Zwingenberg/Rodau. Mit Kosten in Höhe von 300 000 Euro hatte man im Rathaus ursprünglich gerechnet, dann kam das böse Erwachen: Die Erweiterung und Modernisierung des Feuerwehrgerätehauses in Rodau sollte schlappe 200 000 Euro mehr kosten (wir haben berichtet). Nicht nur Baupreissteigerungen führten zu der ernüchternden Kalkulation, sondern auch die Tatsache, dass vor der Realisierung erst noch zwei vor der Immobilie verlaufende Gasleitungen für viel Geld verlegt werden müssten.
Der Magistrat passte das Budget für das Projekt im Haushalt zwar vorsichtshalber nach oben an, plante eine halbe Million Euro ein und bekam dafür auch die Billigung der Stadtverordnetenversammlung, allerdings hatte Bürgermeister Holger Habich da schon der Ehrgeiz gepackt: „Für mich ist das die Maximalsumme, mit der wir da ins Rennen gehen – ich habe aber nicht vor, das auszugeben. Wir sollten das auch anders hinbekommen.“ So kündigte es der Rathauschef im Januar bei einer Sitzung des Ortsbeirats Rodau an.
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Und siehe da: Die gemeinsamen Anstrengungen von Stadtverwaltung und Magistrat, Planer und Feuerwehr in den zurückliegenden Wochen haben sich tatsächlich gelohnt – in der aktuellen kommunalpolitischen Sitzungsrunde konnte jetzt ein überarbeitetes Konzept vorgelegt werden, das zwar auch teurer wird, aber statt 500 000 Euro nun am Ende „nur“ 390 000 Euro kosten soll.
Erreicht werden soll die Reduzierung der Kosten dadurch, dass auf die Gebäude-Erweiterung in Form eines Anbaus auf der Nordseite verzichtet wird und damit das teure Verlegen der dort verlaufenden Gasleitungen nicht mehr nötig ist. Trotzdem sollen alle Ziele, die mit dem Projekt verfolgt werden, erreicht werden können: Mit der Modernisierung des Gerätehauses soll bekanntermaßen den gesetzlichen Auflagen zur Unfallverhütung und der Arbeitssicherheit Rechnung getragen werden.
Seitens der Unfallkasse Hessen, des Technischen Prüfdienstes sowie des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz des Kreises Bergstraße liegen positive Stellungnahmen für das nun als Variante IV bezeichnete Konzept vor. Auch die Wehrführung der FFW Rodau wurde in die neuen planerischen Überlegungen einbezogen und hat ihre Zustimmung erteilt – die Sorge der Brandschützer, dass künftig nur noch Platz für ein Einsatzfahrzeug bleibt, konnte ausgeräumt werden: Die Feuerwehr Rodau behält zwei Einsatzfahrzeuge.
Zusammen mit dem Umbau des Rodauer Feuerwehrgerätehauses soll übrigens auch das Dach des direkt angrenzenden Dorfgemeinschaftshauses Rodau erneuert werden, da dies teilweise undicht ist. Dafür steht ein gesondertes Budget von 170 000 Euro zur Verfügung. Beide Dächer (FFW und DGH) eignen sich grundsätzlich auch für die Installation einer Solaranlage, was mittels eines Dachflächen-Pachtmodells realisiert werden soll. Sowohl im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss als auch im Haupt- und Finanzausschuss wurde diese Planung einstimmig gebilligt.
Das letzte Wort hat am 23. März die Stadtverordnetenversammlung (19 Uhr, Diefenbachsaal). CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Neumeister regte in beiden Fachausschüssen an, auf der Südseite des Gerätehauses eventuell eine Pergola als Überdachung des Außenbereichs zu errichten, um den Sozial- und Schulungsraum der Feuerwehr „nach draußen erweitern zu können“. Über diese Anregung wurde allerdings nicht abgestimmt, „sie soll nur verwirklich werden, falls noch Geld übrig ist“.
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