Fastnacht I

Die Zwingenberger Melibokushalle voller Narren

Der Karnevalverein Narrhalla feierte mit einem Festakt seinen 100. Geburtstag.

Von 
Jeanette Spielmann
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Bei der Geburtstagsparty des Karnevalverein überbrachten viele Gratulanten Glückwünsche. Der Gastgeber, auf der Bühne das Kleine Ballett und KVN- Vorsitzender Markus Kropp, unterhielt die zahlreichen geladenen Gäste mit Ausschnitten aus der aktuellen Kampagne „Die Goldenen Zwanziger“. © Thomas Neu

Zwingenberg. 100 Jahre und kein bisschen leise, sondern noch voller Power – so präsentierte sich der Karnevalverein Narrhalla am Sonntagnachmittag beim Festkommers anlässlich seines runden Geburtstages. Vorsitzender und Sitzungspräsident Markus Kropp gab in der Melibokushalle nicht nur einen Rückblick auf die durchaus bewegten Zeiten des 1923 gegründeten Vereins, sondern auch einen vielversprechenden Ausblick auf die aktuelle Kampagne, die am kommenden Samstag (11.) mit der Prunksitzung in der Melibokushalle startet.

Es war zwar nur ein kleiner Vorgeschmack auf das närrische Programm, aber der zeigte auch, dass die Zwingenberger Narrhallesen in den zwei Jahren Zwangspausen nichts verlernt haben und schon gar nicht müde geworden sind. Die Gäste der Prunksitzung können sich am Samstag auf einen stimmungsvollen und unterhaltsamen Abend freuen.

Vor allem die verschiedenen Tanzgruppen versprühten kreative Energie und Tanzfreude – angefangen vom Kleinen Ballett der Fünf- bis Neunjährigen bis zum Showballett, das beim Festkommers noch in kleiner Besetzung zu sehen war. Bei dem von Mandy Messerschmidt und Miriam Pirrung trainierten Kleinen Ballett kam es nicht auf die Perfektion an, allein der Mut der kleinen Tänzerinnen, auf der Bühne zu stehen und mitzumachen, war eine Freude und wurde mit viel Beifall der Gäste belohnt.

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Perfekte Choreographie boten dagegen die keineswegs eingefrorenen „Frozen Diamonds“, die „Red Magics“ und die Garde „Grazy like me“. Musikalisch ging es auch bei den beiden „Weißbindern“ Andreas Mayer und Charlie Vetter zu. Sie erfreuten mit einem Geburtstagslied auf die Narrhalla und einer im Sound von Michael Jackson dargebotenen Hommage an die Leberwurst.

Im Mittelpunkt der Geburtstagsfeier in der Melibokushalle standen aber die Grußworte und Glückwünsche der Gäste sowie die Rückschau von Markus Kropp auf 100 Jahre Narrhalla-Historie, auf die man „mit Stolz“ zurückblicken könne.

Landrat Christian Engelhardt hob neben dem „bewundernswerten“ Ehrenamt, das hinter der Fastnacht stecke, vor allem auch die vielen aktiven Kinder hervor, die sich engagierten und die Zukunft des Vereins seien. 100 Jahre bedeuteten über drei Generationen von Menschen, die „irre viel Zeit und Herzblut in die Fastnacht investiert“ hatten.

Ein bisschen wie ein "Heiratsmarkt"

In Vertretung von Bürgermeister Holger Habich erinnerte Erste Stadträtin Karin Rettig daran, dass schon vor 5000 Jahren in Mesopotamien Karneval gefeiert wurde. Besonders gefiel ihr, dass bei dem siebentägigen Fest vor allem das Gleichheitsprinzip galt. Sie erinnerte auch an die Sitzungen in der „Linde“, die auch ein bisschen wie ein „Heiratsmarkt“ gewesen seien und wo man Puschkin mit der roten Kirsche getrunken habe.

Früher seien die Büttenredner mehr politisch gewesen und einmal habe es auch einen Elferrat aus Frauen gegeben, an dem sie selbst nicht unbeteiligt war. Dass man damals als Nonnen eingezogen war, war allerdings auch nicht ohne Kritik geblieben. Dennoch sei es schön gewesen und habe es auch nur einmal gegeben. Die Zwingenberger Landtagsabgeordnete Birgit Heitland überbrachte ihre Glückwünsche in gereimter Form und bewies, dass sie Narrhalla-Erfahrung hat. Als Schwester Sibille in der Landarztpraxis von Dr. Habich hatte sie in der letzten Sitzung vor der Pandemie auf der Bühne gestanden.

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Glückwünsche und Präsente gab es vom Karnevalverein Alsbach und von der BKG, deren Vorsitzende Renate Schütz an die langjährige Freundschaft erinnerte, die beide Vereine verbinde. Auch die Lorscher Rock’n Roll Rabbits, die Bensheimer Frauenfastnacht und Vertreter der Heppenheimer Fastnacht waren vor Ort, wobei Letztere nicht vergaßen, auf den Fastnachtsumzug am 19. Februar in der Kreisstadt hinzuweisen.

Groß war das Defilee der Gratulanten aus den Zwingenberger Vereinen. FDP, SV Eintracht, Gesangverein Sängerkranz, Förderkreis Kunst und Kultur, Freundeskreis Pierrefonds, CDU, Schlappekicker, Freiwillige Feuerwehr Zwingenberg, SPD, Privilegierte Schützen, Geschichtsverein, Kerweverein VEZT, DRK, Markt rund ums Kind mit CVJM, TuS und Mittagstisch mit Freude im Alter – sie alle gratulierten zum 100-jährigen Bestehen und die meisten von ihnen überreichten auch einen Umschlag.

Freie Autorin

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