Spende

Eine Spende für das First-Responder-Team des DRK Zwingenberg

Die „Helfer-vor-Ort“-Einheit der Ortsvereinigung des Deutschen Roten Kreuz erhielt den Erlös aus der Versteigerung der ersten Flasche des Stadtrechte-Jubiläumsweines.

Von 
Michael Ränker
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Unser Bild von der Spendenübergabe zeigt von links: Bürgermeister Holger Habich, Michael Danninger (stellvertretender Bereit-schaftsleiter und stellvertretender Leiter der First-Responder-Gruppe), Ingrid Fieberling (Leiterin des Sozialen Arbeitskreises), Johannes Bürkle (zweiter Vorsitzender und Leiter der First-Responder-Gruppe), Udo Bächer (DRK-Bereitschaftsleiter) und Herbert Becker (stellvertretender Leiter des Sozialen Arbeitskreises). © Thomas Neu

Zwingenberg. Die Ortsvereinigung Zwingenberg im Deutschen Roten Kreuz freut sich über eine 500-Euro-Spende für ihr First-Responder-Team – 410 Euro davon sind der Erlös aus der Versteigerung der ersten Flasche des Jubiläumsweines, der aus Anlass von 750 Jahren Stadtrechte abgefüllt wurde; 90 Euro wiederum legte Holger Habich aus seinen „bescheidenen Verfügungsmitteln als Bürgermeister“ drauf, um am Montagabend eine runde Summe an das örtliche DRK übergeben zu können.

Die Idee, die erste von 750 fortlaufend nummerierten Flaschen der feinherben Riesling-Cuvée im Rahmen der diesjährigen Weinfest-Eröffnung für einen guten Zweck zu versteigern, war in der Arbeitsgruppe 750 Jahre Zwingenberger Stadtrechte entstanden – und der Spendenzweck war schnell beschlossene Sache: Die auch als „Helfer vor Ort“ bezeichnete First-Responder-Einheit des DRK Zwingenberg soll den Versteigerungserlös erhalten.

Versteigerung beim Weinfest erbrachte 410 Euro

Allerdings war den Akteuren auch klar: Eine klassische Versteigerung, bei der am Ende der Höchstbietende den Zuschlag erhält, führt nicht zwangsläufig zu einem hohen Erlös – „denn warum sollte jemand eine namhafte Summe in eine Flasche Wein investieren, die er im Bürgerbüro für 12,74 Euro erwerben kann“, schätzte Habich die Lage sicher richtig ein. Daher entschied man sich für eine „Amerikanischen Versteigerung“:

Als Steigerungsschritt legte Auktionator Peter Steitz, Mitglied der Jubiläums-AG, fünf Euro fest, die jeder Mitsteigernde auch gleich an „Kassierer“ Holger Habich auszahlen musste. Am Ende kamen nicht, wie am Eröffnungsabend des Weinfestes falsch gezählt, 305 Euro, sondern besagte 410 Euro zusammen, die der Rathauschef nun aufrundete.

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Zur Spendenübergabe hatten sich am Montagabend vor der DRK-Unterkunft beim Feuerwehrgerätehaus am Gießer Weg neben dem zweiten Vorsitzenden Johannes Bürkle, der das First-Responder-Team leitet, und Bereitschaftsleiter Udo Bächer auch Michael Danninger (stellvertretender Bereitschaftsleiter und stellvertretender Leiter First Responder), Ingrid Fieberling (Leiterin des Sozialen Arbeitskreises) und Herbert Becker (stellvertretender Leiter des Sozialen Arbeitskreises) eingefunden.

Für die First-Responder-Gruppe gibt es keine Zuschüsse

Die DRK-Familie freute sich sehr über die Zuwendung, denn die First-Responder-Einsätze sind eine Leistung, für die die Hilfsorganisation keine Zuschüsse erhält und die – anders als Sanitäts- oder Rettungsdienste – auch nicht mit beispielsweise den Krankenkassen abgerechnet werden können.

Das ist umso unverständlicher, wenn man hört, welche Leistungen die „Helfer vor Ort“ erbringen: Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn sie den Ort eines Notfalls schneller erreichen können als der Rettungsdienst oder aber, wenn das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz ist. Die Ehrenamtlichen übernehmen dann die Versorgung des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sie führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen durch und betreuen die Patienten. Dazu haben die Zwingenberger DRKler sich gerade in diesen Tagen auf eigene Rechnung und finanziert aus Ersparnissen und mit Spendenmitteln ein neues Fahrzeug angeschafft (wir werden noch ausführlich berichten).

Die Einheit absolvierte 390 Einsätze in fünf Jahren

In Zwingenberg wurde die First-Responder-Idee mit Blick auf die Sanierung der Bundesstraße 3, die unter Vollsperrung erfolgte, in die Tat umgesetzt. Im August dieses Jahres feiert die „Helfer vor Ort“-Einheit, in der sich aktuell sieben Ehrenamtliche engagieren, ihren fünften „Geburtstag“. In dieser Zeit wurden 390 Einsätze gefahren, wie Udo Bächer bilanziert, nur eine Alarmierung habe man nicht bedienen können. Und die gute Idee macht Schule, wie Johannes Bürkle berichtet: Nicht nur immer mehr DRK-Ortsvereinigungen, sondern auch Feuerwehren oder die DLRG gründen entsprechende Teams.

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Johannes Bürkle – auch bekannt als Mit-Inhaber des Weingutes Simon-Bürkle – hat übrigens mit der Entscheidung, dass der Erlös aus der Jubiläumswein-Versteigerung „seinem“ First-Responder-Team zugutekommt, nichts zu tun, sondern er war selbst überrascht von der Idee der AG 750 Jahre Zwingenberger Stadtrechte. Mit dem Jubiläumswein indessen hat der Winzer schon etwas zu tun: Er hat ihn gemeinsam mit seinen Winzerkollegen Jan Faber, Sebastian Kühnert und Jannik Jährling produziert. Die Cuvée ist ein Verschnitt aus jungen Riesling-Weinen dieser vier Weingüter und zum Flaschen-Preis von 12,74 Euro – im Jahr 1274 erhielt Zwingenberg seine Stadt- und Marktrechte – im Bürgerbüro beim Zwingenberger Rathaus zu erwerben.

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