Mitgliederversammlung

Eintracht Zwingenberg setzt auf die Jugend

Mit einem zehnköpfigen Präsidium, das alle vier Jahre gewählt wird und somit langfristige Ziele verfolgt, ist die Zukunft des Vereins gesichert.

Von 
Marvin Zubrod
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Zwingenberg. Der SV Eintracht Zwingenberg leistet hervorragende Jugendarbeit. Das wurde bei der Hauptversammlung deutlich, die am Freitagabend in der Vereinsgaststätte tagte.

Für die rund 400 Mitglieder war 2022 kein einfaches Jahr. Nur knapp entging die Seniorenmannschaft dem Abstieg in die Fußball-Kreisliga D. Unter dem Trainerduo Volker Pitz und Frank Bender wollten die Zwingenberger den Umbruch vorantreiben und sich zumindest in der C-Liga behaupten. Gelungen ist das nicht.

Trainerwechsel im Sommer

In der Winterpause trennten sich die Verantwortlichen von ihrem Gespann. Pitz und Bender hätten keinen Zugang mehr zur Mannschaft gefunden, erläuterte Eintracht-Präsident Garry James. Der sportliche Leiter Thomas Reingruber übernahm die Truppe im Februar auf einem Abstiegsplatz, konnte allerdings nicht an die Erfolge aus dem vorherigen Jahr anknüpfen. Damals rettete er die Eintracht ebenfalls als Interimstrainer vor dem Gang in die unterste Klasse, die D-Liga. Aus sportlicher Sicht ist der Klassenerhalt in diesem Jahr allerdings so gut wie ausgeschlossen.

Den neuen Coach für die nächste Saison möchte der Verein bald bekanntgeben. Reingruber steht ab Sommer nicht mehr für das Amt des Übungsleiters zur Verfügung. Für die Eintracht ist es nicht der erste Abstieg.

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Bereits im 25. sowie im 50. Jubiläumsjahr ging es für den 1948 gegründeten Klub nach unten. „Zu einem Fußballverein gehört auch der sportliche Erfolg“, monierte Stadtverordnetenvorsteher Andreas Kovar, der in seinem Grußwort ausdrücklich die gute Jugendarbeit lobte. Damit sei der Klub ein „Leuchtturm in der Stadt“.

Erst im April veranstaltete die Eintracht in Kooperation mit der Fußballschule der TSG Hoffenheim ein Ostercamp. Auch der Zulauf in der Jugend ist beeindruckend. 160 Spieler in zehn Mannschaften, darunter ein Mädchenteam, belegen die gute Arbeit des Präsidiums. „Das hatten wir seit Jahrzehnten nicht“, schwärmte Ehrenpräsident Gustav Uwe Brücher, der sich nach gesundheitlichen Problemen erstmals wieder in der Öffentlichkeit zeigte.

Der „Präsi“ feiert Geburtstag

Seine altbekannte Dynamik ist dem „Präsi“, wie er von allen genannt wird, jedenfalls nicht abhandengekommen. Am 7. Mai feiert Brücher ab 11 Uhr in der Vereinsgaststätte seinen 85. Geburtstag nach. Langjährige Freunde und Wegbegleiter sind eingeladen. Das besagte Wirtshaus betreibt die Eintracht in Eigenregie, seitdem sich der Pächter zurückgezogen hat. Zwar suche man intensiv nach einem Nachfolger, allerdings sei man bislang noch nicht fündig geworden, berichtete Präsident James.

Trotz der fehlenden Einnahmen ist der Klub finanziell solide aufgestellt. „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen“, lobte Schatzmeister Daniel Geierhaas, der sich in diesem Zusammenhang bei der Stadt für die kollegiale Zusammenarbeit bedankte.

Potenzial für die Gruppenliga

Die Investitionen machen sich besonders in der Nachwuchsarbeit bemerkbar. Holger Jungbluth sieht bei einigen seiner Mannschaften durchaus das Potenzial für die Gruppenliga. Hierfür wüscht sich der Jugendleiter die Einführung einer Qualifikationsrunde. In der jetzigen Form können die Teams oftmals nur aufsteigen, wenn der ältere Jahrgang Meister in der Kreisliga geworden ist.

Konkret bedeutet das Folgendes: Schließt eine Mannschaft der D-Jugend die Saison auf Tabellenplatz eins ab, profitiert dadurch lediglich der jüngere Jahrgang, der im nächsten Jahr bei den unter 13-Jährigen antritt.

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Die eigentliche Meistermannschaft rückt dann allerdings in die C-Jugend auf, „wo sie wieder bei Null anfängt“, wie Jungbluth auf Nachfrage erklärte.

Das jetzige System führe dazu, dass Spieler aus erfolgreichen Jahrgängen von Vereinen aus der Gruppenliga abgeworben werden. Gäbe man den Mannschaften jedes Jahr aufs Neue die Chance, sich aus eigener Kraft für den entsprechenden Wettbewerb zu qualifizieren, würden die Kinder länger zusammenspielen.

Kein starrer Blick auf Erfolge

Der starre Blick auf Erfolge sollte bei der Ausübung einer Sportart allerdings nicht im Vordergrund stehen. Daher möchte die Eintracht in Kooperation mit dem Kindergarten und dem Familienzentrum eine Ballspiel- und Bewegungsgruppe schaffen, um den Kindern eine erste Orientierung zu ermöglichen.

Der Zulauf beim Sportverein ist jedenfalls hoch. Das dürfte nicht zuletzt an der guten Öffentlichkeitsarbeit liegen. In den vergangenen Monaten konnte der Klub die Zahl seiner Follower auf Instagram verdoppeln. Der Verantwortliche hierfür, Bernd Krämer, wurde folglich einstimmig zum neuen Pressewart ernannt.

Mit dem zehnköpfigen Präsidium, das alle vier Jahre gewählt wird und somit langfristige Ziele verfolgt, ist die Zukunft des Vereins gesichert. Umso größer ist bei den Verantwortlichen die Vorfreude auf den 28. Juli. Dann findet das Fest zum 75. Jubiläum des Vereins statt.

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