Lorsch. Beim Kunstspringen kommt es bekanntlich auf die sportlich-akrobatisch perfekten Drehungen an und darauf, dass es beim Eintauchen ins Wasser möglichst wenig spritzt. Ganz anders ist es bei einem Arschbomben-Contest. Da gewinnt, wer die lautesten Platscher und höchsten Fontänen zustande bringt. Zu einem solchen Wettbewerb lädt die Lorscher DLRG jetzt wieder ein. Der unterhaltsame Wettkampf – es ist inzwischen bereits der vierte – findet im Rahmen des Aktionswochenendes statt, das vom 28. bis 30. Juli (Freitag bis Sonntag) im Lorscher Waldschwimmbad angeboten wird.
Der Wettbewerb erwies sich bislang stets als ein Publikumsmagnet. Zuschauer, die Teilnehmer anfeuern und mit Beifall und La-Ola-Wellen belohnen, wenn sie ihre Kunst vom Ein-, Drei- oder Fünf-Meter-Brett zeigen, sind auch diesmal willkommen. Auf die unfreiwilligen Duschen am Beckenrand, verursacht durch die Springer, sollten sie natürlich gefasst sein und nicht zu empfindlich reagieren.
Unschön, aber ungefährlich
Das Lorscher Freibad wird mit Brunnenwasser befüllt. Das ist eisenhaltig. Zuletzt kam mehr Eisen als üblich ins Schwimmerbecken, verfärbte die Bodenfliesen. Seit etwa vier Wochen sieht das Wasser daher grünlich aus (der BA berichtete im Juni). Die Ursache für den Mehreintrag ist inzwischen ermittelt: eine fehlerhafte Rückstauklappe. Das Eisen, das sich an den Bodenfliesen abgesetzt hat, lässt sich allerdings bei laufendem Betrieb nicht leicht entfernen. Taucher hatten Mitte Juni einen Versuch mit Schrubbern unternommen.
Die Wasserqualität wird – unabhängig von der unschönen Eintrübung – im Freibad regelmäßig geprüft, mindestens drei Mal am Tag, wie der Lorscher Hauptamtsleiter Karsten Krug gestern auf BA-Nachfrage bestätigte. Sie bedeutete zu Beginn der Einfärbung ebenso wenig eine Gefahr für die Gesundheit wie die Wochen seitdem, versichert er. Es handle sich um eine „rein optische“ Sache. Manche Besucher beschweren sich aber. Nun wird überlegt, nächste Woche einen weiteren Reinigungsversuch mit Tauchern zu starten. Die Alternative wäre, das Wasser komplett abzulassen. sch
Eine eindrucksvolle Arschbombe lässt sich erfahrungsgemäß am besten erzielen, wenn man mit angezogenen Beinen und leicht zurückgelehnt kraftvoll ins Wasser hüpft – aber es gibt durchaus auch andere Techniken. Jeder kann beim Contest mitmachen und das unter Beweis stellen. Im Vorjahr gab es Gutscheine für die Sieger.
Die Lebensretter der DLRG werben auch wieder um möglichst viele Schwimmer, die sich an der Aktion „Zug um Zug“ beteiligen. Dabei geht es darum, dass sich die Schwimmstrecken aller Teilnehmer zusammen am Ende auf mindestens tausend Kilometer summieren.
Schwimmen bis weit nach Mitternacht
„Jeder Meter zählt“, heißt es von Seiten der Organisatoren. Im Lorscher Freibad müssen, um dieses Ziel zu erreichen, insgesamt 20 000 Bahnen zusammenkommen. Manche geübte Schwimmer bringen allein mehrere Kilometerstrecken auf die von der DLRG geführte Liste, andere Freibad-Fans aktivieren die gesamte Familie.
In den vergangenen Jahren hat es meistens geklappt, das angepeilte Ergebnis wurde sogar oft übertroffen. Genug Zeit, um mitzumachen, steht auch diesmal zur Verfügung. Im Rahmen des Aktionswochenendes werden nämlich die üblichen Öffnungs- beziehungsweise Schließzeiten außer Kraft gesetzt. Das heißt, am Freitag- und Samstagabend wird der Badebetrieb ausnahmsweise nicht um 20 Uhr beendet, sondern bis weit nach Mitternacht verlängert.
Schwimmen bis um 2 Uhr nachts ist ein seltenes Erlebnis, das sich viele nicht entgehen lassen wollen. Der Einlass ist an diesen beiden Abenden bis um 24 Uhr möglich. Wer nicht „nur“ schwimmen möchte, kann sich am späten Abend gegen 22.30 Uhr auch dem Angebot „Aquafitness bei Nacht“ anschließen.
Bei der DLRG gibt es im Juli verschiedene Termine, an denen man die üblichen Schwimmabzeichen-Prüfungen ablegen kann. Das nur noch selten angebotene sogenannte Totenkopf-Abzeichen ist zum Aktionswochenende möglich. Dabei geht es um einen langen Aufenthalt im Wasser, ohne den Beckenrand zu berühren.
Das bei Kinder beliebte große Badekrokodil wird ebenfalls an den Aktionstagen im Waldschwimmbad auftauchen, kündigt die DRLG an. Eine Neuauflage soll bei der dreitägigen Veranstaltung außerdem das Fischerstechen erfahren. Die Wasserspiele finden wie das Aquafitness im Beckenbereich der Schwimmer unter den Sprungtürmen statt. Die Teilnahme an allen Aktionen im Schwimmbad ist kostenlos.
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