Zwingenberg. Der Weltrekord von Usain Bolt im 100-Meter-Lauf liegt bei 9,58 Sekunden – erfahrene Hunde schaffen die Hälfte der Strecke in unter fünf Sekunden. Ein klarer Vorteil sind dabei ihre vier Beine, mit denen sie blitzschnell rennen können. Auch am vergangenen Samstag stand beim Verein der Hundefreunde (VdH) die Frage im Mittelpunkt, welcher Hund als Erster ins Ziel sprintet.
Der Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 70. Jubiläums des VdH war trotz Temperaturen um den Nullpunkt gut besucht: 55 Hunde wurden für das Rennen angemeldet, rund hundert Begleiterinnen und Begleiter feuerten ihre Vierbeiner an oder verfolgten gespannt die Läufe der anderen. Damit nicht zu viele Hunde gleichzeitig auf ihren Start warten mussten, wurden sie in fünf Gruppen mit jeweils zehn Teilnehmern eingeteilt. Zusätzlich erfolgte eine Kategorisierung nach Alter und Größe – unter anderem in Welpen, Erwachsene, Senioren und Veteranen. Der 13-jährige Luca war der älteste Teilnehmer seiner Klasse.
Ein Rennen im funkelnden Licht
Um 18 Uhr, als es bereits dunkel war, gingen die Vierbeiner bei festlicher Beleuchtung und klirrender Kälte an den Start. Die Streckenmarkierung bestand aus insgesamt hundert Metern Lichterketten, Start und Ziel wurden durch einen illuminierten Torbogen gekennzeichnet. Im Vorfeld wurden Mensch und Tier dazu angehalten, sich warm anzuziehen und Leuchthalsbänder für ihre Hunde mitzubringen. Besonders bei niedrigen Temperaturen sei es wichtig, die Tiere aufzuwärmen, um Verletzungen vorzubeugen, erklärte Clementine Bertuzzi, Ausbilderin beim VdH.
Den ersten Start des Abends absolvierte ein Dackel, der ohne Ablenkung schnurstracks ins Ziel rannte. Als Nächstes sprintete Balou die 50 Meter bis zum anderen Torbogen. Er und sein Frauchen hatten extra die weite Reise aus Stuttgart auf sich genommen, um an diesem besonderen Event teilzunehmen. Bereits im September waren sie zum „Funny Dog“-Turnier (wir berichteten) angereist, weil ihnen das Konzept so gut gefallen hatte.
Mit Strategie und Motivation zum Ziel
Kreativität war gefragt, wenn es darum ging, die Hunde ins Ziel zu motivieren. Manche Halter lockten ihre Vierbeiner mit Futter, andere mit Spielzeug, während einige einfach nur auf ihre „Mama“ oder ihren „Papa“ zuliefen. „Manche rennen mit ihrem Hund, manche rufen und wieder andere versuchen ihn zu locken“, erklärte Bertuzzi. Die Besitzer wüssten in der Regel genau, was ihre Hunde am besten motiviert. Auch Beate aus Mainz war mit ihrer Hündin Lilly angereist, um die besondere Lichteratmosphäre zu genießen und am Rennen teilzunehmen. Sie hatte bereits mehrfach mit Lilly an Hunderennen teilgenommen und sei zufällig über Facebook auf die Veranstaltung gestoßen. Die Idee eines Flutlichtrennens fand sie innovativ und spannend.
Damit alles reibungslos ablief, kontrollierte die zweite VdH-Vorsitzende Corinna Weigelt den Start und stellte sicher, dass kein Hund zu früh oder zu spät losrannte. Moderiert wurde das Rennen von Anja Kessler, Mitglied des Vereins. Nach dem Spektakel konnten sich die Besucher mit Würstchen, Reibekuchen mit Apfelmus, Glühwein und Kinderpunsch stärken.
Das „Hunderennen im Lichterglanz“ war jedoch nur die Eröffnung der 70-Jahre-Feier des VdH. Am 30. März folgt ein Tag der offenen Tür, am 18. Mai ein Hunderennen bei Tageslicht, am 22. Juni ein Fotoshooting für Hunde und am 14. September das „Funny Dog“-Turnier.
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