Interkommunale Zusammenarbeit

Weitere Verabschiedung in Zwingenberg für Holger Habich

Der aus dem Amt scheidende Bürgermeister war 17 lang Jahre Vorsteher des Abwasserverbandes Alsbach-Zwingenberg-Hähnlein.

Von 
Michael Ränker
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Bei der Verbandsversammlung des Abwasserverbands wurde Holger Habich (2.v.li.) verabschiedet. Unser Bild zeigt (v. li.) Jens Pfeiffer (Verbandsgeschäftsführer), Holger Habich, Sebastian Bubenzer (Bürgermeister Alsbach-Hähnlein) und Peter Jankowski (ehemaliger Verbandsgeschäftsführer). © Thomas Neu

Zwingenberg/Alsbach. 17 Jahre lang stand Holger Habich dem Abwasserverband Alsbach-Zwingenberg- Hähnlein als Verbandsvorsteher vor, am Dienstagabend wurde er nun im Rahmen einer Verbandsversammlung, die im Alsbacher Bürgerhaus Sonne tagte, verabschiedet: Bekanntermaßen scheidet der Rathauschef des ältesten Bergstraßenstädtchens auf eigenen Wunsch vorzeitig aus dem Bürgermeisteramt aus, um im Dezember seinen Dienst als neuer Leiter des Frankfurter Ordnungsamtes anzutreten. Mit dem beruflichen Ende in Zwingenberg gehen für Habich auch weitere Engagements zu Ende:

Erst vor wenigen Tagen wurde der promovierte Jurist aus dem Vorstand des Bauhof-Zweckverbands Kommunale Dienste Alsbach, Hähnlein, Zwingenberg verabschiedet (wir haben berichtet), jetzt folgte der gemeinsame Abwasserverband der beiden Nachbargemeinden.

Zwingenberger Rathauschef ist traditionell Verbandsvorsteher

Traditionell übernimmt bei dem Verband, der seit nunmehr 60 Jahren besteht und der auf Alsbach-Hähnleiner Gemarkung die 1971 in Dienst gestellte Kläranlage betreibt, der jeweils amtierende Zwingenberger Rathauschef das Amt des Verbandsvorstehers. Im Gegenzug betraut die Gemeinde Alsbach-Hähnlein stets einen Mitarbeiter ihrer Verwaltung mit der Geschäftsführung des Verbandes.

Verabschiedet wurde Habich nun vom stellvertretenden Verbandsvorsteher Sebastian Bubenzer, Bürgermeister der Gemeinde Alsbach-Hähnlein. Wer der Auffassung sei, die Funktion des Verbandsvorstehers eines Abwasserverbandes sei eher eine „nebensächlichere Verpflichtung“, den klärte Bubenzer in seiner kleinen Laudatio auf den scheidenden Habich darüber auf, „welch hohe Verantwortung mit dieser Aufgabe verbunden ist“: „Schließlich ist Abwasser und seine im wahren Wortsinn ,saubere Behandlung‘ ein Thema, das uns alle angeht.“

Meilensteine in Habichs Amtszeit

Habich habe in seiner 17 Jahre währenden Amtszeit als Verbandsvorsteher die Geschicke des nunmehr 60 Jahre alten Verbandes „nicht unerheblich geprägt“. Sebastian Bubenzer listete einige Meilensteine auf, die in die Amtszeit von Habich fallen. So zum Beispiel den vorausschauenden Erwerb eines Ackers neben der Kläranlage, um damit für die Einführung einer vierten Reinigungsstufe den nötigen Platz zu bevorraten. Oder die stetige Erneuerung der Elektrotechnik, die Habich seit 2018 kontinuierlich vorangetrieben habe.

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Aktuell beschäftigt sich der Verband mit der Optimierung der Klärschlammbehandlung, die Erstellung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie gehe ebenfalls mit auf Habich zurück. Gleichzeitig sei es Habich immer wichtig gewesen, trotz der hohen Investitionen so zu kalkulieren, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht mit zu hohen Gebühren belastet werden. Auch das sei gelungen. Bubenzer stellte fest: „Wir sind als Verband gut aufgestellt.“ Obwohl er (Bubenzer) „gerne auf eine weitere Zusammenarbeit mit dir gesetzt hätte“, sei ihm um die interkommunale Zusammenarbeit von Zwingenberg und Alsbach-Hähnlein auch nach dem Weggang „des lieben Holgers“ nicht bange: „Wir haben schon frühzeitig und oft bewiesen, dass kommunale Grenzen und auch die Landkreisgrenze nicht zwischen uns stehen.“ Bubenzer: „Synergieeffekte nutzen, das war keine wohlklingende Idee in Sonntagsreden, wir haben das gelebt – und wir werden es auch künftig leben.“

„Entspannte und von Sachlichkeit geprägte Zusammenarbeit“

Holger Habich wiederum gab Dank und Lob postwendend zurück: Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und der Verbandsversammlung „war immer entspannt und von Sachlichkeit geprägt“. In seinen Dank schloss Habich auch das „kleine Team der Kläranlage“ ein, das die Prozesse dort „rund um die Uhr ganz, ganz toll im Griff hat“.

Auch die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung sei immer bestens gewesen, lobte Habich Geschäftsführer Jens Pfeiffer und dessen langjährigen Vorgänger Peter Jankowski, der bei der Verabschiedung ebenfalls anwesend war. Habich abschließend: „Die Bürgerinnen und Bürger können mit der Arbeit ihres Abwasserverbandes sehr zufrieden sein.“

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