Umwelt

Nach Aktionstag: Die Stadt Zwingenberg ist wieder sauber

Am Frühjahrsputz-Aktionstag sammelten freiwillige Helferinnen und Helfer Müll in der Kernstadt und in Rodau.

Von 
Michael Ränker
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Nach getaner Arbeit beim Zwingenbergen Frühjahrsputz trafen sich die „Müllsammler“ samt ihrer „Unrat-Schätze“ vor der Melibokushalle, in deren Foyer der Verein Zwingenberger Mittagstisch ein Mittagessen für die Helfer und Helferinnen anbot. © Jürgen Strieder

Zwingenberg. Sven Krimmelbein gibt die Marschrichtung vor – und seinen Mitstreitern gefällt der Plan: Vom Rathaushof, so der Schatzmeister des Zwingenberger Vereins zur Förderung des Frühschoppens (VFF), geht es hinauf bis zur Luciberghütte, bis dorthin erstreckt sich das Müllsammelgebiet der Gruppe bei dieser Frühjahrsputzaktion der Stadt. Auf dem Weg können die Männer gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, so Krimmelbein: Nämlich die Gemarkung von Unrat befreien – und den Frühschoppen fördern. Denn der Schatzmeister des VFF wohnt direkt an der Strecke und lädt zu einer Einkehr ein. Und so eine Einladung schlägt man(n) natürlich nicht aus.

Blaue Müllsäcke und Arbeitshandschuhe in allen Größen

Bevor die Herren jedoch starten können, werden sie von Rathausmitarbeiterin Sandra Freitag, die die auch als „Sauberhaftes Zwingenberg“ bezeichnete Aktion alljährlich organisiert, mit blauen Restmüllsäcken versorgt. Und Erste Stadträtin Karin Rettig gibt Handschuhe aus. Die etwa 80 Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen, die sich pünktliche um 9 Uhr zum Start eingefunden haben, können sogar zwischen drei Größen wählen, selbst für kleine Kinderhände ist gesorgt. Zeitgleich findet das Großreinemachen auch in Zwingenbergs einzigem Stadtteil Rodau statt. Regie führt die „Rorrer Babbelstubb“ als Dachorganisation der lokalen Vereine.

Giacomo Tasca (r.) und Dirk „Carlo“ Schuchmann (l.) vom Verein zur Erhaltung der Zwingenberger Traditionskerb übergaben an Mittagstisch-Vorsitzende Ingrid Fieberling eine Spende in Höhe von 400 Euro. © Jürgen Strieder

„Hiergeblieben!“, stoppt Karin Rettig die Ungeduldigen unter den Sammelteams, die endlich loslegen wollen: „Ich danke euch allen, dass ihr euch aus euren Betten gequält habt, um dem Müll von anderen Leuten zu entsorgen, ich bin stolz auf euch – und auf die Kinder unter euch bin ich doppelt stolz.“ Zugleich warnt sie: „Müll, der euch suspekt erscheint, denn lasst ihr bitte liegen.“ In solchen Fällen sollen die Ehrenamtlichen sich nur den Ort merken und die fachgerechte Entsorgung bitteschön den Profis vom Bauhof des Zweckverbands Kommunale Dienste (ZKD) Alsbach, Hähnlein, Zwingenberg überlassen. Dessen Mitarbeiter sammeln an diesem Vormittag auch die gefüllten Müllsäcke ein, um sie auf dem Zwingenberger Wertstoffhof des ZAKB zu entsorgen.

Vegetarischer Linseneintopf - ohne Maggi

Unter die Frühjahrsputzer hat sich auch der neue Bürgermeister Sebastian Clever gemischt, er zieht mit den Mitgliedern des Vereins zur Erhaltung der Zwingenberger Traditionskerb los. Nach drei Stunden und etliche prallvolle Müllsäcke später treffen sich alle Teilnehmenden im Foyer der Melibokushalle, wo der Verein Zwingenberger Mittagstisch auf Rechnung der Stadt ein Mittagessen zubereitet hat.

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Den Ruf „habt ihr auch Maggi“ aus der munteren Gruppe der Frühschoppen-Förderer kontert Mittagstisch-Chef Ingrid Fieberling mit einem Hinweis, dass der vegetarische Linseneintopf gut gewürzt sei – und das ist er auch. Für „Fleischfresser“ gibt‘s Würstchen dazu. Und auch an die Kinder ist mit Pommes und Ketchup gedacht.

Kerweverein spendet 400 Euro an den Mittagstisch

Ciacomo Tasca, Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Zwingenberger Traditionskerb, hat noch eine Überraschung mit ins Foyer gebracht: Seine Mitstreiter und er spenden 400 Euro an den Mittagstisch. Mit diesem Geld sollen Zutaten gekauft werden, um für die rund 70 Teilnehmenden, die sich einmal in der Woche zum Essen zusammenfinden, ein kostenfreies Menü zubereiten zu können. Ingrid Fieberling bedankt sich für die Spende – und Rathauschef Sebastian Clever wiederum bedankt sich für das Engagement der Teilnehmenden beim Frühjahrsputz: „Jetzt strahlt Zwingenberg wieder.“ Und Rodau ganz sicher auch.

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