Schwanheim. Was beim Grenzgang im April schon angekündigt worden war, hat der Ortsbeirat Schwanheim jetzt in seiner jüngsten Sitzung im alten Rathaus einstimmig beschlossen. Die von der Stadt jährlich zur Verfügung gestellten 1000 Euro für den Stadtteil werden in diesem Jahr nicht in Anspruch genommen. Nicht, weil der Ortsbeirat wunschlos glücklich wäre, sondern weil es keine sinnvollen Projekte gibt, die zu den Bedingungen des Budgets passen würden.
Denn dass es in Schwanheim Bedarf an Maßnahmen gibt, zeigten die am Montag in der Sitzung zusammengefassten Haushaltswünsche für das kommende Jahr. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Vorschläge aus vergangenen Jahren, die noch nicht umgesetzt werden konnten. Ob es 2025 klappt, ist wohl auch fraglich, denn die Finanzprognosen für den kommenden Haushaltsplan sind nicht gut, wie vom anwesenden Stadtrat Manfred Knapp zu hören war. Spätestens Ende November wird der Ortsbeirat mehr wissen, denn dann befasst sich das Gremium mit den Haushaltsberatungen.
Sanierung des Radwegs nach Bensheim gefordert
In der Priorität ganz oben steht für den Ortsbeirat die Sanierung des Radwegs nach Bensheim. Damit verbunden wird die Ausstattung des auch von Fußgängern genutzten Verkehrsweges mit einer LED-Beleuchtung, denn insbesondere in den Wintermonaten ist der Weg in den frühen Morgenstunden sowie am Abend sehr dunkel. Sanierungsbedarf hat nach Auffassung des Ortsbeirates auch die Rohrheimer Straße im Abschnitt zwischen Kirche und Ortsausgang Richtung Bensheim.
Auch im Dorfgemeinschaftshaus besteht Verbesserungsbedarf bei der Ausstattung. So wünscht sich der Ortsbeirat den Einbau einer großen Leinwand. Außerdem müssen defekte Tische und die Küchenarbeitsplatte ausgetauscht werden. Letzter Haushaltswunsch ist eine finanzielle Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr bei der notwendigen Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportfahrzeuges.
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Informationen hatte Ortsvorsteher Konrad Klapfenberger aus der jüngsten Sitzung der Steuerungsgruppe für die Umsetzung der Projekte im Rahmen der Dorfentwicklung. Dabei geht es um zwei Projekte aus den Reihen der Vereine. Sie betreffen zum einen Beamer und eine mobile Leinwand für die Nutzung in verschiedenen Räumlichkeiten und zum anderen die Sanierung des früheren Jugendraums im alten Rathaus. In diesem Zusammenhang wurde auch über eine bei der Interessengemeinschaft Schwanheimer Vereine neu eingerichteten Gruppe für Kinder und Jugendliche berichtet. Diese Gruppe soll künftig den Raum im Obergeschoss des alten Rathauses für seine Treffen und Aktivitäten nutzen können. Themen der Jugendgruppe sind die beiden Kinderflohmärkte im Frühjahr und Herbst, die Kinderfastnacht sowie Bastelangebote oder Erste-Hilfe-Kurse.
Eine neue Statusmeldung gab es bezüglich der Neubaustrecke der Bahn. Im Rahmen einer internen Sitzung der Stadt mit den Ortsvorstehern der Ried-Stadtteile war die weitere Vorgehensweise, auch unter Einbeziehung einer juristischen Beratung, besprochen worden. Danach wird für die Bereiche zwischen Langwaden und Lorsch eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand gefordert, nachdem entsprechende Untersuchungen ergeben haben, dass damit für Fehlheim und Schwanheim der Status quo erhalten bleibt und keine zusätzliche Lärmbelastung zu erwarten ist. Für Langwaden ist die Lärmschutzwand bereits in der Projektvorlage vorgesehen. Langwaden will weiter an der Tunnellösung festhalten.
Seit die Straße Am Falltor Einbahnstraße wurde und der Verkehrsraum durch die neuen Bürgersteige enger geworden ist, haben Zweiradfahrer dort ein Problem. Oft kommt es beim Überholen durch Autos wegen des fehlenden Abstandes zu kritischen Situationen. Ortsbeirat Benjamin Scholz möchte aus diesem Grund ein Zweiradüberhol-Verbotsschild aufstellen lassen. Das Verkehrsschild ist noch relativ neu und im Straßenverkehr noch nicht so verbreitet. Ein Exemplar gibt es an der Schwanheimer Straße (wir haben berichtet). Es wird in erster Linie dort angebracht, wo es enge Streckenabschnitte gibt und Fahrzeuge den Mindestüberholabstand von 1,50 Meter nicht einhalten können. Wer trotz Verbotsschild überholt, muss mit 70 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Hingewiesen wurde auf den Beginn der Kanalerneuerung durch den KMB in der Schulzengasse und der Straße „Auf der Hochzeit“. Die Baustelle wird seit Anfang der Woche eingerichtet und ab kommenden Montag sollen die Tiefbauarbeiten zur Trinkwasserleitungs-Erneuerung am evangelischen Kindergarten beginnen. Der Baustellenbereich erstreckt sich auf der Schulzengasse von der Rohrheimer Straße bis zur Einmündung „Auf der Hochzeit“ und von dort bis zum Kindergarten.
Die Arbeiten erfolgen unter Vollsperrung, wobei für Fußgänger ein Zugang zu den Häusern dauerhaft gewährleistet wird. Außerdem wurde ein Müllsammelplatz eingerichtet. Die Kanalerneuerung soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Anwohner wurden bereits informiert.
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