Ukraine

Pfarrgruppe Fehlheim-Zwingenberg sammelt Spenden für Flüchtlinge aus Kriegsgebiet

Von 
Markus Bissinger
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In der polnischen Heimatpfarrei von Äneas Opitek ist die Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bereits in vollem Gange. Der dortige Seelsorger stellt den Menschen das Pfarrhaus zur Verfügung. © Katholische Pfarrgruppe

Zwingenberg/Fehlheim. Die Katholische Pfarrgruppe Fehlheim-Zwingenberg ruft zur Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auf. Äneas Opitek – Pfarrer der Gemeinden Mariae Himmelfahrt Zwingenberg und Sankt Bartholomäus Fehlheim – steht in direkter Verbindung mit seiner Heimatpfarrei „Maksymilian Kolbe“ in Tychy im südpolnischen Schlesien.

Der dortige Pfarrer Grzegorz Strzelczyk hat sich spontan dazu entschlossen, ankommende Flüchtlinge im Pfarrhaus zu beherbergen und vermittelt sie dann weiter an hilfsbereite Familien: „Bis jetzt haben wir bereits 63 Gäste im Pfarrhaus gehabt.“ Es seien zu 95 Prozent Frauen mit Kindern. „Im Moment ist es die größte Herausforderung, für die Geflüchteten eine Bleibe zu finden. Das heißt, sie müssen vor allem bei Behördengängen begleitet, auf der Suche nach Wohnungen unterstützt werden“, erklärt Opitek. An Sachspenden würde es zurzeit nicht mangeln.

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Die Hilfsbereitschaft in Polen sei sehr groß. Aber die Pfarrei in Tychy brauche finanzielle Unterstützung, um Fahrten und Transporte organisieren zu können.

Damit die Geflüchteten, dort wo sie aufgenommen werden, erst einmal zurechtkommen, gibt Pfarrer Strzelczyk für das Notwendigste auch ein „Startgeld“ für die ersten Tage mit. Zu kaufen gäbe es ausreichend. Inzwischen organisiert die Pfarrei auch Sprachkurse. Ziel sei es, den Geflüchteten eine Bleibe zu geben und sie auch bei der Arbeitssuche zu unterstützen. In der Pfarrei gäbe es zahlreiche Familien, die bereit seien, Menschen bei sich zu Hause aufnehmen können.

Sobald im Pfarrhaus wieder Plätze frei werden, werden neue Flüchtlinge aufgenommen und vermittelt. Zurzeit kommen nach Angaben des polnischen Zolls täglich mehr als 100 000 Menschen über die Grenze.

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„Die Gemeinde ,Maksymilian Kolbe’ in Tychy ist meine Heimatpfarrei, seit ich sieben Jahr alt war. Ich hatte dort Firmung und meine Primiz“, sagt Äneas Opitek:„Ich hab sogar ein paar Ziegel geschleppt, als die Kirche gebaut worden ist. Den Pfarrer kenne ich persönlich. Ich habe einfach bei ihm angerufen und gefragt, was er braucht.“ Opitek ruft dazu auf, die Gemeinde in Tychy zu unterstützen. Einige Bensheimer und Zwingenberger waren auf Besuchen mit ihm selbst vor Ort und kennen seine Heimatpfarrei.

Bei den kommenden Gottesdiensten wird nun auch in Fehlheim und Zwingenberg zur Unterstützung der Menschen aus der Ukraine Geld gesammelt. „Es kommt ohne irgendwelche Abzüge und Bearbeitungsgebühren bei den Betroffenen an“, verspricht Opitek Notleidenden beizustehen, das sei eine der Kernaufgaben von Kirche und daher auch sein Herzensanliegen.

„Pfarrer Strzelczyk in Tychy versucht in der Kriegszeit das zu geben, was er kann, und nimmt dabei alle Gemeindemitglieder mit. Eine solche Haltung motiviert mich, für die betroffenen Menschen auch etwas Konkretes zu tun“. Äneas Opitek abschließend: „Ich bete mit unseren Gemeinden mit anderen um den Frieden, wir dürfen aber nicht vergessen, auch das Materielle wird benötigt“.

Freier Autor Rubrik "Wegzeichen" in der Wochenendbeilage. Berichte zu den Themen Soziales, Gesellschaft und Kirche.

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