Zwingenberg. Der Hundesportverein e.V. Zwingenberg und Umgebung feiert in diesem Jahre sein 70-jähriges Bestehen. Das Jubiläum ist Anlass für einen Rückblick auf die Historie des Vereins.
Gegründet wurde der Hundesportverein am 6. August 1955 von einigen beherzten Hundefreunden. Durch Unterstützung der Stadt Zwingenberg wurde ein Übungsplatz auf der Tuchbleiche, am alten Sportplatz, gefunden. Dieser musste jedoch Ende 1957 aufgegeben werden, da er den städtischen Sportanlagen zufiel. 1958 wurde durch die Stadt Zwingenberg das neue Übungsgelände „Reutershügel“ zur Verfügung gestellt, das bis heute den Verein der Hundefreunde beherbergt.
Ausbildungen in Breiten- und Turnierhundesport und Welpenerziehung
Im Jahr 1962 wurde der erste Teil des Vereinsheims erbaut. Mitte der 1970er Jahre wurde es erweitert, eine Zentralheizung installiert und ein Toilettentrakt erstellt. Mit der großen Unterstützung des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Alsbach, Günther Breitstadt, wurde das Gelände in dieser Zeit an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Auch die Bereitstellung der Flutlichtanlage im Jahr 1977 erfolgte durch die Gemeinde Alsbach. Dadurch war der Verein in der Lage, auch in den Wintermonaten Übungsstunden abzuhalten. Im Jahr 1978 wurden dem Verein durch die Stadt Zwingenberg weitere 2.400 Quadratmeter Gelände zur Erweiterung der Vereinsanlage zur Verfügung gestellt. Der Ausbau des Areals wurde erst durch die finanzielle Unterstützung der Stadt Zwingenberg möglich. Insgesamt hat das Vereinsgelände in seiner heutigen Form eine Fläche von 6.300 Quadratmetern. Es bietet auf zwei großen Übungsplätzen die Möglichkeit, gleichzeitig zu arbeiten. Für die kleinsten Hunde steht der Welpenplatz zur Verfügung.
In den Anfängen des Vereins wurden hauptsächlich Hunde im IGP-Sport (Internationale Gebrauchshunde-Prüfungsgordnung) ausgebildet. Dieser umfasst die Ausbildung des Hundes in Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst. In den Prüfungen erzielten die Vereinspioniere viele Erfolg. Im Wandel der Zeit wurden die Ausbildungsangebote erweitert. Zunächst im Breiten- und Turnierhundesport und der Welpenerziehung.
Brand auf dem Hundeplatz war ein Rückschlag für den Verein
Turnierhundesportler vertraten den Verein ab Mitte der 1990er Jahre erfolgreich als Landesmeister und Kreismeister. Es folgten die Jugendarbeit und der Spürhundesport. In der Folge wurden auf dem Vereinsgelände regelmäßig Kreismeisterschaften und weitere Wettbewerbe ausgetragen.
Seit dem Jahr 2003 gehört die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes Bensheim dem Verein an. Nach einigen Satzungsänderungen führt der Verein heute den Namen Verein der Hundefreunde Zwingenberg, Alsbach und Umgebung e.V.
Hunderennen unter Flutlicht
- Anlässlich seines 70-jährigen Jubiläums hat der Verein der Hundefreunde Zwingenberg und Umgebung einige besondere Events im Veranstaltungskalender.
- Das Festprogramm beginnt am 15. Februar, Samstag, mit einem Hunderennen unter Flutlicht auf dem Vereinsgelände auf dem Reutershügel.
- Die Anmeldung für das Rennen ist am Renntag um 17 Uhr, Start ist um 18 Uhr.
- Mitzubringen sind Leuchthalsbänder und die Impfpässe der Hunde. Für heiße Getränke und Grillsteaks ist gesorgt. red
So entwickelte sich der VdH Zwingenberg, Alsbach und Umgebung bis in die 2010er Jahre stetig weiter. Zu Hochzeiten verzeichnete er mehr als 260 Mitglieder. Ein Rückschlag war der Brand auf dem Hundeplatz im Jahr 2015. Durch eine Brandstiftung erlitt der Verein erhebliche Schäden an der Werkstatt und den Lagergebäuden. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr Alsbach wurde das Übergreifen des Brandes auf das Vereinsheim verhindert. Durch die Versicherungsleistung konnten zwar die Gebäude wieder aufgebaut und wesentliche Geräte, wie zum Beispiel der Aufsitzmäher und Übungsgeräte ersetzt werden, finanziell wurde aber eine große Lücke in die Vereinskasse gerissen.
Schwierige Zeit während der Corona-Pandemie
Wie alle Vereine erlebte auch der VdH während der Corona-Pandemie eine schwierige Zeit. Der Lockdown zwang zur Schließung des Trainingsbetriebes. Dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 folgte der nächste Ende Dezember, der bis Mitte des Jahres 2021 dauerte. Anschließend nahm die Vereinsarbeit erst 2022 wieder richtig Fahrt auf. Die Übungsstunden kehrten zurück in den Normalbetrieb. Ein Turnierhundesport-Turnier (THS) und ein Flohmarkt wurde auf dem Vereinsgelände veranstaltet.
Neben den Übungsstunden führte der VdH im Jahr 2023 die beliebten Vereinsveranstaltungen wie Hunderennen, THS-Turniere und den Tag der offenen Tür durch. Ein besonderes Highlight war die 1250 Jahr Feier der Gemeinde Alsbach. Der VdH durfte als Alsbacher Verein bei der Organisation des Jubiläumsfestes mitwirken und teilnehmen. Mit den Einnahmen aus der Beteiligung an dieser Veranstaltung wurde ein großes Haushaltsloch im VdH-Etat gestopft.
2024 war ebenso ein schönes und erfolgreiches Jahr. Das Hunderennen mit steigender Beteiligung, das erste „Doggy Fun Turnier“ sowie Workshops und Seminare fanden statt. Nach turbulenten Jahren wies der VdH Ende 2024 insgesamt 121 Mitglieder auf. Die Zahl der Trainierenden ist mit 50 aktiven Mitgliedern und circa 25 Hundeführern mit Zeitkarten unverändert hoch. Iin diesem Jahr konnten bereits sieben neue Mitglieder gewonnen werden.
Seit 2020 wird der Verein von Hendrik Jetschny geführt. Der 1. Vorsitzende wird seit 2021 unterstützt von Corinna Weigelt (2. Vorsitzende), Schriftführerin Claudia Unterwieser und Kassenwartin Katja Dietz (seit 2022.). Als Ausbilderinnen fungieren Tini Bertuzzi, Anna Hofheinz, Kerstin Kath, Heike Reichert, Nicole Schäfer und Karin Wirths. Und die Vereinsarbeit würde ohne die tatkräftige Unterstützung aller Mitglieder nicht funktionieren. Ihnen spricht der VdH seinen besonderen Dank aus.
Innovativer und moderner Verein
Nach wie vor bietet der Verein Turniersportarten an und trainiert dahingehend zielgerichtet. Die Bedürfnisse der Teilnehmer und die Erwartungen an die Hunde haben sich in den vergangen Jahren jedoch wesentlich geändert. Der überwiegende Teil der Teilnehmer führt einen Familienhund, mit dem der Spaß an gemeinsamer Arbeit ohne Leistungsdruck im Vordergrund steht. Und der überwiegende Teil der Teilnehmer ist weiblich - ebenfalls eine Veränderung zu früheren Zeiten. Auch die Trainingsmethoden haben sich im Laufe der Jahre stark verändert. Die Übungsleiterinnen bilden sich stetig fort und wagen auch Neues. So hat sich der Verein der Hundefreunde zu einem innovativen und modernen Hundesportverein entwickelt. red
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