Evangelischer Seniorentreff

Einstimmung auf Weihnachten im Haus Emmaus in Lorsch

Mehr als 65 Gäste waren bei dem Fest im Haus Emmaus in diesem Jahr dabei.

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Pfarrerin Beatrice Northe (rechts) mit Gisela Schmitt, Leiterin des Evangelischen Seniorentreffs, im geschmückten Saal des Hauses Emmaus. © Parzinger

Lorsch. Die Adventszeit dient zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest, und so erklang zu Beginn der Veranstaltung das traditionelle Lied zum Advent „Macht hoch die Tür, die Tor’ macht weit“. Die Leiterin des Evangelischen Seniorentreffs Gisela Schmitt begrüßte im schön adventlich geschmückten Saal des Hauses Emmaus erfreut die große Schar der Gäste, insbesondere die Einhäuser Pfarrerin Beatrice Northe und die ehemalige Religionspädagogin, die in Lorsch geborene Pia Jahn, geborene Henkes, die eigens aus Wörstadt angereist war, um während des Nachmittagsprogramms eine der vielen Legenden um den Heiligen Nikolaus mit beweglichen Puppen zu erzählen.

Im Rahmen einer Andacht zu Beginn der Nikolausfeier wies Beatrice Northe auf die Kooperation der drei Evangelischen Gemeinden Lorsch, Einhausen und Schwanheim, bald zusammengefasst „Ried-Ost“ genannt, hin, und zeigte sich erfreut, bei der Nikolausfeier des Seniorentreffs die Andacht zu halten.

Darin bezog sie sich auf das Thema „Glaube – Liebe – Hoffnung“ und thematisierte das allseits bekannte Gedicht „Die vier Kerzen“ von Elsbeth Bieler. Darin unterhalten sich vier leuchtende Adventskerzen über ihre Akzeptanz bei den Menschen von heute. Traurig über den Unfrieden in der Welt lässt die erste Kerze ihr Licht verlöschen. Auch die zweite Kerze mit dem Namen Glaube ist enttäuscht, dass sehr viele Menschen heute nichts mehr von Gott wissen wollen, und verlöscht ebenfalls.

Die dritte Kerze mit Namen Liebe ist der Meinung, dass sie für die Menschen auch nicht mehr wichtig ist und sie, die Kerze, an die Seite stellten. Sie habe nun keine Kraft mehr, um zu leuchten, und verlöschte ebenfalls. Plötzlich betrat ein Kind den Raum und fragte, warum die Kerzen nicht mehr brennen. Da leuchtete die Kerze mit dem Namen Hoffnung und bat das Kind, die anderen Kerzen mit ihrem Licht wieder anzuzünden, denn Hoffnung bleibe immer. Nach dem Abschlussgebet wurde zum gemeinsamen Kaffeetrinken mit Kuchen und von Hannelore Glab gespendetem weihnachtlichem Gebäck eingeladen.

Nach ausreichend Zeit zum Plaudern holte Pia Jahn ihre Erzählfiguren für die Geschichte um die Legende des Heiligen Nikolaus hervor und begann zu erzählen. Die gelernte Religionspädagogin ist der Meinung, dass sie mit ihren Erzählfiguren bei biblischen Erzählungen insbesondere Kinder und junge Menschen besser erreichen könne. Sie ist der Meinung, dass man – frei nach Martin Luther – auch heute noch dem Volk mehr „aufs Maul“ schauen und sich der heutigen Sprache der Kinder und Jugendlichen annähern sollte, die sich zunehmend vom Glauben und der Kirche entfernten.

Pia Jahn befasste sich mit der Geschichte des heiligen Nikolaus

Pia Jahn befasste sich mit der Geschichte des Bischofs Nikolaus, dem heiligen Nikolaus aus der heute in der Türkei liegenden Hafenstadt Myra. Um den Heiligen rankten sich verschiedene Legenden, so Pia Jahr. Sie erzählte von einem armen und kranken Vater mit drei Töchtern, der ohne die verstorbene Mutter für die Familie sorgen musste. Die Not sei groß gewesen, doch auf unerklärliche Weise habe eines Morgens ein Sack vor der Tür gelegen mit genügend Geld für einen Arzt, Medikamenten, Nahrung und warmer Kleidung. In die Schuhe der Kinder verteilte er Äpfel, Nüsse und ein paar Süßigkeiten. Der Helfer in der Not könne nur der Nikolaus gewesen sein, hätten die Familienmitglieder vermutet.

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Dieser heilige Nikolaus sei auch heute noch ein Vorbild, nach dem Motto: Not sehen, helfend handeln und Freude verbreiten. Eindringlich und fesselnd erzählte Pia Jahn die Geschichte mit ihren Erzählfiguren, und alle folgten aufmerksam der Erzählung. Die von ihr selbst hergestellten Figuren hätten keine Gesichter und könnten so bei verschiedenen Erzählungen besser Gefühle ausdrücken. Der kleine Bischof mit der für einen Bischof typischen Mitra und dem Hirtenstab hatte jedenfalls die Sympathien der Zuhörer.

Gisela Schmitt erzählte eine Nikolausgeschichte aus der heutigen Zeit, in der ein bezahlter Kaufhaus-Nikolaus Werbung für Spielsachen macht und mit seinem Publikum den echten Nikolaus verlacht. Nur ein paar ausländische Jungen, die kein Deutsch verstehen, erkennen den echten Nikolaus und bitten ihn um ein paar Nüsse. Es bewahrheite sich wohl auch in der heutigen Zeit, dass oftmals nur die einfachen Menschen die frohe Botschaft verständen, so Gisela Schmitt.

Mit den Liedern „Lasst uns froh und munter sein“ und dem „Irischen Segen“ fand der besinnliche Nachmittag, der allen Teilnehmern viel Freude bereitet hat, seinen Abschluss. par

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