Zwingenberg. Am vergangenen Montagmorgen gegen vier Uhr morgens wurde die First-Responder-Gruppe der DRK-Ortsvereinigung Zwingenberg zu ihrem 300. Einsatz alarmiert. Dabei handelte es sich um einen internistischen Notfall innerhalb des Stadtgebietes Zwingenberg.
Seit August 2019 wird diese Einheit von der Rettungsleitstelle Bergstraße zu den unterschiedlichsten medizinischen Notfällen innerhalb des Ortsgebietes von Zwingenberg und Rodau aber auch darüber hinaus alarmiert. In der Vorwoche wurde die „Voraushelfer“ zu einem vermeintlichen Notfall an den auf Bensheimer Gemarkung liegenden Niederwaldsee bei Rodau gerufen.
Die First-Responder-Einheit wurde im August 2019 aufgrund der mit den damaligen umfangreichen Bauarbeiten einhergehenden Vollsperrung der B 3 gegründet und ist seither für die Zwingenberger und Rodauer Bürgerinnen und Bürger aktiv.
Während der letzten fast vier Jahre war die First-Responder-Gruppe rund um Uhr besetzt und in Bereitschaft. So kamen mehrere tausend Bereitschaftsstunden zusammen.
Alarmierung der Einheit in 2023
In diesem Jahr wurde die First-Responder-Gruppe des Deutschen Roten Kreuz Zwingenberg bei verschiedenen Notfällen alarmiert.
Im folgenden ein Auszug der bisherigen First-Responder-Einsätze in 2023:
Die meisten Notfallbilder bei Einsätzen waren internistische Notfälle, also akute Erkrankungen wie etwa Atemnot oder bewusstlose Personen.
Am zweithäufigsten waren chirurgische Notfälle/Verletzungen wie zum Beispiel bei einer Person, die von einem Fahrzeug überrollt worden war.
Bei Verkehrsunfällen waren die Zwingenberger Rettungskräfte ebenfalls vor Ort, ebenso wie bei Reanimationen bei Herz-Kreislauf-Stillstand.
Bei all diesen Einsätzen übernahm die First-Responder-Einheit die medizinische Erstversorgung und übergab die Patienten an den Rettungsdienst beziehungsweise an den eintreffenden Notarzt.
Nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes und Notarztes unterstützen die Ersthelfer bei den weiteren Maßnahmen. red
Die First-Responder-Einheit Zwingenberg wird nicht bei jedem Notfall alarmiert. Ob und wann die Gruppe angefordert wird, entscheidet die Rettungsleitstelle Bergstraße bei der Annahme des Notrufs.
Der First-Responder (auch „Helfer-vor-Ort“ genannt) ist eine Ergänzung zum regulären Rettungsdienst und überbrückt die Zeit vom Notfallereignis bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beziehungsweise des Notarztes, das sogenannte „therapiefreie Intervall“.
Im Falle vom DRK-Zwingenberg werden speziell ausgebildete Helfer – mindestens Sanitäter oder Helfer mit einer Rettungsdienstausbildung – von der Rettungsleitstelle zusätzlich zum Rettungsdienst und Notarzt zu einem medizinischen Notfall in Zwingenberg oder Rodau alarmiert.
Der diensthabende Helfer hat immer ein Einsatzfahrzeug vor seiner Haustür stehen und kann im Einsatzfall, ohne großen Zeitverlust den Einsatzort anfahren. Die Aufgabe des First-Responders besteht darin, qualifizierte Erste Hilfe zu leisten, die Lage zu erkunden, eine qualifizierte Meldung an die Rettungsleitstelle zu geben, die Rettungsmittel einzuweisen, das hilfeleistungsfreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes/Notarztes zu überbrücken, den Rettungsdienst/Notarzt bei weiteren Maßnahmen zu unterstützen und den Einsatz zu dokumentieren.
Im Schnitt dauert ein Einsatz für den First-Responder eine gute Stunde, inklusive Nachbereitungen wie zum Beispiel das Säubern und Auffüllen der Notfallausrüstung.
Für den First-Responder-Dienst oder auch bei den Einsätzen erhalten weder die Helfer noch die DRK-Ortsvereinigung Zwingenberg eine Vergütung. Der Dienst wird freiwillig und unentgeltlich erbracht. Die Einsatzfahrzeuge und die Notfallausrüstung stellt die DRK-Ortsvereinigung.
„Wir werden auch weiterhin für die Bevölkerung da sein und tun unser Bestes, um die Einsatzbereitschaft unserer First-Responder rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Und das alles ehrenamtlich und unentgeltlich, wie auch alle unsere anderen DRK-Aufgaben“, schreibt Bereitschaftsleiter Udo Bächer für das DRK-Zwingenberg.
Die Ortsvereinigung bedankt sich bei allen Zwingenberger und Rodauer Bürgerinnen und Bürger, die das DRK mit Geldspendenunterstützen, um die Kosten des First-Responder zu decken sowie bei allen Firmen und Vereinen, die der Ortsvereinigung ebenfalls mit Spenden zukommen lassen, heißt es in der Pressemitteilung des örtlichen DRK..
Der Dank des DRK geht zudem an die Rettungsdienste, die Notärzte und der Feuerwehr sowie an alle anderen Einsatzkräften, mit denen die Ortsvereinigung bei all ihren Einsätzen sehr gut zusammengearbeitet hat. red
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