Zwingenberg. Der Verein Zwingenberger Pro Kind hat einen neuen Vorstand – und einen neuen Namen noch dazu. Bei der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend im Foyer der Melibokushalle wurde Thomas Richter an die Spitze eines quasi „runderneuerten“ Leitungsgremiums gewählt – und per Satzungsänderung wurde aus dem Pro-Kind-Verein der „Familienzentrum Zwingenberg e.V.“.
Wer sich nun verwundert die Augen reibt, warum gerade einmal ein Jahr nach der Vorstandswahl das eigentlich auf zwei Jahre gewählte Team neu formiert werden musste, dem sei ohne Umschweife mitgeteilt: In der Gruppe gab es unterschiedliche Auffassungen über administrative Fragen, überdies hat es auch „gemenschelt“.
Die im April 2022 gewählte zweite Vorsitzende Danulada Emich war dem Pro-Kind-Verein schon im Laufe des ersten Vereinsjahres unter neuer Leitung „abhanden“ gekommen, zwischenzeitlich hatte dann auch Vorsitzender Guido Kapaun seinen Rücktritt angekündigt und Kassenwart Ethan Arnold hatte sein Amt zur Disposition gestellt.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Dabei war das neue Leitungsgremium im vergangenen Frühjahr mit großem Elan an die Arbeit gegangen und hatte durch sein Engagement dafür gesorgt, dass der Zwingenberger Pro Kind e.V. nicht aufgelöst werden musste.
Bekanntermaßen hatte der Verein über Monate hinweg einen neuen Vorstand gesucht und stand vor dem Aus – und mit ihm wäre auch das Familienzentrum Zwingenberg, für das Pro Kind bislang der Träger war, dem Untergang geweiht gewesen. Dann fanden sich glücklicherweise doch sechs Nachfolger, die die Geschäfte weiterführten. Und das neue Team hatte eine gewaltige Aufgabe zu lösen: Der Pro-Kind-Verein war in seinen besten Zeiten Träger der Kleinkindbetreuung Zwingenberger Zwerge, Träger der Schülerbetreuung und Träger des Familienzentrums Zwingenberg – er war also ein mittelständisches Unternehmen. Und für dessen Spitze war es in den vergangenen Jahren schon immer wieder schwierig gewesen, neues Führungspersonal zu rekrutieren.
Das war auch der Grund, warum man sich zunächst von der Schülerbetreuung – sie wird heute von der GaBiBe gGmbH gestemmt – und dann auch von den „Zwergen“ – mittlerweile eine Einrichtung der Stadt – getrennt hatte. Guido Kapaun und sein Team standen nun vor der Herausforderung, das mittelständische Unternehmen wieder zu einem klassischen Verein zu machen.
Und das ist durchaus gelungen, wie die Zahlen des Familienzentrums Zwingenberg belegen: Im vergangenen Jahr wurden 76 Kurse angeboten, 264 Menschen nahmen daran teil. Überdies wurden ein Online-Buchungssystem eingeführt, das zehnjährige „FamizZ“-Bestehen wurde im Rahmen des Weltkindertages gefeiert und mit einer Disco- und Cocktail-Party wendete man sich an die jungen Zwingenberger.
Auch die Mitgliederzahl kann sich nach wie vor sehen lassen: 136 Personen stehen nach 19 Aus- und 8 Eintritten aktuell in der Kartei – allerdings sind darunter nur wenige Aktivposten. Das führte auch dazu, dass die eigentlich im März anberaumte Jahreshauptversammlung nicht beschlussfähig war und jetzt am Mittwoch eine neue Sitzung stattfinden musste, die nun ohne Rücksicht auf die Teilnehmerzahl Beschlüsse fassen durfte.
Thomas Richter an der Spitze
Nach den Jahresberichten des Vorsitzenden Guido Kapaun und des Kassenwartes Ethan Arnold und der Vorlage des Kassenprüfberichtes folgten die Entlastung des Vorstands und dessen Neuwahl. Thomas Richter folgt auf den scheidenden Vorsitzenden Kapaun, zweiter Vorsitzender ist nun der bisherige Beisitzer Ralf Jansen und Ethan Arnold bleibt Kassenwart. Als Beisitzer bestätigt wurden Erste Stadträtin Karin Rettig und Bernhard Huber.
Beschlossen wurde auch die Satzungsänderung, mit der aus dem „Zwingenberger Pro Kind e.V.“ nun der „Familienzentrum Zwingenberg e.V.“ wird. Formulierungen, die auf den Verein als Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen hinweisen, wurden entfernt. Stattdessen wurde neben der bereits enthaltenen „Förderung von Bildung und Erziehung“ sowie der „Unterstützung der Familien bei der Erziehung der Kinder“ nun neu „die Förderung von Begegnung und Kommunikation mit dem Ziel des gegenseitigen Austauschs, gegenseitiger Hilfe und Unterstützung“ in den Aufgabenkatalog aufgenommen. Der Satzungszweck soll mit Hilfe der „Durchführung von Veranstaltungen“ sowie durch „Freizeitangebote für Familien“ und – diese Passage ist neu – durch „vielfältige Angebote von Kursen und Projekten für alle Generationen, rund um die Themen Familie, Bildung, Gesundheit, Erziehung, Sport, Freizeit und Kultur“ erfüllt werden.
Bürgermeister-Stellvertreterin Karin Rettig dankte dem bisherigen Vorstand „im Auftrag des Rathauses“ für das Engagement. Ihr Dank galt allen voran dem nun ausgeschiedenen Guido Kapaun, der sich auch an anderer Stelle im Gemeinwesen ehrenamtlich engagiert, zum Beispiel im Arbeitskreis Cittaslow als Organisator des „Tages der offenen Gärten“. Herr Kapaun will dem Verein Familienzentrum Zwingenberg auch als Kursleiter erhalten bleiben.
Anerkennung gab’s auch von Stadtverordnetenvorsteher Andreas Kovar, der das Familienzentrum Zwingenberg als „wichtige Einrichtung“ für das Gemeinwesen bezeichnete. Kovar dankte den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern und wünschte dem neuen Leitungsteam „ein ruhiges Fahrwasser“.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/zwingenberg_artikel,-zwingenberg-aus-dem-zwingenberger-verein-pro-kind-wird-familienzentrum-_arid,2078292.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/zwingenberg.html