Deutsches Rotes Kreuz

DRK Bensheim hat in eine mobile Sanitätsstation investiert

Von 
Thomas Tritsch
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Bei der Hauptversammlung des DRK Bensheim wurden auch verdiente Mitglieder geehrt. Unser Bild zeigt (v.li.) Felix Kusicka, Tamara Engelbrecht (10 Jahre aktiver Dienst), Sebastian Engelbrecht (10 Jahre), Michael Arnold (45 Jahre), Jörg Schneider (35 Jahre), Arno Gutsche (DRK-Kreisvorsitzender, 50 Jahre), Norbert Hebenstreit (60 Jahre förderndes Mitglied), Marianne Bauer (60 Jahre förderndes Mitglied) und Karl-Heinz Schultheiß, DRK-Beauftrager. © Thomas Zelinger

Bensheim. Die Kulisse der Jahreshauptversammlung war die wichtigste Neuanschaffung der letzten Jahre: die mobile Sanitätsstation, kurz „Mobs“ genannt, wird seit Mai genutzt. Rund 100.000 Euro hat der DRK-Ortsverein Bensheim in den gut sieben Meter langen Anhänger investiert. Auch beim anstehenden Bachgassenfest und beim Winzerfest wird die Einsatzstation vor Ort sein. Als umfangreich ausgestattete Erstversorgungs- und Behandlungseinheit bei Notfällen aller Art.

Finanzielle Lage weiterhin stabil

Trotz des finanziellen Aufwands hat der Posten kein allzu großes Loch in der Kasse hinterlassen. Grund waren der Verkauf des Vorgängers und ein solides Spendenaufkommen sowie die vorhandenen Rücklagen des Ortsvereins, wie Schatzmeister Gerd Thiemann beim Termin in der DRK-Unterkunft an der Rheinstraße mitteilte. Insgesamt verzeichnete Thiemann allgemein wieder steigende Einnahmen. „Wir sind finanziell weiterhin gut aufgestellt.“

Arno Gutsche seit 50 Jahren beim Roten Kreuz

Im Rahmen der Hauptversammlung wurden langjährige Mitglieder geehrt. Dienstältester Rotkreuzler ist der Kreisvorsitzende Arno Gutsche, der vor 50 Jahren zum DRK gekommen war. Er erhielt in Bensheim eine Auszeichnungsspange und eine Ehrennadel. Die anderen Auszeichnungen nahm Gutsche in seiner Funktion als Repräsentant des Kreisverbands selbst vor. Für eine 60-jährige passive Mitgliedschaft wurden Marianna Bauer und Norbert Hebenstreit gewürdigt. Bei den Aktiven bringen es Tamara und Sebastian Engelbrecht jeweils auf zehn Jahre. Jörg Schneider trat vor 35 Jahren ins DRK ein, der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Michael Arnold blickt auf 45-jährige Mitgliedschaft zurück.

Die weiteren Ehrungen nimmt das DRK intern vor, die die Mitglieder am Donnerstag nicht anwesend waren. Für 60 Jahre passive Mitgliedschaft sind dies Anneliese Bitsch, Anni Drewelies, Joachim Glemann, Hans-Jörg Gross, Renate Gross, Traute Roscher sowie Helmut und Liselotte Schunk. Verdiente aktive Mitglieder mit rundem Jubiläum sind Friederike Glauner, Oliver Posner und Yuliya Usherenko für jeweils 10 Jahre, Ronny Heckwolf, Stephanie Ritter und Celine Heymel (5 Jahre) sowie Martina Lortz für 45-jährige Mitgliedschaft. tr

Die Mitglieder in der Werner-Schilling-Halle hörten das gern – nicht dazu gehörte allerdings die Erste Vorsitzende Doris Bodemann, die sich am Donnerstagabend entschuldigen ließ. Also übernahm ihr Stellvertreter Michael Arnold, der auch Bodemanns Jahresbericht verlas.

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Darin kommentierte sie das Kapitel „Mobs“ als erfolgreich gelöste Aufgabe. Die Sanitätsstation zur Notfallbetreuung bei Festen und öffentlichen Veranstaltungen sei eine wichtige Investition in die Zukunft des Deutschen Roten Kreuzes in Bensheim, wo man im vergangenen Jahr auch die Nachwehen der Pandemie endgültig überwunden hat. Der Betrieb habe sich wieder normalisiert, Übungs- und Ausbildungsstunden können wieder im normalen Rahmen stattfinden. Nun kann sich der im Mai 2022 wiedergewählte Vorstand ganz auf die zukünftigen Aufgaben konzentrieren.

Auch Bereitschaftsleiter Sebastian Engelbrecht sagte, dass die Corona-Einschränkungen überwunden seien. Er skizzierte die Präsenz bei den großen Bensheimer Festen und bei den Heimspielen der Flames-Handballerinnen. Insgesamt kamen die ehrenamtlichen Helfer der Abteilung auf 2300 Einsatzstunden. Sein Dank ging auch an den DRK-Ortsverein Zwingenberg für die gute Unterstützung. Gemeinsam stellt man auch den 1. Sanitätszug Bergstraße, an den auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) angegliedert ist. Aktuell umfasst die Bereitschaft 55 Aktive. Ziel sei es, diese Personalstärke zu halten und - im Idealfall – ausbauen zu können, so Engelbrecht, der das Amt seit gut einem Jahr innehat.

Die Blutspendebeauftragte Erika Arnold bilanzierte fünf Termine im vergangenen Jahr. Davon fand eine Firmenblutspende direkt im Unternehmen statt. Insgesamt wurden dabei 780 Blutkonserven von 875 Spendern registriert. Die Abwärtskurve bei der Zahl der Erstspender scheint überwunden: 2022 ist wieder eine leichte Zunahme erkennbar, mit 85 Personen rangiert der Wert nur geringfügig unter dem angestrebten Anteil von zehn Prozent. Ein Dank ging an alle Helfer und Spender sowie an die Stadt Bensheim, die mit der Weststadthalle „sehr unbürokratisch“ ein wichtiges Stück Infrastruktur zur Verfügung stelle, so Erika Arnold. In Bensheim könne nur dadurch einer der größten Blutspendetermine in der Region mit mehr als 220 Spendern pro Tag auf die Beine gestellt werden.

Kleiderkammer gut frequentiert

Die verpflichtende Terminvereinbarung – ein Kind der Pandemie – habe sich gut bewährt und werde beibehalten. Dies reduziere die Aufenthaltsdauer für den Spender und beuge organisatorischen Verzögerungen vor. Dennoch betonte Arnold, dass Spenderblut nach wie vor Mangelware sei. Der tägliche Bedarf bewege sich bundesweit bei täglich zirka 15.000 Konserven, die sich maximal sechs Wochen konservieren lassen. Vor allem die Negativ-Blutgruppen seien überaus wenig vorhanden. Ihr Appell: Blut spenden und so Menschen helfen. „Man kann nie wissen, ob man irgendwann nicht selbst eine Konserve benötigen wird!“

Von einer anhaltend hohen Frequentierung der Kleiderkammer berichtete Annemarie Russ. 2022 sei ein sehr anstrengendes Jahr gewesen, der Ukraine-Krieg und die insgesamt gestiegene Zahl an geflüchteten Menschen hatten auch das DRK erreicht. Vor allem jahreszeitlich passende Kleidung und Schuhe seien gefragt gewesen. Aufgrund der vielen Menschen, die Hilfe suchten, mussten die Betriebsferien der Kleiderkammer im Sommer ausfallen. Nur zwischen den Jahren hatte das Team aus neun Mitarbeiterinnen und zwei Mitarbeitern 14 Tage Pause. Über 1300 Arbeitsstunden kamen zusammen. Dabei wurden über 31.000 Textilien verteilt - das waren 13000 mehr als im Jahr zuvor. „Damit war unser Team an seine Grenzen gestoßen“, so Annemarie Russ, die die jüngste Aufstockung der Mitarbeiter um zwei weitere Personen ausdrücklich begrüßte.

Jugendleiterin Tamara Engelbrecht teilte mit, dass wieder mehr Interesse an der Kinder- und Jugendarbeit erkennbar ist. Das Angebot richtet sich an Kinder von 6 bis 11 Jahre sowie von 12 bis 18 Jahre. Aufgrund der Resonanz wurde eine dritte Gruppe eröffnet. Hilfsbereitschaft und gelebte Toleranz stehen dabei immer im Mittelpunkt. Die sieben Grundsätze des Roten Kreuzes (Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität) sind bereits bei der Nachwuchsarbeit eine zentrale Grundlage.

Dritte Jugendgruppe eröffnet

Dem Haushaltsplan 2023 stimmten die Mitglieder nach ausführlichen Erläuterungen von Gerd Thiemann einstimmig zu. Dabei sprach er vor allem die erheblich gestiegenen Kosten für Gas und Strom an, die sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppeln dürften. Thiemann gab zu bedenken, dass es sich hier – wie immer – um Hochrechnungen auf der Basis von Prognosen handele. Konkrete Aussagen können man immer er im Rückblick machen. Abschließend wurden die Delegierten für die DRK-Kreisversammlung am gewählt.

Bürgermeisterin Christine Klein, die ebenso wie der ehrenamtliche Stadtrat Oliver Roeder an der Versammlung teilnahm, dankte allen Aktiven und fördernden Mitgliedern des DRK für deren Engagement. Der Ortsverein sei ein wichtiger Bestandteil der Bensheimer Stadtgesellschaft, so Klein.

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