noch 2021 als vielversprechend verkündete Kooperation mit dem französischen Unternehmen Roquette wurde gekündigt. Roquette gilt als weltweit führendes Unternehmen auf dem Gebiet der pflanzlichen Inhaltsstoffe für Lebensmittel. Zusammen mit Brain sollte eine natürliche Süßstoffalternative (und Zuckerersatz) entwickelt werden. Brain will sich nun um neue Partnerschaften in dem Geschäft bemühen.

Zukäufe auf dem Markt

Als wichtiges Ereignis im ersten Quartal wird die Anteilsaufstockung des Brain-Großaktionärs MP Beteiligungen in der Mitteilung aufgeführt. Hinter MP steht der Unternehmer Martin Putsch, bekannter als Eigentümer von Recaro (Flugzeugsitze). MP hält nun rund 45 Prozent der Brain-Aktien.

Der Anteil wurde im Lauf des vergangenen Jahres durch Zukäufe auf dem Markt ausgebaut. Hinzu kam noch eine Blocktransaktion, teilte Brain mit. Von wem die Aktien erworben wurden, wird nicht genannt. Allerdings wird der Hamburger Vermögensverwalter Lloyd Fonds (zuletzt 4 Prozent) nicht mehr in der aktuellen Übersicht größerer Aktionäre aufgeführt.

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Christian Schall
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Neben MP sind noch Gründer und Management von Brain am Kapital mit 6,8 Prozent beteiligt. Dieser Anteil hatte sich zuletzt reduziert. 5,6 Prozent hält die DAH Beteiligungs-GmbH, hinter der Daniel Hopp steht.

Der ist bekannt als Manager der SAP-Arena, der Adler Mannheim und Sohn von Dietmar Hopp, SAP-Mitgründer und Mäzen des Fußball-Bundesligisten Hoffenheim. 42 Prozent der Brain-Aktien sind im Streubesitz. MP will den Angaben zufolge Brain weiterhin langfristig am Kapitalmarkt begleiten und erachte das schwache Kapitalmarktumfeld für den Aktienkurs von Brain als eine gute Investitionsmöglichkeit.

An der Börse reagierte der Kurs gestern kaum auf die Quartalszahlen und die Anteilserhöhung von MP. Das Papier kostete im Handelsverlauf 6,78 Euro, vor einem Jahr lag der Kurs noch bei über 9 Euro. mir

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