Kommunalpolitik

Feuerwehrgerätehaus soll „spätestens“ im September bezugsfertig sein

Ortsbeirat und Bauausschuss informierten sich vor Ort über die Fortschritte bei der Sanierung des Gebäudes. Die Kosten sind auf 600 000 Euro gestiegen.

Von 
Michael Ränker
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Derzeit werden im Feuerwehrgerätehaus die Elektro- und Sanitärarbeiten durchgeführt. Der Ortsbeirat und der Bauausschuss des Stadtparlaments verschafften sich bei einem Ortstermin einen Überblick über den Fortgang der Baumaßnahme. © T. Zelinger

Rodau. Die Modernisierung des Rodauer Feuerwehrgerätehauses ist ein Bauprojekt, das den Zwingenberger Rathauschef Holger Habich - nachvollziehbarerweise – „nicht so happy macht“: Immer wieder kommt es zu Verzögerungen des Baufortschritts, „weil es teilweise schwierig ist, überhaupt Angebote für die ausgeschriebenen Gewerke zu bekommen“, berichtete der Bürgermeister dieser Tage bei einer Stippvisite von Ortsbeirat und Bau-Ausschuss auf der Baustelle.

Dachgewerke mussten zweimal ausgeschrieben werden

Bei der Ausschreibung für die Erneuerung des Daches beispielsweise gab es zunächst nur eine einzige – und noch dazu viel zu teure – Offerte, so dass der Magistrat ein zweites Mal ausschreiben musste. Jetzt konnte der Auftrag vergeben werden. Von der Idee, gemeinsam mit dem Dach des Feuerwehrhauses auch das Dach des direkt angrenzenden Dorfgemeinschaftshauses zu sanieren, davon hat man sich im Rathaus mit Blick auf die Gesamtkosten aber verabschiedet: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht den gesamten Haushaltsplan sprengen“, so Habich. Immerhin liege man mittlerweile bei Kosten in Höhe von über 600 000 Euro, ausgeben wollte man eigentlich nur 480 000 Euro.

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Eine böse Überraschung hatte man bereits beim Entkernen des in den 1950er-Jahren mit viel Eigenleistung errichteten Bauwerks erlebt: Das Feuerwehrhaus erwies sich als doch nicht so solide gebaut, wie es die Planer erwartet hatten. Vor allem die Statik machte Probleme, nannte der Rathauschef seinerzeit einen fehlenden Ringanker sowie in puncto Kraftanschluss mangelhaft ausgebildete Säulen als bauliche Mängel, die auf jeden Fall ausgemerzt werden mussten.

Nach einem längeren Stillstand laufen die Arbeiten wieder

Nachdem die Baustelle in den vergangenen Wochen geruht hat, sind zurzeit die Elektro- und Sanitärarbeiten im Gange, wie sich der Ortsbeirat unter der Leitung von Ortsvorsteher Steffen Müller und der Bau-ausschuss unter Vorsitz vom Cora Bügenburg überzeugen konnten. Wehrführer Thomas Schneider führte die Kommunalpolitiker durch das Domizil der Wehr, das nach einer Prognose von Holger Habich spätestens im September wieder von den Brandschützern bezogen werden soll.

Bis dahin soll die Modernisierung abgeschlossen sein, mit der die Stadt den verschärften gesetzlichen Auflagen zur Unfallverhütung und Arbeitssicherheit sowie der Tatsache Rechnung trägt, dass der Brandschutz längst keine Männerdomäne mehr ist: Künftig gibt’s im Feuerwehrhaus auch nach Geschlechtern getrennte Umkleidemöglichkeiten und sanitäre Anlagen.

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Die aktuelle Kostenentwicklung auf der Baustelle im einzigen Stadtteil Rodau ist übrigens nicht das erste böse Erwachen bei diesem Projekt: Ursprünglich hatte die Kommune mit Kosten in Höhe von 300 000 Euro gerechnet, im Zuge der konkreteren Planung und Kalkulation flatterte dann eine ernüchternde Berechnung ins Rathaus: Die Erweiterung und Modernisierung des Feuerwehrgerätehauses sollte schlappe 200 000 Euro mehr kosten. Nicht nur Baupreissteigerungen führten zu der allerersten bösen Überraschung, sondern auch die Tatsache, dass vor der Realisierung erst noch zwei vor der Immobilie verlaufende Gasleitungen für viel Geld hätten verlegt werden müssen.

Budget wurde angepasst

Der Magistrat passte das Budget für das Projekt damals im Haushalt zwar vorsichtshalber nach oben an, plante eine halbe Million Euro ein und bekam dafür auch die Billigung der Stadtverordnetenversammlung, allerdings hatte Bürgermeister Holger Habich da schon der Ehrgeiz gepackt: „Für mich ist das die Maximalsumme, mit der wir da ins Rennen gehen – ich habe aber nicht vor, das auszugeben. Wir sollten das auch anders hinbekommen.“

Und siehe da: Die gemeinsamen Anstrengungen von Stadtverwaltung und Magistrat, Planer und Feuerwehr zahlten sich aus: Der Stadtverordnetenversammlung konnte ein überarbeitetes Konzept vorgelegt werden, das zwar auch teurer wurde, aber statt 500 000 Euro „nur“ 390 000 Euro kosten sollte. In den Etat eingeplant wurden dann 380 000 Euro.

Erreicht wurde die Reduzierung der Kosten dadurch, dass auf die Gebäude-Erweiterung in Form eines Anbaus auf der Nordseite verzichtet wurde und damit das teure Verlegen der dort verlaufenden Gasleitungen nicht mehr nötig war. In der Rückschau stellt sich heute einmal mehr heraus, wie wahr der Spruch ist: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“

Freier Autor

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