Kulturausschuss

Zieht der Lorscher Weihnachtsmarkt erstmals auf die Klosterwiese?

Von 
Nina Schmelzing
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Eine Allee mit Christbäumen, die von Vereinen originell geschmückt werden, soll es in diesem Jahr wieder geben. Die Premiere 2020 kam sehr gut an. © Neu

Lorsch. Weihnachtlich geht es schon lange zu. In Supermärkten werden Lebkuchen bereits seit August verkauft, mancherorts blinkte im Oktober auch schon die Weihnachtsbeleuchtung. Jetzt aber sind es tatsächlich nur noch gut dreieinhalb Wochen bis zum ersten Advent – und damit höchste Zeit für die Frage, in welcher Form diesmal der Weihnachtsmarkt gefeiert wird. Der Kultur- und Sozialausschuss unter Vorsitz von Christian Walter beschäftigt sich in seiner öffentlichen Sitzung heute (2.) unter anderem mit diesem Thema. Ein Ergebnis könnte sein, dass der Markt erstmals auf die Klosterwiese zieht. Ein Beschlussvorschlag dafür liegt dem Kulturausschuss jedenfalls heute vor.

Klar ist, dass vom 26. bis 28. November gefeiert werden soll, und zwar unter dem traditionellen und erfolgreichen Motto „Blaues Weihnachtswunder“. Im vorigen Jahr hatte es mehrere Ideen für ein alternatives Angebot unter Pandemie-Auflagen gegeben. Weder das geplante Konzept für ein erweitertes „Großes Weihnachtswunder“ noch der „Pop-Up“-Weihnachtsmarkt aber ließen sich letztlich wegen Corona realisieren. Dennoch hatte Lorsch Weihnachtsstimmung in die Stadtmitte gebracht. Für die originelle Weihnachtsbaum-Allee vor dem Stadthaus, gestaltet von zahlreichen Vereinen, sowie den von Kitas aufgestellten Wichtelwald am Benediktinerplatz gab es außerordentlich viel Lob von Besuchern – und den Wunsch nach einer Neuauflage. Wald und Allee 2021 werden in der Sitzung heute Abend, sie beginnt um 20 Uhr in der Nibelungenhalle, deshalb ebenfalls ein Thema sein.

Alle Weihnachtsaktionen in diesem Jahr bleiben natürlich weiterhin abhängig von den jeweils aktuellen Corona-Verordnungen, die sich durchaus erneut verschärfen könnten. Zwei mögliche Markt-Szenarien, die in diesem Fall beide eine Gäste-Registrierung ermöglichen würden, stellt das Kulturamt unter Leitung von Gabi Dewald heute zur Beratung vor: Ein Blaues Weihnachtswunder am Benediktinerplatz und dem Gelände hinter dem Museumszentrum sowie alternativ ein Blaues Weihnachtswunder auf der Klosterwiese.

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Am Platz in der Stadtmitte könnten Stände zwar großflächig verteilt werden, so dass ein Mindestabstand eingehalten und Gedränge vermieden werden kann. Durch die Auflösung der Budenstraße zum Pavillonplatz gehe der gewohnte Marktzusammenhang aber verloren – und weil nicht jeder Marktbeschicker seinen Stammplatz behalten kann, werde sich mancher vielleicht abgehängt vorkommen, listet das Kulturamt als Nachteil auf. Die Nachfrage von Marktbeschickern sei bereits sehr groß, heißt es von Seiten der Verwaltung.

Zöge man dagegen auf die Klosterwiese würden die Buden trotz Abstand einen sofort erkennbaren zusammenhängenden Markt bilden. Nachteil bei dieser Lösung: Der Platz ist nicht befestigt – und als Standort für den Weihnachtsmarkt nicht eingeführt. Allerdings: ein Weihnachtsmarkt in neuem Umfeld hat gleichfalls einen Reiz.

Klostermauer beleuchten

Zwar würde die gewohnte blaue Beleuchtung dann nicht wie bisher Richtung Stadtmitte, sondern stattdessen ab der Königshalle und evangelischer Kirche nach Osten erfolgen. Dafür soll aber am Weihnachtsmarkt-Wochenende auch die Klostermauer beleuchtet werden – und eine Beleuchtung der Mauer aus der Karolingerzeit wünschen sich viele Lorscher schon lange.

Die beiden Baum-Aktionen sollen nach derzeitiger Planung ebenfalls am 26. November starten. Anders als der dreitägige Weihnachtsmarkt könnten Vereinsbäume-Allee und Wichtelwald Besucher mehrere Wochen bis in die Nachweihnachtszeit erfreuen. Die Beteiligung an der Allee vor dem Stadthaus am Kaiser-Wilhelm-Platz werde diesmal sogar noch größer sein als bei der Premiere 2020, glaubt Gabi Dewald. Weitere von Vereinen kreativ geschmückte Christbäume könnten dann zusätzlich auch im Pfarrer-Heinstadt-Weg aufgestellt werden.

Blaue Buden für Vereine

Interessierte Vereine könnten zudem auch zwei blaue Buden gratis nutzen, um an den Wald-Wochenenden Glühwein und weihnachtliche Süßigkeiten anzubieten und so die Vereinskasse aufzubessern. Das Kulturamt in der Stiftstraße will sein Gebäude daneben wieder als Lebkuchenhaus gestalten. Kinder durften sich dort im vorigen Jahr Lebkuchen kostenlos mitnehmen.

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