Kommunalpolitik - Bei der Sommertour der Christdemokraten war auch der Radschnellweg ein Thema

CDU-Ideen für die Kita in Zwingenberg werden umgesetzt

Von 
Michael Ränker
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Die traditionelle Sommerradtour der Zwingenberger CDU führte unter anderem zur neuen KiTa in der Tagweide sowie zu einem Feldweg, der Bestandteil der Schnellradweg-Trasse werden könnte. Gestartet wurde auf dem Melibokusparkplatz. © Zelinger

Zwingenberg. Die Zwingenberger Christdemokraten sind sich einig: Ein Radschnellweg, der das älteste Bergstraßenstädtchen in der Längsachse durchquert und auf Seitenstraßen, der B3 und Feldwegen verläuft, der hat die Bezeichnung Radschnellweg im besten Sinne des Wortes nicht wirklich verdient. In diesen Tagen stiegen die CDU-Kommunalpolitiker unter der Leitung ihres Fraktionsvorsitzenden Christoph Neumeister auf ihre Drahtesel, um zur traditionellen Sommerradtour durch Zwingenberg zu starten - einer der Haltepunkte war der Kreuzungsbereich Wiesenstraße/Melibokusstraße, wo in südlicher Richtung der Feldweg zum Rewe-Markt abzweigt.

Feldweg wird stark genutzt

Eben diese Strecke soll Teil des Radschnellwegs werden, der Heidelberg/Mannheim und Darmstadt als „Fahrrad-Autobahn“ verbindet (wir haben bereits ausführlich berichtet). Zum Zeitpunkt der CDU-Stippvisite waren etliche Radler unterwegs und führten so den Beleg: Der Feldweg wird heute schon als Radweg stark genutzt – aber auf ihm sind auch viele Fußgänger unterwegs. Und selbst wenn die Schlaglöcher durch eine Asphaltierung verschwinden und der Weg quasi „Schnellradweg-tauglich“ gemacht werden würde, bleibt ein Knackpunkt höchstwahrscheinlich unveränderlich: die geringe Breite.

Gedeihliches Miteinander

Zurzeit regeln Fußgänger und Radfahrer ihren Begegnungsverkehr auf dem Feldweg sozusagen unter sich. Wenn aber den Fahrradfahrern durch einen Ausbau der Strecke und die Ausweisung als offiziellen Abschnitt des Radschnellwegs der Eindruck vermittelt werden sollte, dass sie hier die Platzhirsche sind, dann wird das gedeihliche Miteinander mutmaßlich ein Ende haben. Und Fußgängern die Nutzung ganz und gar streitig zu machen, das geht für die CDU überhaupt nicht, zumal auch der landwirtschaftliche Verkehr nicht ausgeschlossen werden kann.

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In Sachen Radschnellweg ist in den städtischen Gremien das letzte Wort genauso wenig gesprochen wie innerhalb der CDU-Fraktion, allerdings stellte Christoph Neumeister bei der Radtour einen Verbesserungsvorschlag zur Diskussion: Er würde für die Trasse den vorhandenen Radweg entlang der Platanenallee nutzen, der ohnehin renoviert werden soll (wir haben berichtet) und der in seiner Fortsetzung in Richtung Bensheim auf den ebenfalls bereits vorhandene Radweg parallel zum Berliner Ring durch die Felder mündet. Aus Richtung Alsbach beziehungsweise Bickenbach kommend würde Neumeister die Radler durch die Bahnunterführung an der Firma SurTec durchs Gewerbegebiet wiederum auf den bereits erwähnten Radweg entlang Platanenallee leiten.

Das sei allemal „die geschicktere Wegeführung“, so Neumeister, der sich mit seinen Mitradlern einig war: Die Trasse, wie sie in der vom Verband Region Rhein-Neckar in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie für die Radschnellverbindung Darmstadt-Rhein-Neckar empfohlen wird, „ist kein Radschnellweg und wird auch nie einer werden“. Eigentlich müsste so ein Radschnellweg auf einer eigenen Trasse an den Ortschaften vorbeiführen und durch Zubringerstrecken angebunden werden.

Erfreuliche Stippvisite

Wesentlich erfreulicher fiel die Stippvisite der CDU in der neuen Kindertagesstätte Tagweide aus, einem weiteren Zwischenstopp der Sommerradtour. KiTa-Leiterin Elke Frank führte die Kommunalpolitiker durch den im Januar in Betrieb genommenen Neubau. Das besondere Interesse der Christdemokraten galt der Umsetzung zweier CDU-Idee: Die Partei hatte angeregt, aus der KiTa einen Bewegungskindergarten und einen Ausbildungsbetrieb zu machen. Und siehe da: beides wird umgesetzt.

Eine Erzieherin, die beim direkt angrenzenden Tennisclub das Kindertraining leitet, nutzt die Spielstunden im Kita-Alltag, um den Nachwuchs ans Tennis heranzuführen.

CDU-Stadtrat Reinhold Geierhaas – seit vielen Jahren ein Aktivposten des örtlichen Fußballvereins Eintracht – regte an, auch die Zusammenarbeit mit seinem Verein zu suchen, zumal der neue Sportplatz ebenfalls nur wenige Meter von der Kita entfernt ist.

Und auch die CDU-Idee für eine Erzieherinnen-Ausbildung in den städtischen Kindertagesstätten ist bereits Realität: In der Kita Tagweide absolviert jetzt eine junge Frau die „Praxisintegrierte vergütete Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher (PivA)“, wie Elke Frank informierte. So soll dem Fachkräftemangel begegnet werden.

Um Irritationen zu vermeiden: Wer beispielsweise den Beruf der Sozialassistentin oder der Erzieherin erlernen will, der verbringt die Praxisphasen seiner schulischen Ausbildung immer wieder in entsprechenden Betreuungseinrichtungen und eben dazu bieten auch die Kitas in Kernstadt und Stadtteil seit Jahrzehnten entsprechende Möglichkeiten an. PivA indessen ist Bestandteil des Landesprogramms „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“, mit dem dafür gesorgt werden soll, die Vielzahl der offenen Stellen in den Kindergärten besetzen zu können. Die praxisintegrierte und vergütete Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Der Unterschied zur herkömmlichen Erzieherinnen-Ausbildung: Die Auszubildenden, die während der PivA eine Fachschule besuchen, arbeiten von Beginn an parallel dazu in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Und sie erhalten für die Tätigkeit in der sozialpädagogischen Einrichtung ein Gehalt.

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