Zwingenberg. Er hat den Zwingenbergern die Stadtrechte gewährt, jetzt „huldigten“ ihm die Nachfahren jener Bürger, die er von „Dörflern“ zu „Städtern“ gemacht hat, mit einem Besuch an seinem Grab: Im Rahmen des vielfältigen Programms zum Jubiläum „750 Jahre Zwingenberger Stadtrechte“ reisten kürzlich mehr als 30 Interessierte ins rund 60 Kilometer entfernte Speyer, wo König Rudolf von Habsburg im Dom bestattet ist.
Die Idee zu diesem Halbtagesausflug war in der Arbeitsgruppe für die Feier des Stadtrechtsjubiläums entstanden und als kompetente Reiseführerinnen fungierten die Historikerin Berenike Neumeister, die ebenfalls Mitglied der „Jubel-AG“ ist, und die Kunsthistorikerin Ulrike Fried-Heufel. An einem Sonntagnachmittag startete die Gruppe, zu der auch Bürgermeister Holger Habich gehörte, mit einem Reisebus des Unternehmens „Der Zwingenberger“ in einer der ältesten Städte Deutschlands.
Der Kaiser- und Mariendom ist seit 1981 Unesco-Welterbe
Um 600 wurde Speyer als Spira von den Römern gegründet. Im Mittelalter war die freie Reichsstadt eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen. Der weithin bekannte Kaiser- und Mariendom – die weltweit größte noch erhaltene romanische Kirche – ist Kathedrale des Bistums Speyer und zählt seit 1981 zum Welterbe der Unesco.
Dort befindet sich auch die Grablege von König Rudolf von Habsburg. Im Reisebus wurden die Teilnehmenden vom Duo Neumeister/Fried-Heufel auf die Geschichte und Kunstgeschichte des Fahrtzieles eingestimmt. Berenike Neumeister referierte über die Stadtrechte und die Hintergründe für die Probleme bei der Datierung, über Rudolf von Habsburg und seine Gegenspieler und auch über die Grablege im Dom zu Speyer. Weitere Themen waren Wahlen im Mittelalter – mit einem Bezug zur Europawahl – , die beiden Anläufe, um die Kaiserwürde zu erhalten und zwei kurz vor der Königswahl verstorbene Päpste.
Ulrike Fried-Heufel wiederum informierte über die kunstgeschichtliche Bedeutung des Speyrer Doms und die ursprünglich weltliche Nutzung der Basilika. In Speyer angekommen erfolgte die Aufteilung in zwei Gruppen für die Domführung durch zwei ausgesprochen kompetente Gästeführerinnen. Nach einer Führung um den Dom wurde dann das Innere einschließlich Krypta und Grablegen erkundet. Bis zur Weiterfahrt nach Deidesheim stand den Besuchern aus Zwingenberg dann Zeit zur freien Verfügung für eine eigenständige Stadterkundung, eine Turmbesteigung im Dom oder den Besuch eines (Eis-)Cafés.
Pfälzer Speis und Trank
Dann ging es an die Deutsche Weinstraße und nach Deidesheim zur Gaststätte „Winzerverein“. Bei schönstem Wetter nahmen die Zwingenberger im Außenbereich des Lokals Platz und hatten bei Pfälzer Rebensäften und Speisen Zeit zum Plaudern.
Bürgermeister kam vorbei
Und auch der Deidesheimer Bürgermeister Dieter Dörr machte den Besuchern seine Aufwartung. Zu Deidesheim hat Zwingenberg eine besondere Beziehung: Beide Städte sind „Cittaslow“-zertifiziert und gehören damit der internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte an. Gegen 20.30 Uhr trafen die Reisenden dann wieder im ältesten Bergstraßenstädtchen ein.
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